Titel: Pala – Das Spiel beginnt
AutorIn: Marcel van Driel
ÜbersetzerIn: Kristina Kreuzer
Verlag: Oetinger Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 22. April 2016
Format: Paperback (320 Seiten)
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 – 15 Jahre
ISBN: 978-3-8415-0353-4
Preis: 10,99€
zum Buch
Leseprobe
Worum geht’s?
Die 13-jährige Iris hat es nicht ganz leicht. Nachdem ihr Vater sich vor einiger Zeit selber das Leben genommen hat, ist nun auch ihr Bruder seit diversen Wochen verschwunden. Um der unschönen Realität zu entkommen, flüchtet sich Iris immer häufiger in das Online-Spiel “Pala”, das weltweit für Begeisterung sorgt. Als Superheld ist man dort in der virtuellen Welt unterwegs und muss verschiedene Rätsel lösen und Gefahren meistern.
Was Iris jedoch nicht ahnt, Pala existiert in der Realität und die besten Spieler weltweit werden dorthin entführt – eine Insel, mitten im Ozean, von der es kein Entkommen gibt. Mr Oz, der “Erfinder” von Pala möchte die Jugendlichen zu Geheimagenten ausbilden, denn jeder von ihnen hat ein ganz besonderes Talent. Iris beispielsweise verfügt über ein fotografisches Gedächtnis.
Doch wer ist Mr Oz und was genau hat er vor? Auf Pala angekommen muss Iris um ihr Überleben kämpfen und weiß nicht mehr wem sie trauen kann und wem nicht.
Meine Meinung zum Buch
“Pala – Das Spiel beginnt” ist der erste Band der Braingames-Trilogie und hat mich bereits vom Cover und dem Klappentext her angesprochen, noch bevor es überhaupt offiziell erschienen ist. Als ich es bei den Neuerscheinungen entdeckt hatte, wusste ich, dieses Buch werde ich lesen müssen. Es entspricht absolut meinem Beuteschema, da ich selber, zumindest früher, sehr gerne Online-Spiele gespielt habe. Van Driels Idee diese Online-Games zur Realität werden zu lassen, ist zwar nicht neu, aber für mich immer wieder spannend und interessant.
Bei “Pala” handelt es sich um ein Jugendbuch und genau so sollte es meiner Meinung nach betrachtet werden. Ich selber bin dem empfohlenen Lesealter von 12-15 Jahren schon ein paar Jahre entwachsen, aber auch mir hat die Lektüre sehr viel Spaß bereitet und für aufregende und spannende Momente gesorgt. Nichtsdestotrotz gab es Stellen und Momente im Buch, bei denen ich als Leserin sehr stark gemerkt habe, dass es sich eben um ein Jugendbuch handelt. Insgesamt läuft alles zu glatt und zu schnell ab oder es wird zu übertrieben dargestellt. Dies muss natürlich nicht zwangsläufig in jedem Jugendbuch der Fall sein, doch für mich charakterisieren sich Jugendbücher häufig mit genau diesen Eigenschaften. Kritisieren möchte ich dennoch die mangelnde Tiefe. Eben weil alles so schnell und so glatt abläuft, gibt es kaum eine Chance, dass der Leser tiefer ins Geschehen eintaucht. Auch nicht in die Gefühl- und Gedankenwelt der Charaktere. Alles bleibt recht oberflächlich, dafür aber sehr spannend.
Ohne großartiges Vorgeplänkel startet das Buch sofort mitten in der Geschichte. Es werden nicht seitenlang Charaktere eingeführt bzw. vorgestellt, sondern der Leser wird mitten hinein geworfen. Etwas, was mir persönlich sehr gut gefällt. Charaktere kann man auch nach und nach einführen, da kann sich eine Einführungsphase schon mal recht zäh gestalten und gerade bei Jugendbüchern, möchte der Autor seine Zielgruppe am Ball halten. Das schafft Marcel van Driel besonders gut. Ich habe den Anfang des Buches – nein, eigentlich das gesamte Buch, nur so verschlungen.
Es lässt sich leicht und flüssig lesen und ich als Leserin bin quasi durch die Geschichte geflogen. Nachdem ich vor diesem Buch eine kleinere Leseflaute hatte, kann ich sagen, dass diese zumindest für den Zeitraum dieser Lektüre verflogen ist. Ich mochte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist meiner Meinung nach einem Jugendbuch angemessen, hat mich als erwachsene Leserin aber auch nicht zu sehr unterfordert. Ein gutes Buch für Zwischendurch, das kein großartiges Nachdenken erfordert.
Die Charaktere des Buches sind nahezu alles Kinder oder Jugendliche in verschiedenen Altersgruppen. Jeder von ihnen hat ein besonderes Talent und die meisten zeichnen sich auch dadurch aus, dass sie intelligenter sind als der Durchschnitt. Das alles wirkt sich darauf aus, wie Aussehstehende sie wahrnehmen.Iris ist beispielsweise 13 Jahre alt, verhält sich aber mehr wie eine 16 oder 17-jährige. Und Iris ist nicht der einzige Charakter bei dem das auffällt. Ich selber habe mich nicht so schwer damit getan, dass sie Altersangaben der Kinder und Jugendlichen ab und an nicht mit der Realität zusammenpassen, da ich aus eigener Erfahrung weiß, dass besonders begabte und intelligente Kinder gerne mal älter wirken als sie eigentlich sind. Erwähnen möchte ich es trotzdem, da ich dieses Buch in einer Leserunde gelesen habe und viele der Leser damit ein Problem hatten.
“Pala – Das Spiel beginnt” ist eins dieser Bücher, bei dem ich als Leserin einige Kritikpunkte aufzählen kann, das mir aber dennoch richtig gut gefallen hat. Da es ein Auftaktband ist, bleiben verständlicherweise noch viele Fragen offen und machen so Lust auf mehr. Ich bin schon ganz gespannt auf den zweiten Teil der Trilogie und hoffe, dass es genauso spannend weitergeht.
Fazit
Trotz einiger Kritikpunkte hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich habe gespannt Seite für Seite gelesen und konnte es gar nicht schnell genug inhalieren. Ein richtiger Pageturner. “Pala – Das Spiel beginnt” ist ein Jugendbuch und genauso sollte man es auch betrachten. Nicht alles ist authentisch und realistisch, einiges ist überzogen oder zu schnell gelöst, aber insgesamt ist es ein sehr spannendes und gutes Buch, das von mir sehr gute 4 von 5 Sternen erhält.