Kategorie: gewonnen

[Rezension] Bunker Diary von Kevin Brooks

9783423740036

 


Titel:
Bunker Diary
Autor: Kevin Brooks
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: März 2014
Format: Broschiert (300 Seiten)
ISBN-13: 978-3-423-74003-6
Preis: 12,95€

zum Buch

 

 

Worum geht’s?
Das Hilfsbereitschaft nicht immer positiv ist, muss der 16-jährige Linus nun leider am eigenen Leib erfahren.
In einem Moment hilft er noch einem vermeintlich blinden Mann und im anderen findet sich Linus tief unter der Erde in einem Bunker wieder – allein.
Mehrere Tage verbringt Linus allein im kalten Bunker, ohne etwas zu essen. Einzig die verbliebenen fünf Zimmer und die Tatsache, dass in der Küche Geschirr und Besteck 6-fach vorhanden sind, sagen ihm, dass er noch Gesellschaft bekommen wird.

Sechs unterschiedliche Personen, ein Bunker und ein Kampf ums Überleben.

Meine Meinung
Auch auf die Gefahr hin, dass ich mit meinem nächsten Absatz gelyncht werde, möchte ich auf eine Tatsache hinweisen, die für so manchen Leser interessant sein könnte. Wer nicht das Gefühl haben möchte evtl. gespoilert worden zu sein, der möge bitte dem folgenden Abschnitt keine Aufmerksamkeit widmen.

Das Buch hat kein Happy End. Leser, die ohne ein Happy End nicht befriedigt oder glücklich ein Buch beiseite legen können, die dürfen sich gerne überlegen, ob dieses Buch wirklich etwas für sie ist. Ich empfehle trotz des fehlenden Happy Ends das Buch zu lesen und die Zähne zusammen zu beißen, denn in meinen Augen lohnt es sich.

Alle, die den vorangegangenen Abschnitt ignoriert haben, dürfen nun gefahrlos weiterlesen. Zwinkerndes Smiley

Kevin Brooks “Bunker Diary” wird als Jugendbuch gehandelt. Liest man sich die (zur Zeit) überwiegend englischen Rezensionen zu dem Buch durch, wird man schnell feststellen, dass viele Rezensenten “Bunker Diary” nicht in den Jugendbuchbereich einordnen möchten.
Ich sehe es nicht so. Für mich ist es ein Jugendbuch. Der Schreibstil ist flüssig und einfach, aber nicht anspruchslos gehalten. Das Buch lässt sich daher gut lesen.
Der Inhalt ist sicherlich nicht immer einfach zu verdauen und teilweise sehr finster. Aber wie der Autor so schön in seinem Vorwort sagt: “[…] junge Leute sine keine Dummköpfe – sie wissen, was es mit dem Leben auf sich hat, […].”
Damit hat er meiner Meinung nach Recht. Es geht nicht um sinnloses Abmetzeln und sich selber verstümmeln, um einen Bonus vom Entführer zu erhalten á la “Saw I – VIII”. Es geht um die elementaren Dinge, die geschehen, wenn Menschen aus ihrer Umgebung gerissen werden und sich in einer Situation wieder finden, in der es ums Überleben geht.

Brooks beschreibt bzw. lässt seinen Protagonisten Linus in Tagebuchform beschreiben wie völlig unterschiedliche Menschen mit dieser Entführungssituation zurecht kommen. Er lässt sie nachdenken, verzweifeln, aber auch “schöne” Momente erleben.

“Bunker Diary” ist definitiv kein Buch, das für seichten Lesegenuss sorgt. Es nimmt einen mit, lässt einen nachdenken und mich persönlich sogar ein paar Tränen vergießen.

Fazit
Auch wenn das Buch nicht leicht zu verdauen ist und sicherlich auch als finster bezeichnet werden kann, lohnt sich das Lesen meiner Meinung nach.
”Bunker Diary” konnte mich zwar nicht zu 100% überzeugen, hätte es dafür noch ein bisschen schneller und spannender sein können.
Mit 4 von 5 Sternen gibt es von mir eine Lese- und Kaufempfehlung.

[Rezension] Wen der Rabe ruft von Maggie Stiefvater

9783839001530

 

Titel: Wen der Rabe ruft
Autor: Maggie Stiefvater
Verlag: script5
Erscheinungsdatum: 09. Oktober 2013
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (464 Seiten)
ISBN-13: 978-3-8390-0153-0
Preis: 18,95€

zum Buch

 

 

Worum geht’s?
Die 16-jährige Blue lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihren Tanten in der kleinen und besonderen Stadt Henrietta.
Im Gegensatz zu ihren Verwandten ist Blue eine Nicht-Sehende und wirkt lediglich als Verstärker für ihre wahrsagenden Tanten und ihre Mutter. Jedes Jahr im April begleitet Blue ihre Mutter auf den Leichenweg, um dort die Seelen derer, die bald sterben werden zu empfangen. Noch nie hat sie eine dieser Seelen zu Gesicht bekommen, bis auf in diesem Jahr. Plötzlich taucht der Geist eines Jungen – Gansey – vor ihr auf, was nur bedeuten kann, dass sie der Grund für seinen Tod sein wird.
Seit Blue sich erinnern kann, muss sie mit einer schrecklichen Prophezeiung leben – sie wird ihre wahre Liebe mit einem Kuss töten. Doch warum sollte sie sich gerade in einen Raven-Boy verlieben, einen versnobten, ultrareichen Schüler der Aligonby-Acadamy?

Meine Meinung
Es gibt Autoren, die verweben mit ihren Worten ein Stück Magie in ihre Geschichten und meiner Meinung nach gehört Maggie Stiefvater zu dieser Sorte Autoren.
Auch mit “Wen der Rabe ruft” schafft sie es erneut eine atmosphärisch dichte und interessante Geschichte, mit einer für mich neuen Idee, zu kreieren.

Zusammen mit Blue, ihren Verwandten und den Raven Boys macht sich der Leser auf eine mystische Reise voller Magie, Weissagungen und Geistern.
Bereits als ich die Leseprobe zu “Wen der Rabe ruft” gelesen habe, war ich schwer begeistert von der neuartigen Idee. Mystisch, magisch und leicht esoterisch – das gefiel mir.

Maggie Stiefvater kann aber nicht nur mit der tollen Idee und der mitreißenden Atmosphäre punkten, gerade ihre Charaktere lassen Henrietta und die Ereignisse auf der Ley-Linie lebendig werden.
Die Charaktere sind authentisch und sehr individuell. Ich konnte beim Lesen teilweise sogar hören wie die Charaktere auf ihre charakteristische und individuelle Art geredet haben.

Der Schreibstil ist gewohnt angenehm zu lesen, ohne dabei auch nur annähernd anspruchslos zu wirken. Von der ersten Seite an konnte mich die Autorin abholen und schaffte es mit ihren Worten mich mitten ins Geschehen mitzunehmen. Es war als wäre ich Teil der Geschichte oder würde sie zumindest wie einen Film ablaufen sehen. Alle Orte und Charaktere konnte ich mir bildlich vorstellen.

“Wen der Rabe ruft” ist der Auftakt der Tetralogie um die Raven Boys und dementsprechend offen endet das Buch auch. Das Ende habe ich allerdings als angenehm empfunden. Es ist zwar offen und macht Lust auf mehr, ist aber nicht fies und kaum auszuhalten wie man das aus so manch anderem Buch kennt.

Auch wenn mir das Buch in seiner Gesamtheit sehr gut gefallen hat, muss ich dennoch ein paar kritische Worte verlieren. Leider hatte das Buch zwischenzeitlich einige Längen, die mich seltener zum Buch greifen ließen, als ich es gerne gewollt hätte. Für diesen Kritikpunkt muss ich leider einen Stern abziehen.

Fazit
”Wen der Rabe ruft” lebt durch seine Charaktere, die Idee und ganz klar durch den Schreibstil Maggie Stiefvaters.
Wer bereits Fan von Maggie Stiefvater sein sollte, dem lege ich das Buch wärmstens ans Herz und wer sie noch nicht kennt, der sollte sich genau dieses Buch aussuchen, um sie kennenzulernen.
Ein rundum gelungenes Buch, das einzig durch einige Längen ein wenig schwächelt.

Mit 4 von 5 Sternen spreche ich gerne eine Lese- und Kaufempfehlung aus.

[Rezension] Die Dawson Brüder–Gefährliches Spiel von Lolaca Manhisse

Pageflex Persona [document: PRS0000026_00035]

Titel: Die Dawson Brüder – Gefährliches Spiel
Autor: Lolaca Manhisse
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erscheinungsdatum: 11. September 2013
Format: Taschenbuch (190 Seiten), eBook
ISBN-13: 978-1492344339
Preis: 6,99€ (TB), 3,99€ (eBook)

zum Buch

 

 

 

 

Worum geht’s?
Sarah kann ihr Glück kaum fassen. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie etwas gewonnen und dann gleich so etwas Besonderes. Sarah darf einen Luxusurlaub auf einer idyllischen Insel verbringen.
Dort angekommen muss sie zunächst feststellen, dass sie der einzige Gast auf der Insel ist und dies erst einmal auch so bleiben wird. Lediglich der attraktive Jake und die Dawson Brüder, denen das große Schloss auf der Insel gehört, sind die einzigen anderen Menschen auf der Insel.
Bereits kurz nach ihrer Ankunft geschehen Dinge, die Sarah an ihrem eigenen Verstand zweifeln lassen – bis es zu einem Spiel auf Leben und Tod wird.

Meine Meinung
Ich lese gerne gut geschriebene Krimis und Thriller, besonders die, die mich lange Zeit auf eine falsche Fährte locken und am Ende dann doch mit einem ganz anderen Täter überraschen, als ich ihn mir je errätselt hätte. Thriller müssen einfach spannend und nicht zwangsläufig blutrünstig sein.
Leider habe ich schon länger keinen wirklich guten Thriller mehr gelesen und auch Lolaca Manhisses “Die Dawson Brüder” konnte meine Flaute in diesem Bereich nicht beenden.

“Die Dawson Brüder – Gefährliches Spiel” beginnt spannend und mysteriös mit einer Idee, die viel Potenzial bietet. Zu Beginn hat mir das Buch noch ziemlich gut gefallen und ich hatte große Hoffnung, dass es bis zum Ende hin so bleibt. Doch leider wurden meine Erwartungen hier nicht erfüllt.

Zwischenzeitlich war ich doch sehr irritiert über den Erotikanteil in diesem Thriller, da er meiner Meinung nach so gar nicht passend war. Auch habe ich mich deshäufigeren sehr über die Protagonistin gewundert, die zeitweise sehr naiv daher kommt und noch so einige andere Überraschungen für den Leser parat hält. Hier kann ich nicht zu viel verraten, da ich sonst spoilern würde.

Beginnt das Buch noch wie ein Thriller, verliert es meiner Meinung nach recht bald den Faden. Für mich ist es einfach kein richtiger Thriller, auch wenn ich kein genaues Genre benennen könnte.
Es ist mehr wie eine Aneinanderreihung von (zunächst) mysteriösen und grausamen Taten. Ich hatte da einfach etwas ganz anderes erwartet.

Das Ende lässt Raum für eine Fortsetzung, die ich allerdings nicht lesen werde, dafür war das Buch leider zu wenig meins. Aber zum Glück sind Geschmäcker ja verschieden. Smiley

Fazit
Leider konnte Lolaca Manhisses neues Buch mich nicht überzeugen. Ein Thriller, der für mich kein Thriller ist, unpassende erotisch angehauchte Szenen und eine doch recht naive Protagonistin waren dann etwas zu viel für mich.

Leider kann ich mit 2 von 5 Sternen keine Lese- und Kaufempfehlung aussprechen.

[Rezension] Vollendet–Der Aufstand von Neal Shusterman

u1_978-3-7373-6718-9

 

Titel: Vollendet –  Der Aufstand
Autor: Neal Shusterman
Verlag: FISCHER Sauerländer
Erscheinungsdatum: 22. August 2012
Format: Gebunden (544 Seiten)
ISBN-13: 978-3-7373-6718-9
Preis: 16,99€

zum Buch

 

Vollendet – Der Aufstand ist der zweite Band der Vollendet Trilogie. Für die folgende Rezension setze ich Band 1 als bekannt voraus, anderenfalls könnten Spoiler vorhanden sein.

Worum geht’s?
Nachdem Connor, Risa und Lev dem Ernte-Camp und somit ihrer Umwandlung entkommen konnten, ist viel passiert.
Connor leitet mittlerweile den Friedhof und befreit weiterhin Jugendliche, die umgewandelt werden wollen. Auch Risa ist als Sanitäterin eine große Hilfe auf dem Friedhof und Lev steht seit den Ereignissen im Ernte-Camp unter Hausarrest.

Doch die drei Charaktere sind nicht die einzigen, die wir kennenlernen werden. Starkey, ein Storch und Querulant wie er im Buche steht; Miracolina, ein Zehntopfer, das unbedingt umgewandelt werden möchte und der einzigartige Cam begleiten uns im Kampf gegen die Umwandlung.

Meine Meinung
Band 1 der Vollendet Trilogie hat mir unheimlich gut gefallen und so war ich natürlich sehr gespannt, ob der zweite Band mithalten konnte.

Vollendet – Der Aufstand ist überraschend, voller Wendungen und fast genauso gut wie der erste Band.

Im ersten Band faszinierte mich die Grundidee Shustermans und die Tatsache, dass diese Idee selbst in unserer realen Zukunft vorstellbar wäre. In Band 2 liegt der Fokus logischerweise nicht mehr so sehr auf der Umwandlung, sondern auf den Jugendlichen, die versuchen solange zu “überleben” bis sie nicht mehr umgewandelt werden können.
Dies ist aber nicht der einzige Fokus, den Shusterman legt. Er kommt mit einer weiteren Überraschung daher, die mich gleichzeitig angeekelt und fasziniert hat. Lasst euch überraschen.

Im gewohnt flüssigen,einfach zu lesenden, aber alles andere als anspruchslosen Schreibstil führt uns der Autor durch eine Welt, bei der ich immer noch sehr froh bin, sie nicht selber erleben zu müssen.

Spannend, größtenteils unvorhersehbar und mit neuen Aspekten konnte mich Vollendet – Der Aufstand fast genauso begeistern wie der erste Band. Warum nur fast? Shusterman konnte mich mit Band 1 einfach mehr schocken und auch emotional packen. Auch hier in Band 2 musste ich eine Träne vergießen, doch im Vergleich zum ersten Teil war ich emotional weniger involviert, daher gibt es einen Stern Abzug.

Fazit
Shusterman schafft es auch mit Vollendet – Der Aufstand mich als Leserin zu packen und auch erneut zu schocken.
Der zweite Band ist ein würdiger Nachfolger, der mich allerdings nicht ganz so überzeugen konnte wie der erste Band und doch kann ich den Abschluss dieser Trilogie gar nicht mehr erwarten und hoffe, dass dieser bald hier in Deutschland erscheinen wird.
Von mir gibt es trotz kleiner Kritikpunkte eine klare Kauf- und Leseempfehlung, besonders, wenn euch der erste Band schon gut gefallen hat.

Vielen Dank an den Fischer Sauerländer Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und bei Lovelybooks für die tolle Leserunde.

[Rezension] Der Seelenfänger von Chris Moriarty

9783791513430


Titel:
Der Seelenfänger
Autor: Chris Moriarty
Verlag: Dressler
Erscheinungsdatum: September 2012
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (352 Seiten)
ISBN-13: 978-3-7915-1343-0
Preis: 16,95€

zum Buch

 

 

Worum geht’s?
Das New York, Anfang des 20. Jahrhunderts ist voller Magie. An jeder Straßenecke gibt es sie. Der 13-jährige Sascha, Sohn jüdischer Einwanderer, kann diese Magie sehen und wird von der New Yorker Polizei als Ermittler für magische Angelegenheiten angeworben – eigentlich kein Job für einen 13-jährigen.
Zusammen mit dem Star-Ermittler Maximilian Wolf macht sich Sascha auf die Jagd nach einer unheimlichen Schattenseele, einem Dibbuk, der die ganze Stadt in Angst und Schrecken versetzt.

Meine Meinung
”Der Seelenfänger” ist Chris Moriartys erstes Jugendbuch und geschrieben hat sie es hauptsächlich, weil sie ihren eigenen Kinder ihre jüdische Herkunft näher bringen wollte.
Die Idee, dies auf diese Weise zu tun und somit auch anderen Kindern und Erwachsenen einen kleinen Einblick in die jüdischen Gepflogenheiten zu geben, finde ich total klasse.

So schön die Idee auch ist, die Umsetzung kann leider nicht ganz mithalten. Chris Moriarty glänzt mit dem Setting des Buches, weist aber leider Schwächen bei der Charaktergestaltung auf.
Ich konnte mich nach anfänglichen Schwierigkeiten sehr gut in das fantastische und alte New York einfühlen und dort eine Zeit lang verweilen, aber den Charakteren fehlte es leider eindeutig an Tiefe und Gefühl. Ich hätte so gerne mit Sascha mitgefühlt, aber dazu bekam ich bis zum Ende des Buches keine Gelegenheit.

Das Buch hat eine Altersempfehlung ab 12 Jahren und dafür ist es recht anspruchsvoll geschrieben. Mal eine angenehme Abwechslung zu einigen anderen Jugendbüchern, die mir teilweise viel zu schlicht und einfach gehalten werden. Auch Kinder/Jugendliche dürfen anspruchsvoll unterhalten werden.

Bei diesem Buch sollte sich der Leser, egal welchen Alters, auf die Atmosphäre einlassen und weniger auf Spannung hoffen. Auch darf man sich nicht von mehr oder weniger unbekannten jiddischen Begrifflichkeiten abschrecken oder im Lesefluss stören lassen. Am Ende des Buches werden all diese Wörter in einem Glossar erklärt und da gebe ich euch den Tipp entweder vor Beginn eines Kapitels oder nach Beendigung desselben nachzulesen. Immer wieder nach hinten blättern zu müssen, stört natürlich den Lesefluss.

Mein Fazit
Insgesamt hat mir “Der Seelenfänger” gut gefallen, besonders nachdem ich mich ganz bewusst versucht habe auf die herrschende Atmosphäre einzulassen. Das Buch lebt einfach von seiner Atmosphäre, da lassen sich die Schwächen in der Charakterbildung manchmal fast vergessen, aber nur fast.

Für eine tolle und interessante Idee, die leider an ihrer Umsetzung kränkelt, vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

skala-35-stern

[Rezension] Die dunklen Gassen des Himmels von Tad Williams

9783608938340

 

Titel: Die dunklen Gassen des Himmels (Bobby Dollar 1)
Autor: Tad Williams
Verlag: Klett-Cotta
Erscheinungsdatum: 24.07.2013
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (576 Seiten)
ISBN-13: 978-3-608-93834-0
Preis: 22,95€

zum Buch

 

 

Worum geht’s?
Bobby Dollar ist ein Engel – und Anwalt. Zunächst eine doch recht merkwürdig anmutende Kombination. Zusammen mit seinen Kollegen, anderen erdbasierten Engeln, vertritt er die Seelen der jüngst Verstorbenen gegen die Ankläger der Gegenseite – der Hölle.
Alles nimmt seinen gewohnten Lauf, bis eines Tages das Unmögliche passiert. Eine Seele verschwindet spurlos. Obwohl er nur für einen verhinderten Kollegen eingetreten ist, muss Bobby Dollar unangenehme Fragen zum Verbleib der Seele beantworten. Seinem Kontrahenten ist es da noch schlechter ergangen, er wurde endgültig und sehr brutal ermordet und es bedarf einiges einen bereits toten Dämon noch einmal zu töten.

Meine Meinung
Engel sind immer nett, wunderschön anzusehen, haben Flügel und helfen einem wo sie nur können. So ungefähr war mein Bild eines Engels bevor ich “Die dunklen Gassen des Himmels” gelesen habe.
Jetzt weiß ich, dass erdbasierte Engel alles andere als immer nett sind, einem überall helfen und Flügel haben sie erst recht keine. Nein, Tad Williams Engel haben Laster, sind rüpelhaft und eher derb als engelhaft. Bobby Dollar und seine Kollegen rauchen, trinken und sind schnodderich. Helfen tun sie aber dennoch den Seelen der frisch Verstorbenen – immerhin etwas.

Tad Williams ist mit “Die dunklen Gassen des Himmels” wirklich eine interessante neue Sichtweise auf die Himmel und Hölle Thematik geschaffen. Engel sind die Verteidiger der Seelen und Dämonen die Ankläger und so wird bei jedem Verstorbenen erstmal ein Prozess geführt, bei dem die jeweiligen Parteien um die Seele kämpfen.
Die Idee hat mich von Anfang an gefesselt und wurde vom Autor mit viel Witz umgesetzt.

Der Protagonist Bobby Dollar begleitet den Leser durch das Buch und berichtet aus der Ich-Perspektive, wobei er den Leser auch gerne direkt anspricht. Mit dem direkten Ansprechen sollte man als Leser des Buches besser keine Schwierigkeiten haben, da es doch relativ häufig vorkommt. Auch ist es von Vorteil, wenn man dem Ironischen und Sarkastischen mächtig ist, denn damit geizt der Autor ebenfalls nicht.

So interessant die Idee und witzig die Umsetzung ist,  konnte mich das Buch leider nicht vollständig überzeugen. Stellenweise etwas langatmig und manchmal etwas unlogisch kommt die Geschichte daher. Auch werden bestimmte Informationen für meinen Geschmack doch ein wenig zu häufig wiederholt, z.B. wie das Leben im Himmel sich zuträgt oder, dass erdbasierte Engel keine Erinnerung an ihr Leben haben. Manch einer wird es vielleicht als Running Gag auffassen, doch mich hat es nach der vierten Wiederholung leicht genervt.

Der Schreibstil Tad Williams ist in diesem Fall zwar manchmal etwas derb, aber gehoben und flüssig zu lesen. Meiner Meinung nach auf jeden Fall für erwachsene Leser geschrieben, u.a. wegen einiger expliziter Stellen.

Fazit
Tad Williams ist mit “Die dunklen Gassen des Himmels” ein interessanter und witziger Fantasy Roman gelungen, der meiner Meinung nach durch die “neue” Sichtweise auf Himmel und Hölle und ein paar faszinierenden Charakteren punkten kann.

Ein paar kleinere Schwächen hat der Roman allerdings auch, so dass ich knappe 4 von 5 Sternen vergebe.

skala-4-stern_thumb

[Rezension] Bekenntnisse eines Serienjunkies–Staffel 2 von Jochen Till

210308_big

 

Titel: Bekenntnisse eines Serienjunkies – Staffel 2
Autor: Jochen Till
Verlag: dotbooks
Erscheinungsdatum: 05. Februar 2013
Format: eBook (ca. 208 Seiten)
ISBN-13: 978-3-95520-208-8
Preis: 4,99€

zum Buch

 

 


Worum geht’s?
„Wie jeder gute Süchtige handeln wir Serienjunkies streng egoistisch und ohne Rücksicht auf unsere Mitmenschen. Aber glauben Sie mir, ich weiß genau, wie das ist – es gibt kaum etwas Schlimmeres, als die erdrückend lange Pause zwischen zwei Serienstaffeln.“ – Der Serienwahn geht weiter!

Jochen Tills Parforce-Ritt durch die Serienlandschaft geht in die zweite Runde. Der bekennende Serienjunkie stellt 25 Hits und Geheimtipps vor, von „Sopranos“ bis „Game of Thrones“, von „Justified“ bis „The Shield“. Ob moderner Western oder mittelalterliches Intrigenspiel, ob spannende Plots oder herausragende Charakterzeichnung: Es gibt viele Gründe, zum Serienjunkie zu werden. Lassen Sie sich anstecken!

Altbekanntes und Geheimtipps: Ein Muss für alle Serienfans!
(Quelle: dotbooks.de)

Meine Meinung

Der (Serien-)Wahnsinn geht weiter! Jochen Till hat es erneut getan und entführt uns ein weiteres Mal in seine Serienjunkie-Welt – dieses Mal mit noch intimeren Bekenntnissen.

Wie auch in Staffel 1 berichtet Jochen Till von 25 seiner Lieblingsserien und gibt dabei auch einige Einblicke in die ganz private Welt eines Serienjunkies preis.
Mit viel Witz und einer gehörigen Portion (Selbst-)Ironie und auch ein wenig Sarkasmus erfährt der Leser pikante Details aus dem Liebesleben des Autors und wie er nur knapp einer lebensgefährlichen Krankheit (Übersetzung: kleine Erkältung) entgangen ist.
Und ganz nebenbei wird auch noch von manchmal mehr, manchmal weniger bekannten Serien berichtet. Die ein oder andere Neuentdeckung war auch für mich dabei.

Beim Lesen dieses Buches gilt auf jeden Fall die Devise: “Nimm dich selbst nicht ganz so ernst.”. Jochen Till nimmt gnadenlos sich selbst und auch alle anderen auf die Schippe. Besonders Fans von Daily Soaps oder deutschen Fernsehserien sollten eine große Portion Humor mitbringen, denn diese kommen nicht immer ganz so gut weg.
Auch sollte man als Leser darauf gefasst sein, dass der Autor einen plötzlich ganz direkt anspricht und einen auch manchmal aus seinem eigenen Buch verbannen möchte, aber auch hier dürft ihr den Autor ganz einfach ignorieren und weiterlesen.

Staffel 2 der Bekenntnisse eines Serienjunkies lässt sich problemlos ohne Vorkenntnisse aus Staffel 1 lesen, obwohl der Autor im Vorwort es ganz eindringlich Lesern verbietet weiter zu lesen, wenn sie Staffel 1 noch nicht kennen – auch das darf überlesen werden.
Dennoch lohnt es sich auf jeden Fall auch Staffel 1 zu lesen, wenn man wieder einmal etwas zu lachen braucht und/oder Serientipps.

Fazit
Auch mit Staffel 2 ist es Jochen Till wieder gelungen mich zum Schmunzeln und auch zum Lachen zu bringen.

Wer neue Anregungen für die eigene Seriensucht sucht oder einfach nur gut unterhalten werden möchte, ist mit Jochen Tills “Bekenntnisse eines Serienjunkies” gut beraten.
Till bleibt seinem Still und seiner Herangehensweise aus Staffel 1 treu und unterhält den Leser mit teilweise stark überspitzten Anekdoten, die aber wirklich komisch sind.

Von mir gibt es mit 4 von 5 Sternen erneut eine Lese- und Kaufempfehlung.

skala-4-stern_thumb

Vielen Dank an Jochen Till für die Begleitung der Leserunde bei Lovelybooks und bei dotbooks für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare.

[Rezension] Dance of Shadows–Tanz der Dämonen von Yelena Black

9783760799148

Titel: Dance of Shadows – Tanz der Dämonen
Autor: Yelena Black
Verlag: bloomoon
Erscheinungsdatum: 05. Februar 2013
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (384 Seiten)
ISBN-13: 978-3-7607-9914-8
Preis: 17,99€

zum Buch

 

Worum geht’s?
Die junge Vanessa bekommt einen Platz an der renommierten New Yorker Ballettakademie – genau wie ihre Schwester einige Jahre zuvor. Doch obwohl Vanessa ein ganz besonderes tänzerisches Talent hat, ist sie nicht des Tanzen willens an der Akademie, sondern um herauszufinden, was mit ihrer Schwester Margret geschah. Denn diese verschwand ganz plötzlich vor einigen Jahren kurz vor der finalen Aufführung des Stücks “Der Feuervogel”, in dem sie die Hauptrolle tanzen sollte.

An der Ballettakademie angekommen, stellt Vanessa schnell fest, dass ihre Schwester nicht die einzige Tänzerin ist, die in den letzten Jahren spurlos verschwunden ist. Eine ganze Reihe von Mädchen verschwand ganz plötzlich und jede sollte die Hauptrolle im Feuervogel tanzen – genau wie Vanessa in diesem Jahr. Sie kommt dem Geheimnis um das Verschwinden ihrer Schwester immer und gerät damit selber in große Gefahr.

Meine Meinung

Ein wunderschönes Cover, eine Geschichte über Tanz und Dämonen, die auch noch Spannung verspricht und eine Leseprobe, die mir richtig gut gefallen hat… Klingt alles vielversprechend, doch leider wurden meine Erwartungen enttäuscht.

“Dance of Shadows” von Yelena Black versprach Spannung, Mystery und einen Ausflug in die Welt des Balletts. Den Ausflug habe ich bekommen, die Spannung und das Mysteriöse habe ich jedoch teilweise vergeblich gesucht.
Beginnt die Geschichte noch mit einem spannenden Prolog, der einen allerdings ein wenig zu viel vorausahnen lässt und einem Aufnahmeritual, das es (auch dämonisch) in sich hat, verliert sich die Geschichte schnell in Ausschweifungen über das Leben an der Ballettschule.
Für Liebhaber des Tanzes sicherlich eine schöne Sache, doch für mich war es leider zu viel des Guten. Das Ballett spielt in Yelena Blacks YA-Fantasy Roman ganz eindeutig die erste Geige. Ab und an blitzen spannende und dämonisch angehauchte Passagen durch, die sich allerdings so schnell wieder verlieren, das sie kaum auffallen.
Lediglich im letzten Drittel des Buches kommt ein wenig mehr Spannung auf und auch die Dämonen treten in den Vordergrund – aber auch hier wieder nur sehr kurz.

Auch die Charaktere konnten mich leider nicht vollständig überzeugen. Eher blass und teilweise sehr stereotyp begegnen sie dem Leser.
Die Protagonistin, die in ihren jungen Jahren besser tanzt als alle anderen, das aber nicht wahrnimmt und sich selbst für eine mittelmäßige Tänzerin hält. Außerdem schaffte Vanessa es ab und an meine Nerven ein wenig damit zu strapazieren, dass sie immer wieder die falschen Entscheidungen getroffen hat, für den Leser das jedoch so offensichtlich war, dass es fast schon weh getan hat.
Ihr “Gegenpart” – ein wunderschöner, selbstbewusster Tänzer, der sie in ihren Bann zieht und sich von ihr anhimmeln lässt.
Und wenn wir es mit den Stereotypen auf die Spitze treiben wollen, gibt es als Nebencharaktere noch einen homosexuellen “besten” Freund und eine dunkelhäutige Verbündete. Soviel dazu.

Punkten konnte Yelena Black definitiv mit ihrem Schreibstil, der jugendbuchgemäß leicht und flüssig zu lesen war. Trotz der oben genannten Kritikpunkte konnte mich die Autorin mit ihrer Schreibweise abholen und durch das Buch tragen.

Fazit
”Dance of Shadows – Tanz der Dämonen” hat mir trotz meiner Kritikpunkte ganz gut gefallen. Einem Erwachsenen, für den der Tanz nicht im Vordergrund stehen soll, würde ich das Buch allerdings nicht empfehlen wollen.
Wegen der stereotypen Charaktere und dem teilweise voraussehbaren Plot, sehe ich das Buch tatsächlich besser in den Händen von Jugendlichen aufgehoben, für die es in erster Linie auch geschrieben wurde.
Mit 3 von 5 Sternen leider keine klare Lese- und Kaufempfehlung von mir.

Skala 3 Stern

Vielen Dank an bloomoon und das Team von Vorablesen für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

[Neu im Bücherregal] Noch ein paar Neuzugänge aus 2012

Hallo ihr Lieben,
hier habe ich die im letzten [NiB]-Post versprochenen Neuzugänge aus 2012. Zum Ende des Jahres hin hat sich mal wieder einiges angesammelt. Leider ist mangelnde Zeit leider ein zu großer Faktor in den letzten zwei Monaten gewesen, so dass ich erst jetzt dazu komme euch meine neuen Schätze zu präsentieren. Ich hoffe es bessert sich bald und ich komme dazu mehr zu lesen und auch wieder mehr zu rezensieren.

Ich überlege noch einen weiteren Post mit einigen meiner eBook-Neuzugänge zu schreiben, denn auch auf dem Kindle hat sich einiges getan. Mein Mann hält sich mit seiner Begeisterung da etwas zurück, da es sein Kindle ist, den ich da vollpacke mit Büchern. Zwinkerndes Smiley

Neuzugänge Dezember 2012

Ich fange ganz einfach mal von oben an. Wenn ihr eine Kurzbeschreibung zu dem Buch lesen wollt, dann klickt einfach auf den Link und ihr landet auf der Verlagsseite.

Das Kind von Sebastian Fitzek
Ja, wie ich zu diesem Buch gekommen bin, ist eigentlich eine ganz witzige Geschichte. Ich wollte etwas bei Weltbild bestellen und musste dann mit Erstaunen feststellen, dass das Porto dort 3,99€ beträgt. Hat mein ein Buch mit im Warenkorb, dann entfallen die Portokosten. Da habe ich natürlich meine Chance gewittert und mir schnell ein Buch ausgesucht. Das Buch hat 5,99€ gekostet, also nur 2€ mehr als ich eigentlich an Versand hätte zahlen müssen – guter Deal.
Leider informierte mich Weltbild nicht darüber, dass der eigentlich gewollte Artikel bereits ausverkauft war, so dass dann nur das Buch bei mir eintrudelte und nichts anderes. Nicht die feine englische Art. Das Buch habe ich natürlich dennoch behalten und freue mich drauf.

Das Stonehenge Ritual von Sam Christer
Durch Zufall bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und habe es dann bei eBay erstanden. Wieder mal ein Fall von verzerrter Realitätswahrnehmung….den dieses Buch wurde als “neuwertig” ausgewiesen. Zwei dicke Leserillen und ein extrem runder Buchrücken sind in meiner Welt nicht mal ansatzweise neuwertig…schade.

Insignia – Die Weltenspieler von S.J. Kincaid
Bei Lovelybooks für eine Leserunde gewonnen und bereits gelesen und rezensiert. Ein wirklich tolles Buch, das mir viel Spaß beim Lesen bereitet hat. Nun warte ich gespannt auf den zweiten Teil dieser Trilogie.

Die Ritter der vierzig Inseln von Sergej Lukianenko
Hier haben wir wieder einen typischen Fall von günstig geschossen. Das Buch gab es auf diversen Plattformen neu und unverbraucht für nur 4,99€. Da musste ich einfach zuschlagen…

Die Bestimmung von Veronica Roth
Dieses Buch stand lange Zeit ganz weit oben auf meiner Wunschliste und nun gehört es endlich mir. Ich habe es mir allerdings nicht gekauft, sondern hatte das Glück es bei Lennart auf seinem Blog zu gewinnen. Vielen Dank noch mal!

Arkadien brennt von Kai Meyer
Nachdem ich mir schon den ersten Teil der Arkadien Trilogie aus der Bücherei ausgeliehen hatte, musste der zweiten auch schnell her. Nun musste ich leider mit Entsetzen feststellen, dass meine Bücherei den dritten Teil gar nicht im Bestand hat… Mal schauen wie ich nun an den Abschluss dieser tollen Trilogie komme… to be continued. Zwinkerndes Smiley

Eure
Aer1th

[Rezension] Insignia–Die Weltenspieler von S.J. Kincaid

Kincaid_SJDie_Weltenspieler_126302

 

Titel: Insignia – Die Weltenspieler (Bd. 1)
Autor: S.J. Kincaid
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 19. November 2012
Format: Taschenbuch (512 Seiten)
ISBN-13: 978-3442478347
Preis: 9,99€

zum Buch

 

 

 

Worum geht’s?

Amerika in einer nicht so fernen Zukunft. Der Dritte Weltkrieg ist ausgebrochen, aber die Menschen auf der Erde bekommen außer in den Nachrichten nichts davon mit. Kriege werden nicht mehr Mann gegen Mann ausgefochten, sondern Kampfdrohne gegen Kampfdrohne. Der Dritte Weltkrieg findet im Weltall statt und zwar mit unbemannten Raumschiffen, die von der Erde aus gesteuert werden – von Jugendlichen.

Der 14-jährige Tom lebt zusammen mit seinem spielsüchtigen Vater immer an einem anderen Ort. Toms größte Leidenschaft ist die virtuelle Realität und das einzige, was ihm und seinem Vater ab und an einige Annehmlichkeiten beschert. Tom sorgt mit seinem Spielgeschick dafür, dass er und sein Vater ein warmes Bett zum schlafen und eine Dusche haben. Eine richtige Schule hat Tom noch nie besucht. Selbst seiner virtuellen Schule stattet er eher selten einen Besuch ab.

Auf Grund seiner Fähigkeiten bekommt Tom überraschend einen Platz an der Eliteschule im Pentagon angeboten. Zunächst skeptisch, seinen größten Traum aber zum Greifen nah, sagt Tom zu. Das Leben, das nun auf ihn zukommt, hat er so nie erwartet, möchte es aber nicht wieder loslassen. Eine spannende Zeit rund um Freundschaft, Ruhm und Abenteuer beginnt.

Meine Meinung

Auf dieses Buch bin ich durch eine Leserunde bei Lovelybooks aufmerksam geworden und habe mich zunächst gewundert, warum der Bewerbungsansturm sich in Grenzen gehalten hat.
Das Buch klang vom Klappentext und der Leseprobe her unglaublich spannend und interessant. Aber es geht um Sci-Fi und ich denke, genau das wird einige wohl “abgeschreckt” haben. Dieses Buch gehört nicht zum Mainstream, ist aber ein absoluter Geheimtipp.

Mit seinen 512 recht eng beschriebenen Seiten ist Insignia ein recht umfangreiches Buch, das aber ohne Längen auskommt. Spannend von Anfang bis Ende konnte S.J. Kincaid mich in die nahe Zukunft Amerikas entführen und damit in eine Welt, die geprägt von Technologie und Virtual Reality ist.
Die Idee den dritten Weltkrieg nicht auf der Erde, sondern im Weltall stattfinden zu lassen, finde ich äußerst interessant und spannend.
Die Art wie Kincaid ihre Idee umgesetzt hat, ist wirklich gut durchdacht und teilweise sehr unheimlich. Ich möchte euch hier nicht zu viel verraten, aber ich kann euch sagen, dass ich schon so einige Male Gänsehaut hatte bei dem Gedanken wie extrem die Jugendlichen manipuliert wurden bzw. hätten manipuliert werden können. Echt erschreckend.

Das Buch lässt sich gut lesen, es ist flüssig geschrieben und schafft es den Leser mitzunehmen. Der Schreibstil ist einfach, aber nicht anspruchslos. Ab und an erfordert das Lesen ein wenig mehr Aufmerksamkeit, besonders wenn die politischen Hintergründe mit eingeflochten und erklärt werden. Aber keine Sorge, es wird wohl kaum einen erwachsenen Leser überfordern.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und wirken allesamt authentisch. Kincaid versteht es mit der Sympathie und Antipathie des Lesers zu den Charakteren zu spielen. Kommt einem zunächst ein Charakter sympathisch vor, stellt man im nächsten Moment fest, dass dieser doch nicht ganz so sympathisch ist. Es gibt hier kein schwarz und weiß. Keiner der Charaktere ist nur gut oder nur böse, daher auch der hohe Grad an Authentizität.

Tom und später auch seine Freunde durch das Buch zu begleiten, hat mich von Anfang bis Ende gefesselt. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten mich in sie hineinzuversetzen und mich mit ihren zu freuen oder mit ihnen zu leiden.

Das Ende fand ich bei diesem Buch recht angenehm, da es zwar offen gestaltet ist und nicht alle aufgekommenen Fragen beantwortet. Es ist aber nicht so offen, dass das Warten auf den nächsten Band unerträglich macht. Eine gute Mischung wie ich finde.

Fazit
Insignia – Die Weltenspieler ist der Auftakt einer Trilogie, der spannend, interessant und erschreckend zugleich ist und meiner Meinung nach selbst anspruchsvolleren Lesern gerecht wird.
Für Sci-Fi Fans, die der Idee genauso viel abgewinnen können wie ich, ist dieses Buch ein Muss. Aber auch anderen Interessierten möchte ich es ans Herz legen – lasst euch nicht von den Raumschiffen und der Technologie abschrecken.
Authentische Charaktere, die sich weiterentwickeln, ein flüssiger Schreibstil und eine gut ausgeführte Grundidee machen dieses Buch für mich zu einem Geheimtipp.
Ein Buch über Freundschaft, Liebe und Ruhm, das es wert ist gelesen zu werden.

Mit 4,5 von 5 Sternen gibt es daher von mir eine klare Kauf- und Leseempfehlung.

Skala 4,5 Stern

Vielen Dank an S.J. Kincaid für die Begleitung der Leserunde bei Lovelybooks und vielen Dank auch an den Goldmann Verlag für die Bereitstellung der Rezensionsexemplare.