Titel: Krähenmann
Autor: Corina Bomann
Verlag: Coppenrath
Erscheinungsdatum: August 2014
Format: Klappenbroschur (416 Seiten)
ISBN-13: 978-3-649-61676-4
Preis: 14,95€
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Leseprobe
Worum geht’s?
Clara ist neu am Eliteinternat Rotensand. Als Stipendiatin und nicht Kind reicher Eltern, fühlt Clara gleich zu Beginn, dass nicht alle Mitschüler ihr wohlgesonnen sind.
Als dann aber das erste verschwundene Mädchen ermordet, mit angenähten Krähenflügeln am Rücken gefunden wird und kurz darauf ein weiteres Mädchen verschwindet, ist klar, dass hier ein Serienmörder sein Unwesen treibt.
Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass dies nicht die ersten Todesfälle am Internat Rotensand sind. Was treibt den Krähenmann an und was hat das mit der Vergangenheit zu tun? Clara beginnt der Spur des Mörders zu folgen und gerät selbst in Gefahr.
Meine Meinung
Was bei diesem Buch als allererstes auffällt, ist ganz klar das Äußere. Rot/Orange und schwarz – eine Kombination, die meiner Meinung nach wirklich gut zusammen passt. Das beste aber ist der farbige Buchschnitt. Der ist nämlich rot und macht das Buch zu einem kleinen optischen Highlight.
Innen kann “Krähenmann” aber auch etwas. Corina Bomanns erster Jugendthriller ist gelungen. Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig. Ich bin förmlich durch das Buch durchgesegelt, was zumindest ich bei einem Jugendbuch auch so erwarte.
“Krähenmann” beginnt wie ein typisches Jugendbuch. Wir haben eine toughe Protagonistin, die gleichzeitig durch ihr Stipendiat Außenseiterin ist. Die Clique zickiger Mädchen, inklusive einer Rivalin, die gar keinen genauen Grund braucht, um andere zu schikanieren. Den nicht ganz so “Bad-Boy”, auf den aber die Rivalin fliegt und die typischen Probleme, die man im Teenageralter so mit sich herumschleppt.
Da es sich hier ja aber genau um ein Jugendbuch handelt, stört mich das aber gar nicht. Es gibt zur Abwechslung auch mal keine Dreiecksbeziehung (ein groooooßes Dankeschön an die Autorin!) und Clara, unsere Protagonistin ist tatsächlich tough, intelligent und spielt nur einmal ganz kurz die Heldin.
Eine wirklich angenehme Abwechslung, da ich es leid bin über vermeintlich starke Protagonisten zu lesen, die dann aber tatsächlich einen völlig unrealistischen Heldenkomplex entwickeln oder sich im Endeffekt als unentschlossenes, weinerliches Gör herausstellen.
Corina Bomanns Charaktere verhalten sich weitestgehend realistisch und authentisch und zumindest die “Guten” waren mir sympathisch.
Die Gesichte an sich war spannend, selbst für einen Erwachsenen, der schon so einige Thriller gelesen hat – so wie mich. Bei einem Jugendthriller erwarte zumindest ich, dass ich den Täter schon sehr früh kenne bzw. mir errätseln kann und dass der Plot nicht ganz so spannend ist wie in einem Thriller für Erwachsene, doch Frau Bomann macht ihre Arbeit gut.
Ich wusste fast bis zum Schluss nicht wer der Mörder war, hatte nur so meine Ahnungen und tappte gerne auch mal im Dunkeln.
Das Buch ist in sich abgeschlossen, doch lässt die Autorin sich am Ende Spielraum für weitere Bücher, da sie ein kleines Detail offen lässt.
Fazit
Für mich ein grundsolider Jugendthriller, der auch Erwachsene begeistern kann. Einen Stern Abzug gibt es für den Authentizitätsverlust von Polizei und Schulleiter, die lieber den Ball flachgehalten haben, anstatt realistischer zu handeln. Das lässt sich aber leicht verschmerzen, da der Rest in sich stimmig ist.