Titel: Purpurmond
Autor: Heike Eva Schmidt
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungsdatum: März 2012
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (352 Seiten)
ISBN: 978-3-426-28366-0
Preis: 14,99€
Worum geht’s?
Die 16-jährige Caitlin, kurz Cat, ist vor Kurzem mit ihren Eltern nach Bamberg gezogen. Schlimm genug, dass sie Schwierigkeiten hat Freunde zu finden, wird sie auch noch ständig wegen ihrer roten Haare mit den ehemalige Hexen der Hexenhochburg Bamberg verglichen.
Einer vermeidlichen Partyeinladung folgend, findet Cat sich eingeschlossen im finsteren Drudenhaus wieder. Nach etlichen erfolglosen Versuchen sich zu befreien, stößt sie auf ein, in Leder gewickeltes Päckchen. Darin befindet sich ein alter kupferner Halsreif und eine in das Leder eingestanzte Botschaft. Neugierig wie Cat ist, legt sie sich den Reif um und findet sich plötzlich in der Vergangenheit wieder, zur Zeit der Hexenverbrennungen.
Als Caitlin versucht den Halsreif wieder abzulegen, um in ihre Zeit zurückzukehren, muss sie feststellen, dass ihr das nicht gelingt. Zu allem Überfluss zieht sich der Reif immer fester um ihren Hals und sie muss schnell Hilfe finden, um den alten Fluch zu besiegen.
Meine Meinung zum Buch
Wieder ein Buch, bei dem ich mich frage, warum es so lange auf meinem SuB versauert ist. Purpurmond von Heike Eva Schmidt ist ein locker, leichtes Jugendbuch, das es prima versteht Vergangenheit und Gegenwart mit einer Prise Humor zu mischen.
Cat ist mal wieder mit ihren Eltern umgezogen. Nichts Neues für sie. Doch jedes Mal muss sie sich an einer neuen Schule eingewöhnen und neue Freunde finden. Dieses Mal fällt ihr das besonders schwer, da die Oberzicke Sina sie als ihre Erzfeindin auserkoren hat, so ganz ohne Grund.
An ein Friedensangebot glaubend, nimmt Cat die Partyeinladung von Sina und ihren Freunden an. Im Drudenhaus angekommen, mit einer Tüte Chips in der Hand, fällt Cat zunächst die merkwürdige Stimmung von Sinas “Hofstaat” auf. Kurz darauf findet sich Cat auch schon allein und eingeschlossen im dunklen Drudenkeller wieder. In der Vergangenheit trifft Cat bald auf Dorothea, Daniel, seinen Vater, den überaus gemeinen Richter Förg und Dorotheas Bruder.
Die Charaktere in Purpurmond haben mir sehr gut gefallen. Sie sind authentisch gezeichnet und gerade Cat ist mit einer guten Portion Humor ausgestattet. Heike Eva Schmidt hat es in meinen Augen geschafft, die Charaktere lebendig werden zu lassen, so dass ich schnell Sympathien und Antipathien aufbauen konnte.
Der Schreibstil wechselt je nach dem Jahrhundert in dem wir uns befinden. In der Gegenwart ist er locker, flockig, jugendlich. Befinden wir uns in der Vergangenheit, ist er angepasst und eher altertümlich. Witzig ist die Vermischung der Sprachstile, wenn Cat ihren jugendlichen Slang auch im 17. Jahrhundert beibehält und so nicht selten komische Blicke erntet.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen der Ich-Form, in der Caitlin erzählt, zum auktorialen Stil, wenn über Dorotheas Leben berichtet wird. Insgesamt lässt sich das Buch sehr flüssig lesen und ich hatte keine Schwierigkeiten ins Buch zu finden.
Heike Eva Schmidt schreibt sehr lebendig, so dass ich mich gut in die Welt von Cat und Dorothea hineinversetzen konnte. Ich konnte selbst Caitlins massives Problem, was den Geruch der damaligen Zeit angeht, fast am eigenen Leib spüren.
Das Buch ist witzig, spannend und gefühlvoll. Ich habe es gern gelesen. Zur vollen Sternezahl hat es allerdings nicht ganz gereicht. Dafür konnte es mich dann durch einige kleine Längen doch nicht ganz vom Hocker heben.
Für die ganz Wissbegierigen hat die Autorin am Ende der Geschichte noch ein paar Fakten zur Authentizität der Geschichte niedergeschrieben. Sehr interessant, wie ich fand.
Mein Fazit
Purpurmond ist ein spannendes Buch, dem es u.a. durch Witz und Geschick gelingt zwei völlig unterschiedliche Jahrhunderte miteinander zu verbinden. Die Mischung hat mir sehr gut gefallen. Wer kurzweilige Unterhaltung mit Einblick in die Bamberger Geschichte sucht, der wird hier fündig.