Kategorie: gelesen

[Rezension] Wir beide, irgendwann von Jay Asher und Carolyn Mackler

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Titel: Wir beide, irgendwann
Autor: Jay Asher, Carolyn Mackler
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 27. August 2012
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (400 Seiten)
ISBN-13: 978-3570161517
Preis: 17,99€
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren

zum Buch

 

Inhalt

Das Jahr 1996 – das Internet steckt in seinen Kinderschuhen und Facebook existiert noch gar nicht. In diesem Jahr bekommt Emma ihren allerersten Computer geschenkt. Zusammen mit ihrem besten Freund Josh beginnen beide das Internet zu erkunden und stoßen durch Zufall auf Emmas Facebook-Seite – 15 Jahre in der Zukunft.
Emmas Leben mit 31 Jahren sieht auf den ersten Blick nicht gerade rosig aus. Unglücklich verheiratet und arbeitslos. Josh hingegen ist mit dem hübschesten Mädchen der Highschool verheiratet, arbeitet in seinem Traumjob und hat Kinder.
Emma ist mit ihrer Zukunft nicht einverstanden und beginnt ihren zukünftigen Ehemann zu suchen, nur um ein Treffen mit ihm zu verhindern. Als ihr dies gelingt, beginnt sie immer häufiger Änderungen bewusst herbeizuführen, um sich ihre “Traumzukunft” zu basteln. Dabei verändert sie jedoch nicht nur ihre eigene Zukunft und das hat Folgen.

Meine Meinung
Als Kind des Internets bin ich mit Computern und Modems quasi groß geworden. Auch die Welt der Social Media ist mir nicht unbekannt und dennoch gehöre ich zu den wenigen Menschen, die kein eigenes Facebook-Konto besitzen. Dennoch hat mich die Geschichte um Emma und Josh irgendwie gereizt als ich zum ersten Mal davon gehört habe.
Wie wäre es, wenn ich einen Blick in meine Zukunft werfen könnte? Würde ich das wirklich wollen? Möchte ich wissen wie sehr meine jetzigen Entscheidungen meine Zukunft beeinflussen?
Ein spannendes Thema wie ich finde, aus dem die Autoren richtig viel hätten machen können.

Emma und Josh sind Durchschnittsteenager mit einem ganz normalen Leben auf einer amerikanischen Highschool. Mit normalen Problemen und normalen Freunden.
Beide sind sympathische Charaktere, wobei Emma zeitweise auch ganz schön unsympathisch beschrieben wird, sich dann aber wieder fängt.
Diese Durchschnittlichkeit mag den Identifikationscharakter des Lesern zu den Protagonisten zwar erhöhen, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass die Geschichte viel zu wenig Pepp hat.
Es wird viel aus dem Leben der Teenager berichtet, das für jüngere Leser vermutlich sehr viel mehr Reiz hat als für den erwachsenen Leser, ließ mich aber immer wieder ungeduldig auf mehr Spannung und inhaltlichen Bezug zum Zukunftsaspekt des Buches hoffen – leider vergeblich.

Emma und Josh berichten abwechselnd über ihre Erlebnisse, so dass die Erzählperspektive kapitelweise zwischen den beiden hin und her wechselt. Die Idee das Buch so aufzubauen finde ich interessant, allerdings sorgte dieser Wechsel bei mir dazu, dass ich mich erst einmal einlesen musste.
Der Schreibstil an sich ist einfach und flüssig zu lesen. Für die anvisierte Zielgruppe, meiner Meinung nach, genau richtig. Es ist ein Buch, das sich schnell nebenher lesen lässt. Der geübte Leser wird es vermutlich auch an einem Wochenende auslesen können.

Fazit
Wir beide, irgendwann ist für mich eindeutig ein Buch für jüngere Leser, daher kann ich der Altersempfehlung von 12 Jahren nur zustimmen. Mir selber hat es zwar auch Spaß gemacht, doch musste ich feststellen, dass mich eine andere Herangehensweise an das Thema viel mehr gereizt hätten.
Weniger Längen und ein stärkerer Fokus auf den Zukunftsaspekt mit den daraus resultierenden Folgen hätte ich schlicht und einfach besser gefunden.
Als Teenager hätte dieses Buch von mir vermutlich eine bessere Bewertung erhalten und so gebe ich ihm als erwachsene Leserin 3,5 von 5 Sternen.

Skala 3,5 Stern

[Rezension] Die Flüsse von London von Ben Aaronovitch

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Titel: Die Flüsse von London
Autor: Ben Aaronovitch
Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag
Erscheinungsdatum: Januar 2012
Format: Taschenbuch (480 Seiten)
ISBN-13: 978-3423213417
Preis: 9,95€

zum Buch

 

 

Inhalt
Der frischgebackene Police Constable Peter Grant muss erneut einer undankbaren Tätigkeit nachgehen. Er hat den Auftrag, mitten in der Nacht einen Tatort zu bewachen, an dem ein Mord geschehen ist.
Die Nacht scheint nicht vorüber gehen zu wollen, bis ihn plötzlich eine merkwürdige Gestalt anspricht. Diese behauptet, den Mord genau beobachtet zu haben…das einzige Problem daran – der Zeuge ist ein Geist.
Am nächsten Morgen – immer noch nicht sicher, ob er letzte Nacht nicht doch geträumt hat – bangt Peter der Entscheidung entgegen, die über seine Zukunft bei der Londoner Polizei entscheiden soll. Er selber sieht sich schon als Schreibtischhengst vor einem riesigen Stapel Akten sitzen. Doch erneut kommt es anders als er denkt.
Nach mehreren Jahrzehnten solle Peter der neue Zauberlehrling von Inspector Nightingale werden – selber Zauberer und Leiter einer Spezialeinheit bei der Londoner Polizei.
Zunächst sehr skeptisch sagt Peter zu und gerät dadurch in die Aufklärung mehrerer Mordfälle, wie er sie noch nie zuvor erlebt hat.

Meine Meinung
Mit Die Flüsse von London habe ich es scheinbar wieder geschafft nach einem Buch zu greifen, das ich wirklich schwer zu beurteilen finde.
Eins lässt sich aber ganz klar sagen – dieses Buch ist anders und es ist definitiv ein Buch für Erwachsene. Es finden sich keine Orks, die gegen Zwerge kämpfen und auch keine Feen oder Hexen, die vielleicht niedlich aussehen und Gutes tun, in diesem Buch.

Ein Geist treibt sein Unwesen und mordet auf seine eigene Art und Weise. Dabei wird vor aufplatzenden Gesichtern und auch vor einem toten Säugling nicht Halt gemacht. Aber wir treffen auch auf Zauberer, Vampire und Flussgötter. Insgesamt ein gut gemischtes Potpourri an Fantasy-Geschöpfen. Das alles gepaart mit einer ordentlichen Portion britischem Humor, der zugleich schwarz und trocken ist und der herrlich “normalen” Welt im Londoner Hier und Jetzt.

Das Buch ist skurril, stellenweise wirklich lustig und auf seine eigene Art und Weise interessant. Allerdings könnte es durchaus etwas mehr Spannung bieten und weniger verwirrend daher kommen.
Es ist kein Buch, dass man mal eben schnell nebenher lesen kann. Der Schreibstil ist zwar angenehm flüssig und leicht zu lesen, doch muss man der Geschichte genügend Aufmerksamkeit widmen, um den verschiedenen Handlungssträngen gut folgen zu können. Häufig werden nur Andeutungen gemacht, die zu einem späteren Zeitpunkt erneut relevant werden.

Leider schaffte der Autor es auch nicht alle Handlungsstränge zu meiner Zufriedenheit zusammen zu führen. Teilweise kam es mir so vor, als würden zwei Stränge parallel laufen, die eigentliche keine Berührungspunkte miteinander haben. Zum einen die Aufklärung der Mordserie und zum anderen die Streitigkeiten zwischen Themsegott und Themsegöttin. Für mich zu konstruiert, wurden dann doch kleine Berührungspunkte geschaffen, um der Geschichte mehr Sinn einzuhauchen. Dies machte das Gesamtbild leider ziemlich verwirrend und nicht immer schlüssig.

Fazit
Ein durchaus interessantes Buch, das eine Menge Potenzial bietet. Wer Lust auf einen etwas anderen Fantasy-Roman hat, der sollte es ruhig mit Die Flüsse von London versuchen. Nehmt euch Zeit für das Buch, wappnet euch gegen den britischen Humor und geht ohne Erwartungen heran.
Insgesamt ein durchschnittliches Buch, mit einer guten und für mich neuen Idee, das mich allerdings nicht so richtig überzeugen konnte. Dem zweiten Band möchte ich dennoch eine Chance geben.

Skala 3 Stern

[Rezension] Die Verratenen von Ursula Poznanski

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Titel: Die Verratenen (Bd. 1)
Autor: Ursula Poznanski
Verlag: Loewe Verlag
Erscheinungsdatum: Oktober 2012
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (464 Seiten)
ISBN-13: 978-3785575468
Preis: 18,95€

zum Buch

 

Inhalt
Privilegiert und mit Aussicht auf eine sehr erfolgreiche Zukunft, lebt Ria innerhalb einer Sphäre und studiert dort an der angesehensten Universität im gesamten Sphärenbund.
Das Leben außerhalb der Sphären ist schwierig und mit vielen Entbehrungen verbunden, da nach der “Langen Nacht” immer noch ewiger Winter herrscht.
Als Elitestudentin wird Ria darauf vorbereitet, in naher Zukunft einen bedeutenden Posten zu übernehmen. Ihr fehlt es an nichts. Wärme, regelmäßige Mahlzeiten und eine gute medizinische Versorgung gehören zu ihrem Leben.
Eines Tages jedoch bekommt sie ein Gespräch mit, das nicht für ihre Ohren gedacht war und ihr gesamtes Leben verändert. Sie und fünf andere Studenten werden des Verrats bezichtigt und sollen möglichst schnell und unauffällig beseitigt werden. Sie müssen sterben – ohne Verhandlung und ohne erkennbaren Grund.
Durch das Gespräch vorgewarnt entgehen die sechs Studenten einem Attentat und müssen in die feindselige Welt außerhalb der Sphären flüchten.

Meine Meinung
Die Verratenen ist mein erstes Buch von Ursula Poznanski. Ich habe bis jetzt zwar immer nur Gutes über ihre Bücher gehört, konnte mich aber erst jetzt davon überzeugen.

In letzter Zeit sind mir zunehmend häufig Bücher untergekommen, die entweder vor Klischees und Kitsch nur so trieften oder teilweise wirklich naive, ja fast schon dumme Protagonisten beherbergten. Im schlimmsten Fall war es eine Mischung aus beidem.
Die Verratenen ist so schön anders. Keine Klischees, kein Kitsch und endlich wieder intelligente Charaktere, die keinen Helden-Komplex haben. Vielen Dank Frau Poznanski!

Der Einstieg ins Buch gelang mir sehr leicht. Der packende, wirklich angenehm flüssige Schreibstil ließ die Seiten nur so an mir vorbeirauschen.
Rias Welt – geprägt von Perfektionismus, Manipulation und ewiger Konkurrenz – wird dem Leser Kapitel um Kapitel näher gebracht. Stückchenweise werden Informationen zum herrschenden System innerhalb und außerhalb des Sphärenbundes und zu den Charakteren an sich eingestreut. So erfährt der Leser beispielsweise genug über das Leben und die Ausbildung der Studenten und welches Ziel der Sphärenbund offiziell verfolgt, ohne dass die gestreuten Informationen zu Lasten des Spannungsbogens gehen. Zu einem späteren Zeitpunkt wird auch das Leben der Bewohner außerhalb der Sphären beleuchtet, das im Großen und Ganzen zwar durch Entbehrungen, aber auch durch Freiheit und gegenseitigem Respekt geprägt ist.

Ich persönlich hätte mir ein paar mehr Hintergrundinformationen gewünscht. So habe ich zwar durch subtile Andeutungen erfahren, dass die “Lange Nacht” eine erneute Eiszeit heraufbeschworen hat, die das Leben im Freien unwirtlich gemacht hat, aber wie es zu dieser Katastrophe kam und welche Umstände danach dazu geführt haben, dass die Welt so ist wie sie ist, wird leider nicht erwähnt.
Da es sich hier aber um einen Jugendroman handelt, dessen Zielgruppe die jüngeren Leser umfasst, finde ich die gewählte Menge an Informationen ausreichend und damit passend. Nichts wird künstlich in die Länge gezogen oder seitenlang umschrieben. Die gezeichnete Welt hat mich nur einfach so sehr interessiert, dass ich gerne mehr darüber erfahren hätte. Aber vielleicht kommt das noch in den Folgebänden.

Neben dem gut durchdachten und durchaus realistischen Zukunftsszenario, punktet Ursula Poznanski auch mit ihre Charakteren. Jeder einzelne ist authentisch und individuell ausgearbeitet. Genau wie die beschriebene Umgebung konnte ich mir die Charaktere bildlich vorstellen. Die einzelnen Stärken und auch Schwächen wurden meiner Meinung nach gut herausgearbeitet.
Ria, unsere Protagonistin aus deren Sicht die Geschichte geschildert wird, ist wirklich eine angenehm “unnervige” Person. Intelligent und ihr Können um verbale und nonverbale Kommunikation nutzend, meistert Ria fast alle Situationen ohne weinerlich oder heldenhaft zu wirken. Zunächst erscheint sie fast zu perfekt, doch die Fehler, die sie macht, machen sie einfach zu einer sympathischen Protagonistin.

 Fazit
Mit Die Verratenen ist Poznanski eine intelligente und gut durchdachte Dystopie gelungen. Ein rundum gelungener Auftakt zu einer Trilogie, die verspricht richtig spannend und interessant zu werden. Der erste Teil hat mich auf jeden Fall überzeugt und auch wenn das Ende keinen wirklich fiesen Cliffhanger hat, reicht es aus, um die Wartezeit auf den zweiten Band fast unerträglich zu machen. Smiley
Wer ein Bedürfnis nach intelligenten Charakteren, einem nahezu klischee- und kitschfreien Buch hat, der sollte zu dieser Dystopie greifen. Eine absolute Leseempfehlung von mir, auch für erwachsene Leser.

Skala 5 Stern

Vielen Dank an das Team von Lies & Lausch für die tolle Leserunde zum Buch und an den Loewe Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!

[Lese-Rückblick] Oktober 2012

Mein Lesemonat Oktober ist mit seinen fünf Büchern mal wieder recht überschaubar. Ich frage mich wirklich, wie es einige schaffen zehn Bücher oder mehr zu lesen. Zwar schaffe ich es so nicht, dass mein SuB sinkt, aber naja…man kann nicht alles haben.
Ich halte mein Buchkaufverbot ja auch (fast) ein, aber ich kann nichts dafür, wenn Wanderbücher kommen, ich mir Bücher ausleihe oder mal einen Gutschein geschenkt bekomme (passiert aber auch nur zum Geburtstag und zu Weihnachten). Zwinkerndes Smiley

Gelesen

Monatsstatistik

gelesen: 5 Bücher
neu hinzugekommen: 12 Bücher

SuB Anfang Oktober: 208
SuB Ende Oktober: 216

Top des Monats

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Flop des Monats
Einen richtigen Flop gab es auch diesen Monat nicht. Die restlichen Bücher waren zwar etwas durchwachsen, aber nicht schlecht. Ich habe sie gerne und mit Interesse gelesen.

Das war’s auch schon für den Oktober- ich bin gespannt was der November so bringt.
Was ist mit euch? Wie viel und was habt ihr gelesen?
Immer her mit euren Kommentaren, ich bin ja auch neugierig. Smiley mit geöffnetem Mund

Eure
Aer1th

[Rezension] Spiegelkind von Alina Bronsky

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Titel: Spiegelkind (Bd. 1)
Autor: Alina Bronsky
Verlag: Arena Verlag
Erscheinungsdatum: 01. Januar 2012
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (304 Seiten)
ISBN-13: 978-3401067988
Preis: 14,99€

zum Buch

 

Inhalt
Die 15-jährige Juliane (Juli) Rettemi lebt in einer Gesellschaft, in der es nur noch zwei Schichten gibt. Die Normalen – immer angepasst, möglichst darauf bedacht nicht aufzufallen und sich an alle Regeln zu halten und privilegiert – bilden die obere Schicht, zu der auch Juli gehört. Die Freaks mit ihren bunten Haaren, der auffälligen Kleidung und dem lockeren Lebensstil gehören zu der unteren Schicht und werden von den Normalen möglichst gemieden.
Als Julis Mutter plötzlich spurlos verschwindet, gerät ihr behütetes Leben aus den Fugen. Als Pheentochter beschimpft, begibt sich Juli auf die Suche nach ihrer Mutter und der Bedeutung des Begriffes “Phee”. Eine Phee war für Juli immer eine liebenswerte Märchengestalt mit schimmernden Flügeln, doch als sie sich in ihrer Umgebung nach eben diesen Geschöpfen erkundigt, stößt sie nur auf Angst und Verschwiegenheit. Keiner möchte ihr helfen.
In Ksü, einem freakig aussehenden Mädchen, das zur Verwunderung aller neu an Julis exklusiver Schule ist, findet Juli ihre erste Verbündete. Zusammen machen sich die beiden auf die Suche.

Meine Meinung
Spiegelkind finde ich, ehrlich gesagt, ziemlich schwierig zu bewerten und auch zu rezensieren. Auf der einen Seite hat mir das Buch gut gefallen und ich möchte gerne die Fortsetzung lesen. Auf der anderen Seite bin ich etwas verwirrt und mit vielen unbeantworteten Fragen zurückgeblieben. Während des Lesens spiegelten sich wohl auch des Öfteren Fragezeichen auf meinem Gesicht wider, besonders am Anfang der Geschichte.
Ganz zu Beginn musste ich mir als Leser ziemlich viele Informationen selber erarbeiten und das hat seine Zeit gedauert. Ich wusste nicht zu welcher Zeit die Geschichte spielte, wo sie spielte und was mich erwarten würde. Insgesamt waren es einfach zu wenig Informationen, um mich richtig ins Buch einfühlen zu können. Teilweise schwebte ich ein wenig über der Geschichte, ohne richtig Teil dieser zu sein.
Und auch jetzt, nachdem ich das Buch gelesen habe, habe ich das Gefühl mir fehlen immer noch wichtige Informationen, die aber nie gestreut wurden und ich sie so auch nicht erhalten konnte. Ich hoffe Band 2 verrät ein wenig mehr, da ich es nicht so schön finde, ewig im Dunkeln zu tappen.

Trotz des Gefühls nicht alles richtig packen zu können, hat mich das Buch dann doch irgendwann abgeholt und mich in seine Welt gezogen. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit den Pheen auf sich hat und Julis und Ksüs Welt näher kennenlernen. Die Welt, die Alina Bronsky hier geschaffen hat, ähnelt in Teilen leider stark der Gesellschaft, wie wir sie zur Zeit kennen. Ich denke, dass genau diese Gedankengänge mich so fasziniert und mich deswegen an die Geschichte gebunden haben. Viele Verhaltensweisen, beispielsweise nur auf sich selbst zu achten und anderen nicht zu helfen, kamen mir doch sehr bekannt vor. Diskriminierung und Manipulation sind für uns leider auch keine Fremdworte und genau das behandelt Bronsky unter anderem in ihrem Jugendroman.
Diese Mischung aus realitätsnaher Dystopie und Fantasy hat mich einfach interessiert.

Spiegelkind hat laut Verlag eine Altersempfehlung ab 12 Jahren und ich denke, die passt ganz gut. Der einfache, durch die kurzen Sätze, etwas abgehackte, aber dennoch flüssige Schreibstil passt prima zu dieser Altersgruppe.
Auch ich als erwachsene Person hatte Spaß mit dem Buch. Es schafft es zwar nicht auf die Liste meiner Lieblingsbücher, hat aber durchaus Potenzial für einen weiteren interessanten und gesellschaftskritischen Roman.

Fazit
Spiegelkind hat mich ein wenig zwiegespalten zurückgelassen. Ich habe es gerne und mit Interesse gelesen, hatte dabei aber unglaublich viele Fragezeichen im Kopf, die auch jetzt nach Beendigung der Lektüre nicht gänzlich verschwunden sind.
Etwas verwirrend, aber mit einem interessanten Plot, hat es zumindest mich neugierig auf den zweiten Band gemacht. Ich hoffe dieser wird nicht ganz so verwirrend werden und mehr Fragen auflösen, als dieser es getan hat.
Ein Buch eher für jüngere Leser, aber durch die Gesellschaftskritik durchaus auch für Erwachsene geeignet.

Skala 3,5 Stern

[Rezension] Die Mädchenwiese von Martin Krist

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Titel: Die Mädchenwiese
Autor: Martin Krist
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 10. August 2012
Format: Taschenbuch (416 Seiten)
ISBN-13: 978-3548283531
Preis: 9,99€

zum Buch

 

Kurzbeschreibung
In einem kleinen Dorf im Spreewald, in der Nähe von Berlin, verschwindet die 16-jährige Lisa plötzlich spurlos. Alle, bis auf ihre Mutter Laura und ihr kleiner Bruder Sam, glauben, dass Lisa einfach nur weggelaufen ist, da sie es zu Hause mit ihrer immer gestressten und gereizten Mutter nicht mehr ausgehalten hat.
Die alleinerziehende Laura besteht allerdings auf eine Großfahndung, die sofort das Interesse der Presse weckt. Bereits vor drei Jahren verschwanden in näherer Umgebung Mädchen, die Lisa optisch ähnelten. Tage später wurden diese ermordet und verstümmelt wieder aufgefunden.
Alex Lindner, der jetzige Dorfwirt und früherer Polizist hatte damals mit diesem Fall zu tun, wurde allerdings suspendiert, weil er einen fatalen Fehler beging…

Meine Meinung
Eine alte, scheinbar verwirrte Frau schleicht in der Dunkelheit durch den Wald. Vor sich hin murmelnd, von Stimmen in ihrem Kopf gequält, bestattet sie voller Angst und Trauer die grausam verstümmelte Leiche eines jungen Mädchens. Dann steht sie auf, geht nach Hause und schweigt.

Die Mädchenwiese beginnt düster und ein wenig furchteinflößend. Erzählt wird abwechselnd aus vielen verschiedenen Perspektiven, was durchaus dem Spannungsaufbau zugute kommt, bei mir jedoch dafür sorgte, dass ich mich erst einmal einlesen musste. Eingelesen war es dann aber kein Problem den einzelnen Strängen zu folgen und auch die Zeitsprünge innerhalb des Textes nicht zu verpassen.
In jedem zweiten Kapitel berichtet Berta, die alte und scheinbar verwirrte Frau aus der Ich-Perspektive. An zunächst unbekannte Zuhörer gerichtet, erzählt Berta über das gesamte Buch verteilt von den grausamen und brutalen Ereignissen, die sie ihr ganzes Leben begleitet haben – beginnend in ihrer Kindheit. Brutale Gewalt und Missbrauch dominieren diese Kapitel und sind wirklich nichts für schwache Nerven.

Trotz der vielen Perspektivwechsel, die die Spannung aufrecht erhalten sollten, kam das Buch erst ab ungefähr der Hälfte richtig in Fahrt. Vielleicht habe ich schon zu viele Thriller gelesen und bin ein wenig übersättigt, aber der erste Teil des Buches war mir ein wenig zu langatmig, zu unspannend und zu wenig rasant für einen Thriller. Ich habe mich immer wieder gefragt, wann es denn richtig losgeht und die versprochene Gänsehaut einsetzt. Dann plötzlich ab der Hälfte hatte das Buch mich. Ich habe die Spannung gespürt und dem Ende entgegen gefiebert. So hätte ich mir das ganze Buch gewünscht.

Neben dem etwas flachen Einstieg muss ich leider noch zwei Dinge kritisieren. Zum einen wären da die Charaktere, die mich teilweise mit ihrem Verhalten so sehr genervt haben, dass ich fast sauer geworden bin. Beispielsweise Frank, Onkel von Lisa und Polizist, ist ständig allen Menschen über den Mund gefahren, die mit ihm geredet haben. Sam, Alex und auch Lisa. Immer und immer wieder unterbricht, bevormundet und “schnauzt” er sie an. Es ist keinerlei Weiterentwicklung zu erkennen und irgendwann habe ich den Eindruck gewonnen, dass dieses Verhalten nur dazu dient die Spannung künstlich hoch zu halten. Ich fand das äußert ungeschickt gelöst, das hätte der Autor besser machen können.
Zum anderen gehöre ich zu der Kategorie Mensch, die es gar nicht haben kann, wenn Tiere einfach so grausam umgebracht werden. Das kann ich im wahren Leben nicht haben, nicht in Filmen und auch nicht in Büchern. Für mich ist das einfach ein No-Go – daher wohl auch meine Lebenseinstellung.

Der Schreibstil und auch der Aufbau des Buches haben mir hingegen wirklich gut gefallen. Flüssig geschrieben und einfach angenehm zu lesen. Die “Berta-Kapitel”, die uns nach und nach die Hintergründe der Morde erläutern, finde ich einfach gelungen. Dafür möchte ich ein Lob aussprechen.

Fazit
Ein Thriller der nicht unbedingt etwas für schwache Nerven ist, auch wenn er für mich als Thriller-erfahrene Leserin spannender und rasanter hätte sein können.
Unausgereifte und etwas nervige Charaktere gepaart mit Grausamkeit an Tieren haben bei mir dafür gesorgt, dass ich leider ein paar Abzüge machen musste.
Insgesamt aber doch ein Buch, das mich zum Ende hin fesseln konnte – von daher vergebe ich gute 3,5 von 5 Sternen.

Skala 3,5 Stern

[Rezension] Jake Djones und die Hüter der Zeit von Damian Dibben

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Titel: Jake Djones und die Hüter der Zeit (Bd. 1)
Autor: Damian Dibben
Verlag: Penhaligon
Erscheinungsdatum: 24. September 2012
Format: Gebundenes Buch mit Schutzumschlag (352 Seiten)
ISBN-13: 978-3764530938
Preis: 16,99€

zum Buch

 

Inhalt
Jake Djones dachte er wäre ein ganz gewöhnlicher Junge, mit ganz gewöhnlichen Eltern in einer ganz gewöhnlichen Welt. Doch das änderte sich schlagartig als er plötzlich nach der Schule von zwei merkwürdigen Gestalten entführt wird.
Er wird in das Versteck der Geschichtshüter gebracht, einer Geheimorganisation, die die Geschichte der Menschheit vor Prinz Zeldt und seinen Schergen schützen soll. Zu Jakes Überraschung gehören auch seine Eltern dieser Geheimorganisation an, doch diese sind seit Tagen verschwunden – und zwar im 16. Jahrhundert.
Miriam und Alan Djones sind genau wie ihr Sohn Jake und den anderen Geschichtshütern in der Lage durch die Zeit zu reisen. Um seine Eltern zu retten unternimmt Jake eine abenteuerliche Reise ins 16. Jahrhundert. Zunächst als blinder Passagier an Board, wird Jake schnell zum vollwertigen Mitglied des Agententeams rund um Nathan, Charlie und Topaz.

Meine Meinung
Jake Djones und die Hüter der Zeit ist ein wirklich gelungener und vielversprechender Serienstart, der mir einige spaßige und auch spannende Lesestunden bereitet hat.
Mit viel Witz und einem rasantem Tempo führt Damian Dibben den Leser durch seinen Abenteuerroman. Schnell wird klar, dass Dibben ursprünglich aus der Filmbranche kommt – die Geschichte zog regelrecht wie ein Film an meinem inneren Auge vorbei. Ich konnte mir alle Charaktere und die Umgebung bildlich vorstellen und so richtig in das Buch eintauchen.

Die Charaktere sind einfach nur liebenswert und sympathisch, wenn auch sehr klischeehaft gezeichnet. Normalerweise störe ich mich an zu vielen Klischees, aber hier hat es mir fast gar nichts ausgemacht. Es passte einfach und spricht so auch die jüngeren Leser an, die sicherlich ebenfalls viel Spaß mit dem Buch haben werden.
Teilweise waren einige Szenen so überzogen dargestellt, das sie gewollt oder ungewollt einfach nur noch komisch waren und ich sehr häufig schmunzeln musste.

Ich bin normalerweise ziemlich kritisch, was bestimmte Dinge angeht, aber bei diesem Buch war ich recht unkritisch. Ein Buch darf auch einfach mal nur Spaß machen, ohne dass jede Kleinigkeit prüfend betrachten werden muss. Sicherlich hätte Dibben die Charaktere weniger klischeehaft zeichnen, ihnen mehr Raum zur Entfaltung geben und dem Ablauf ein wenig mehr Ecken und Kanten verpassen können, aber auch so ist mit Jake Djones und die Hüter der Zeit ein sehr unterhaltsames Buch entstanden.

Einzig das Ende fand ich dann doch etwas zu flott. Es war mir einfach zu schnell vorbei, nachdem die Agenten so viel miteinander erlebt haben.
Positiv ist wiederum, dass mich das Ende trotz Cliffhanger nicht unbefriedigt zurück gelassen hat. Es sind zwar noch viele ungelöste Fragen zu klären, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich es gut bis zum nächsten Band aushalten kann, auch wenn ich unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht.

Fazit
Dibben ist mit Jake Djones und die Hüter der Zeit ein unterhaltsames und gelungenes Debüt geglückt, das jung und alt gleichermaßen begeistern kann. Zu kritisch sollte man dieses Werk jedoch nicht betrachten. Lasst euch einfach von der Geschichte mitnehmen und genießt ein paar schöne Lesestunden mit Jake, Topaz, Nathan und Charlie.
Ich bin mir sicher, wir werden den ersten Band auch bald auf einer Leinwand begutachten können, denn dieses Buch hat definitiv Verfilmungspotenzial.

Skala 4,5 Stern

Vielen Dank an Penhaligon für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und an Lovelybooks für die tolle Leserunde zum Buch!

[Rezension] Wassermanns Zorn von Andreas Winkelmann

Wassermanns Zorn Kurzbeschreibung
Die junge und sehr quirlige Manuela Sperling ist frischgebackene Kommissarin und absolviert gerade ihr erstes Praktikum in der Abteilung “Mord”. Zusammen mit ihrem neuen Chef, Eric Stiffler, der generell nicht viel von Frauen hält, muss sie sich gleich an ihrem ersten Arbeitstag einem Mordfall zuwenden, bei der eine Prostituierte ertränkt aufgefunden wurde.
Die Spurensicherung macht dabei einen auffälligen Fund. Die Prostituierte wurde ganz bewusst an diesem Ort platziert und auf ihrem Bauch ist eine Nachricht eingebrannt, die direkt an Stiffler gerichtet ist.
Das Wasser aus den Lungen der ertränkten Frau führt die beiden zu einem abgelegenen See. Dort eingetroffen, sehen sie eine weitere Frau, die wie von einer unsichtbarer Macht auf den See hinaus gezerrt wird und dort ertrinkt.
Wer steckt hinter all dem und was hat Stiffler mit dem ganzen Fall zu tun?


Meine Meinung

”Er musste an die Frau denken […] Im Leben war sie eine Hure gewesen, im Wasser jedoch eine Göttin. Unvergleichlich schön in ihrer Hilflosigkeit […] Er hatte nicht mehr tun müssen, als sie so fest zu halten wie ein Liebender seine Geliebte, und obwohl sie erstaunlich lange durchgehalten hatte, war doch unweigerlich der Moment gekommen, in dem sich Luftblasen von ihren Lippen gelöst und das Leben aus ihrem Körper mit an die Oberfläche genommen hatten.” (S.57)

Wer kein mulmiges Gefühl verspürt, wenn er in trüben Gewässern schwimmen geht, der wird es spätestens nach Wassermanns Zorn tun.
Ein nahezu unsichtbarer, ungreifbarer Gegner, der sich im Wasser wohler fühlt als an Land. Der mit seinen Opfern unter Wasser tanzt und sie erst gehen lässt, wenn alles Leben aus ihnen gewichen ist.

Wassermanns Zorn ist mein erstes Buch von Andreas Winkelmann und ich bin wirklich begeistert. Es ist ein Thriller, wie ich ihn gerne lese. Vom Anfang bis zum Ende hin spannend und mit überraschenden Wendungen.
Ich bin ja eine begeisterte Thriller-Leserin und habe daher schon viele Thriller gelesen. Mit der Zeit baut sich einfach eine gewisse Erfahrung auf, die bei einigen Büchern dazu führt, dass ich den Täter leider schon viel zu früh erahne.
Bei Wassermanns Zorn konnte ich bis fast zum Ende den Täter, die Motive und die Gesamtauflösung nicht erahnen. Winkelmann hat es immer wieder geschafft mich auf eine falsche Fährte zu locken und die leicht aufkeimenden Ahnungen in ihrem Kern zu ersticken. Wirklich ein Thriller wie er sein muss.

Die Charaktere sind allesamt wunderbar gezeichnet. Stiffler, das Ekelpaket, das quasi von Seite zu Seite immer unsympathischer wird. Manuela, die quirlige, aufgedrehte junge Kommissarin, die nie ihren Mund halten kann und so herrlich motiviert ist, wie nur Berufsanfänger es sein können. Und dann natürlich noch der Wassermann. Von ihm erfährt man zunächst nicht viel, aber im Laufe der Geschichte kristallisieren sich seine Wesenszüge wunderbar heraus und man muss einfach eine Abneigung gegen ihn entwickeln.
Auch die Nebencharaktere bekommen den Raum, den sie brauchen, um sich entfalten zu können. Wirklich toll und vor allem interessant.

Der Schreibstil Winkelmanns konnte mich auch überzeugen. Flüssig und sehr angenehm zu lesen, mit Wortwitz und teils poetisch angehauchten Zügen.

“Ich weiß, es ist da. aber ich komme einfach nicht drauf. Fühlt sich an wie zerebraler Durchfall.” (S. 332)

Häufig brauche ich einige Seiten um mich in einen neuen Schreibstil einzulesen, das musste ich hier bei Wassermanns Zorn aber nicht. Bereits ab der ersten Seite war ich drin im Geschehen, sowohl inhaltlich als auch sprachlich.

“Drinnen empfingen ihn sofort die intensiven Gerüche verschiedener Abendessen, die im Treppenhaus zu einem olfaktorischen Unwetter kumulierten.” (S. 25)

Fazit
Endlich wieder ein guter Thriller, der mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln konnte. Spannung, überraschende Wendungen, interessante Charaktere und ein sehr angenehmer Schreibstil überzeugen einfach.
Ich habe an diesem Buch rein gar nichts auszusetzen. Von daher gibt es hierfür eine ganz klare Kauf- und Leseempfehlung von mir – gerade für diejenigen, die es unblutig mögen.

Skala 5 Stern

 

Infos
“Wassermanns Zorn” von Andreas Winkelmann
Wunderlich; Auflage: 2 (17. August 2012)
Broschiert (416 Seiten)
ISBN-13: 978-3805250375

Vielen Dank an Wunderlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und an Lies & Lausch für die wunderbare Leserunde!

[Rezension] Spiel des Lebens von Veit Etzold

Spiel des Lebens

Cover/Aufmachung
An dieser Stelle muss ich ausnahmsweise mal ein Wort über das Aussehen dieses Buches verlieren. Das Cover, die London-Skyline auf den Innenseiten und der tolle Buchschnitt machen Spiel des Lebens wirklich zu einem Schmuckstück im Bücherregal. Alles wirkt in sich stimmig und sogar das Bild auf dem Cover findet sich im Buch wieder.

 

 

Spiel des Lebens Buchschnitt

Inhalt
Für die 17-jährige Emily beginnt endlich ein neues Leben am College. Weg von den Eltern möchte sie zeigen, dass sie auch auf eigenen Füßen stehen kann. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Julia startet sie ihr erstes, aufregendes Jahr am King’s College in London – wie aufregend dies noch werden soll, erlebt Emily früher als ihr lieb ist.
Seit ihrer Kindheit hat Emily eine irrationale Angst vor Luftballons und engen Räumen. Als an ihrem ersten Tag ein Luftballon an ihrem Postfach im College hängt, glaubt sie zunächst an einen Scherz ihrer Freundin Julia und ihrer neuen Bekanntschaft Ryan. Die beiden wissen jedoch von nichts.
Als sie ein paar Tage später auf dem Nachhauseweg von einer Party, in der U-Bahn von ein paar Männern fast vergewaltigt wird und diese danach tot aufgefunden werden, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Im Mund eines der Toten findet die Polizei einen Zettel, der an Emily gerichtet ist – “Willkommen im Spiel des Lebens, Emily. Du hast die Wahl. Sieg oder Tod.”

Wer ist dieser Irre, der ihr Rätsel zu John Miltons “Paradiese Lost” stellt und sie damit durch ganz London jagt? Warum hat er es auf sie abgesehen und was wissen ihre Eltern?

Meine Meinung
Das Buch beginnt wie ein typisches Jugendbuch mit einer sympathischen Protagonistin, die zur Abwechslung mal realistisch und authentisch erscheint. Wir starten zusammen mit Emily in ihren neuen Alltag und bekommen einen Einblick in ihre Gefühlswelt.
Realistisch bleibt das Ganze u.a. deswegen, weil Emily sich statt ganz allein dem gefährlichen Psychopathen zu stellen, die Polizei einschaltet und sogar ihre Eltern und Freunde mit einweiht. Überraschend angenehm auch diese normale Seite eines Protagonisten kennenzulernen. Es muss ja nicht gleich jeder den Helden spielen.

So sympathisch und authentisch Emily zu Beginn erscheint, verliert sie im Laufe des Buches, zumindest für mich, an Sympathiepunkten. Zum Ende hin hat sie mich sogar leicht genervt. Ihr Verhalten wurde mir immer unschlüssiger und weniger greifbar. In der einen Situation ist sie rational und handelt sinnvoll und mit Bedacht, in der anderen genau das Gegenteil. Das waren mir irgendwie zu viele Gegensätze. Erst hat sie wie verrückt Angst, dann klärt sich ihr Blick und sie ist zu einer rationalen und sehr überdachten Handlung in der Lage. Passt irgendwie nicht für mich sie zunächst ängstlich und dann kühl und berechnend zu erleben.

Überraschend fand ich auch die detaillierten Beschreibungen der Leichen und der Morde. Bei einem Jugendthriller hätte ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, ich dachte es bleibt etwas seichter. Übermäßig blutig sind die Darstellungen zwar nicht, aber ich hatte eben mit weniger ausführlichen Beschreibungen gerechnet.
Eine gute Portion Spannung bringt das Buch schon mit, wobei es für mich, als Thriller-Fan ruhig noch spannender und auch rasanter hätte zugehen können. Ich bin halt schon etwas verwöhnt. Für die Zielgruppe finde ich es jedoch angemessen, da das Drumherum, wie z.B. Ryans und Emilys Beziehung, ebenfalls genügend Beachtung findet und für 14-17 Jährige durchaus interessant sein kann.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und angenehm zu lesen, wenn auch mit sich wiederholenden Phrasen geschmückt, die zum Ende hin immer mehr auffallen.
Berichtet wird meistens aus der Sicht Emilys, die uns so an ihrem Leben teilhaben lässt. Unterbrochen wird dies durch kurze Einblicke in die Welt des “Spielers”, der nach und nach enthüllt, warum gerade Emily das Objekt seiner Begierde ist und warum er möchte, dass sie stirbt.
Die restlichen Charaktere werden eher weniger beleuchtet, was auch nicht unbedingt notwendig ist, um die Geschichte voranzutreiben.

Kommen wir nun zum Schluss, den ich leider nicht wirklich befriedigend fand, obwohl er schlüssig und auch passend war. Für mich war er einfach ein wenig zu langweilig und zu wenig brisant. Im Vergleich zu der sehr interessanten Idee des Spiel des Lebens, war das Ende einfach zu mau. Den Cliffhanger ganz zum Schluss fand ich allerdings sehr gut, was dem Buch wieder ein paar Pluspunkte eingebracht hat.

Fazit
Insgesamt finde ich Spiel des Lebens gut durchwachsen und daher auch so schwierig zu bewerten. Es ist kein schlechtes Buch, aber auch kein überragendes. Durch die Idee und die doch recht spannende Umsetzung auch etwas mehr als durchschnittlich.
Wäre das Ende brisanter und Emilys Verhalten für mich nachvollziehbarer gewesen, hätte ich einen Stern mehr gegeben. So reicht es leider nur für gute 3 von 5 Sternen. Dennoch möchte ich eine Leseempfehlung aussprechen, besonders für junge Erwachsene.

Skala 3 Stern

 

Infos
“Spiel des Lebens” von Veit Etzold
Ink; Auflage: 1 (13. September 2012)
Broschiert (349 Seiten)
ISBN-13: 978-3863960483
Empfohlenes Alter: 14 – 17 Jahre

Vielen Dank an den Egmont Ink Verlag für die tolle Leserunde bei Lovelybooks und für das Exemplar, das nun mein Bücherregal schmückt!

[Rezension] Dornröschenschlaf von Alison Gaylin

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Titel: Dornröschenschlaf
Autor: Alison Gaylin
Verlag: Ullstein Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 23. August 2012
Format: Taschenbuch (464 Seiten)
ISBN-13: 978-3548283784
Preis: 9,99€

zum Buch

 


Inhalt
Die Privatdetektivin Brenna Spector leidet unter einem äußerst seltenen Syndrom – sie kann nichts vergessen. Mit all ihren Sinnen erinnert sie sich detailgetreu an Ereignisse, die teilweise Jahrzehnte lang zurückliegen. Sich an alles zu erinnern und somit niemals vergessen zu können, empfindet sie selber als eine Qual – für ihren Beruf jedoch als einen Segen.
So auch in ihrem neusten Fall – einem Fall, der bereits vor über zehn Jahren seinen Anfang nahm und auch schon damals Brennas Aufmerksamkeit genoss.
Vor elf Jahren verschwand ein junges Mädchen – Iris Neff – spurlos und ist bis heute nicht aufgetaucht. Nachdem nun auch eine Bekannte von Iris’ Mutter verschwindet, bittet der Ehemann der Verschwundenen die Privatdetektivin um ihre Hilfe.
Der Fall scheint umfangreicher zu sein, als Brenna zunächst dachte und auch viel gefährlicher.

Meine Meinung
Als ich vor einiger Zeit die Leseprobe zu Dornröschenschlaf gelesen habe, war ich wirklich begeistert davon und hatte somit hohe Erwartungen an das Buch. Ich habe mich richtig darauf gefreut, da mich die Geschichte von Brenna fasziniert hat. Ein Mensch, der sich mit allen Sinnen an wirklich jede Kleinigkeit erinnern kann.
Wer hohe Erwartungen hat, der kann allerdings auch schnell enttäuscht werden und so erging es mir leider mit Dornröschenschlaf.

Die Idee an sich ist gut und wirklich interessant, die Umsetzung hat allerdings nicht dem entsprochen, was ich von einem Thriller erwarte.
Ein Thriller sollte, wie der Name schon sagt, Thrill enthalten, also spannend sein. Mich fesseln und erst ganz zum Schluss wieder loslassen. Das Buch konnte mich allerdings gar nicht fesseln. Für einen Thriller fand ich es fast schon langweilig.
Zu Gute halten kann man Alison Gaylin allerdings, dass sie es geschafft hat, erst ganz zum Schluss die letzten Fragen aufzuklären. Fast nichts ist schlimmer als 100 oder mehr Seiten vorm Schluss den Ausgang zu kennen. Zumindest das ist ein Pluspunkt, der noch ein wenig Spannung aufrecht erhalten konnte.

Der Schreibstil der Autorin ist einfach und größtenteils flüssig. Ich bin jedoch einige Male über die doch sehr aufzählende Erzählweise gestolpert, da ich davon kein so großer Fan bin.

Mit Brenna Spector ist der Autorin allerdings ein wirklich interessanter und auch realistischer Charakter gelungen. Die Protagonistin ist sympathisch und löst ihre Fälle, auf Grund ihres Syndroms, auf ihre eigene besondere Art und Weise. Mit mehr Spannung innerhalb der Handlung würde ich auch noch ein Buch mit Brenna als Protagonistin lesen wollen, da ich denke, dass Gaylin viel mehr aus ihrer Idee machen kann.

Fazit
Eine interessante Idee und eine sympathische Protagonistin reichen bei einem Thriller leider nicht aus, um meine Erwartungen daran zu erfüllen. Blutig muss er nicht sein, aber dafür bitte spannend.
Ein Pageturner ist Dornröschenschlaf meiner Meinung nach nicht und auch wenn ich mich ein wenig durch das Buch durchschlagen musste, würde ich einem weiteren Buch mit Brenna Spector eine neue Chance geben, in der Hoffnung, dass der Spannungsbogen durchgehend gehalten wird.

Knappe 3 von 5 Sterne und damit keine klare Kauf-/Leseempfehlung, aber abraten möchte ich euch auch nicht. Macht euch selbst ein Bild.

Skala 3 Stern

Vielen Dank an Ullstein für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars und an vorablesen.de.