Titel: Wir beide, irgendwann
Autor: Jay Asher, Carolyn Mackler
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 27. August 2012
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (400 Seiten)
ISBN-13: 978-3570161517
Preis: 17,99€
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 12 Jahren
Inhalt
Das Jahr 1996 – das Internet steckt in seinen Kinderschuhen und Facebook existiert noch gar nicht. In diesem Jahr bekommt Emma ihren allerersten Computer geschenkt. Zusammen mit ihrem besten Freund Josh beginnen beide das Internet zu erkunden und stoßen durch Zufall auf Emmas Facebook-Seite – 15 Jahre in der Zukunft.
Emmas Leben mit 31 Jahren sieht auf den ersten Blick nicht gerade rosig aus. Unglücklich verheiratet und arbeitslos. Josh hingegen ist mit dem hübschesten Mädchen der Highschool verheiratet, arbeitet in seinem Traumjob und hat Kinder.
Emma ist mit ihrer Zukunft nicht einverstanden und beginnt ihren zukünftigen Ehemann zu suchen, nur um ein Treffen mit ihm zu verhindern. Als ihr dies gelingt, beginnt sie immer häufiger Änderungen bewusst herbeizuführen, um sich ihre “Traumzukunft” zu basteln. Dabei verändert sie jedoch nicht nur ihre eigene Zukunft und das hat Folgen.
Meine Meinung
Als Kind des Internets bin ich mit Computern und Modems quasi groß geworden. Auch die Welt der Social Media ist mir nicht unbekannt und dennoch gehöre ich zu den wenigen Menschen, die kein eigenes Facebook-Konto besitzen. Dennoch hat mich die Geschichte um Emma und Josh irgendwie gereizt als ich zum ersten Mal davon gehört habe.
Wie wäre es, wenn ich einen Blick in meine Zukunft werfen könnte? Würde ich das wirklich wollen? Möchte ich wissen wie sehr meine jetzigen Entscheidungen meine Zukunft beeinflussen?
Ein spannendes Thema wie ich finde, aus dem die Autoren richtig viel hätten machen können.
Emma und Josh sind Durchschnittsteenager mit einem ganz normalen Leben auf einer amerikanischen Highschool. Mit normalen Problemen und normalen Freunden.
Beide sind sympathische Charaktere, wobei Emma zeitweise auch ganz schön unsympathisch beschrieben wird, sich dann aber wieder fängt.
Diese Durchschnittlichkeit mag den Identifikationscharakter des Lesern zu den Protagonisten zwar erhöhen, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass die Geschichte viel zu wenig Pepp hat.
Es wird viel aus dem Leben der Teenager berichtet, das für jüngere Leser vermutlich sehr viel mehr Reiz hat als für den erwachsenen Leser, ließ mich aber immer wieder ungeduldig auf mehr Spannung und inhaltlichen Bezug zum Zukunftsaspekt des Buches hoffen – leider vergeblich.
Emma und Josh berichten abwechselnd über ihre Erlebnisse, so dass die Erzählperspektive kapitelweise zwischen den beiden hin und her wechselt. Die Idee das Buch so aufzubauen finde ich interessant, allerdings sorgte dieser Wechsel bei mir dazu, dass ich mich erst einmal einlesen musste.
Der Schreibstil an sich ist einfach und flüssig zu lesen. Für die anvisierte Zielgruppe, meiner Meinung nach, genau richtig. Es ist ein Buch, das sich schnell nebenher lesen lässt. Der geübte Leser wird es vermutlich auch an einem Wochenende auslesen können.
Fazit
Wir beide, irgendwann ist für mich eindeutig ein Buch für jüngere Leser, daher kann ich der Altersempfehlung von 12 Jahren nur zustimmen. Mir selber hat es zwar auch Spaß gemacht, doch musste ich feststellen, dass mich eine andere Herangehensweise an das Thema viel mehr gereizt hätten.
Weniger Längen und ein stärkerer Fokus auf den Zukunftsaspekt mit den daraus resultierenden Folgen hätte ich schlicht und einfach besser gefunden.
Als Teenager hätte dieses Buch von mir vermutlich eine bessere Bewertung erhalten und so gebe ich ihm als erwachsene Leserin 3,5 von 5 Sternen.