Kategorie: gelesen

[Lese-Rückblick] März 2016

Lese-Rückblick

Irgendwie komme ich dieses Jahr nicht so richtig dazu zu lesen. Das liegt aber nicht an mangelnder Zeit, sondern vielmehr an einer Leseunlust. Ich habe allerdings keine Ahnung woher die kommt, denn mein aktuelles Buch finde ich echt gut. Es zieht mich nur nicht zum Lesen…und das nervt mich.
Im März sind es wieder nur drei gelesene Bücher geworden…

Gelesen & Gehört

Gelesene Bücher März 2016

  • Wie viel Leben passt in eine Tüte – Donna Freitas

  • Nur einen Horizont entfernt – Lori Nelson Spielman

Insgesamt gelesene Seiten: 995
      Ø 32 Seiten pro Tag
Insgesamt gehörte Minuten: 0
      Ø 0 Minuten pro Tag

DIE Statistik

gelesene/gehörte Bücher: 3
abgebrochene Bücher: 0
neue Bücher: 12

  • Reziexemplare: 1
    geschenkt/gewonnen: 6
    ausgeliehen: 0
    gekauft: 5
    ertauscht: 0
Zusammengefasst

Das war irgendwie nichts. Schlappe 995 gelesene Seiten im Monat März. Naja, ein paar mehr sind es schon, denn mein aktuelles Buch habe ich ja im März begonnen, habe aber die gelesenen Seiten nicht dazu gezählt. Das macht den Brei aber auch nicht fett. Zwinkerndes Smiley
Im März waren wir ja das erste Mal auf der Leipziger Buchmesse und von dort haben wir einige Bücher mitgebracht. Mit insgesamt sieben neuen Büchern von der LBM sind wir nach Hause gekommen, was sich meiner Meinung nach in Grenzen hält, wenn man bedenkt, mit was für tollen Büchern ich da umgeben war.

Mein Monatshighlight war Wie viel Leben passt in eine Tüte. Ein so tolles Buch, das ich jedem empfehlen kann, auch wenn man ab und an mit den Tränen zu kämpfen hat. Ebenfalls sehr gut gefallen hat mir Wie das Licht von einem erloschenen Stern. Ein recht unbekanntes, aber wichtiges Thema wurde sehr gut von der Autorin in ein Jugendbuch verpackt.
Ein wenig zu kämpfen hatte ich mit Nur einen Horizont entfernt. Generell hat mir die Gesichte gut gefallen, doch ich kam mit der Protagonistin nicht so richtig zurecht. Sie war mir etwas unsympathisch und ich hab ihre Art zu handeln nicht immer verstanden.

Was habt ihr so gelesen? Seid ihr zufrieden mit eurem Lesemonat März?

[Rezension] Solo für Clara von Claudia Schreiber

solofuerclara

 

Titel: Solo für Clara
AutorIn: Claudia Schreiber
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsdatum: 22. Februar 2016
ISBN: 978-3446250901
Format: Gebundene Ausgabe (272 Seiten)
Preis: 16,90€

zum Buch

Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Ich heiße Clara. Clara van Bergen. Mein Paps ist Niederländer – darum. Schon mit fünf Jahren wollte ich Klavierspielen lernen. Es ist mein großer Traum, Pianistin zu werden. Das ist schwerer, als ich mir gedacht habe. Aber ich will es schaffen! Meine Eltern treiben mich nicht, im Gegenteil – ich allein bin das. Ich hab manchmal das Gefühl, ich könne alles schaffen – naja … recht überheblich, was?! Es fängt klein an, mit einem leichten Adagio von Mozart. Und endet beim Glöckchen; ein Stück, das jeden vom Hocker haut. (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Dieses Buch fand seinen Weg zu mir durch eine Buchlesung, an der Miriam und ich vor kurzem teilnahmen. Mehr darüber könnt ihr hier lesen. Natürlich habe ich das Buch sofort vor Ort gekauft und freute mich darauf, mehr über Clara zu erfahren und herauszufinden, ob sie es nun schaffen würde, Pianistin zu werden oder nicht.

Doch zunächst einmal zum Buch selbst. Es fühlt sich großartig an! Auf dem Cover prangt ein gezeichneter Flügel, unterlegt von einem Notenblatt und das Material fühlt sich rau und unverarbeitet an. Auf den heute so typischen Hochglanz wurde zum Glück verzichtet; das hätte aber auch nicht gepasst. Was ebenfalls allein schon beim schnellen Durchblättern auffällt: Alle paar Seiten finden sich mitten im Text QR-Codes zu YouTube-Videos, in denen passend zur Geschichte die verschiedensten Pianisten just die Stücke spielen, mit denen sich Clara gerade beschäftigt. Auf der einen Seite finde ich die Idee wirklich gut, allerdings ist damit kaum sichergestellt, dass die Videos z.B. in zehn Jahren noch existieren. Ich nehme aber auch an, die Stücke einspielen zu lassen und als digitalen Download anzubieten (oder als CD zu verkaufen) wäre teurer und aufwendiger gewesen.

Ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen (mit Unterbrechung). Ein gutes Zeichen dafür, dass es sehr angenehm zu lesen war und ich schnell in die Geschichte eintauchen konnte. Doch obwohl es mir nicht leicht fällt, muss ich dennoch zugeben, dass ich Clara nicht mag. Häufig scheinen talentierte Kinder von ihren Eltern zu Höchstleistungen zunächst angespornt, dann aber fast schon genötigt zu werden. In diesem Buch wird die Situation einiger Kinder auch so beschrieben. Wenn diese sich zu egoistischen, von Ehrgeiz zerfressenen, rücksichtslosen, kleinen Biestern entwickeln, dann fällt es einem leicht zu sagen: Das arme Kind. Es kann ja nichts dafür. Oft verbirgt sich dahinter der zumeist unerfüllte Wunsch, es den eigenen Eltern Recht zu machen. So etwas finde ich sehr traurig. Von daher – das möchte ich wirklich betonen! – sind in diesem Buch die wahren Protagonisten die Eltern von Clara. Nach anfänglichem Entsetzen über die möglichen Konsequenzen der Entscheidung ihrer Tochter, Pianistin zu werden, geben sie etappenweise ihr altes Leben auf, ordnen sich neu und begleiten Clara mit engelsgleicher Geduld und viel Liebe durch ihr Leben. Nur am Rande findet hier eine hochinteressante Geschichte statt, die ich an dieser Stelle gar nicht wiedergeben möchte. Falls ihr das Buch selber lest, achtet mal auf das Geschehen um Clara herum und versucht sie ein wenig auszublenden. Denn das fällt zugegebener Maßen nicht leicht: Clara wird von Anfang an als eine Person gezeichnet, die weiß, was sie will. Allerdings im Zweifelsfall auch auf Kosten anderer. Zu Beginn des Buches freute ich mich für Clara und vor allem darüber, was für tolle Eltern sie hat und wie sehr sie aus allen Richtungen Unterstützung erfährt. Niemand baut Druck auf. Keiner zwingt sie, unerbittlich zu üben und den Rest der Welt zu verdrängen. Das tut Clara dafür aber ganz allein und hat es dadurch leider geschafft, mir immer unsympathischer zu werden.

Einige Handlungsstränge wirken zudem irgendwie unvollendet. Es werden Hinweise gestreut, die entweder nicht weiter verfolgt werden – obwohl deren mögliche Implikationen starke Auswirkungen auf die Geschichte haben – und gleichzeitig gibt es an anderen Stellen Auflösungen, die geradezu naiv wirken und wenig Sinn ergeben. Ich kann mir das nur so erklären, dass das Buch authentisch aus der Perspektive Claras geschrieben wirken soll und sie als Kind nun einmal in weiten Teilen naiv ist und nicht alles wissen kann. Für mich als erwachsenen Leser fällt es zugegeben schwer, das so zu verdauen. Ein wenig ausgleichen konnte das dafür die lockere Art, die Clara oft an den Tag legt und mich mit kessen Sprüchen auch in ernsten Situationen zum Schmunzeln brachte.

Insgesamt gewährt einem Solo für Clara tiefe Einblicke in eine Szene, mit der wir als Laien kaum in Berührung kommen. Allein deshalb ist dieses Buch empfehlenswert für alle, die sich für Musik im Allgemeinen und das Klavierspielen im Speziellen interessieren. Nachdem Claudia Schreiber – so habe ich es verstanden – aufgrund einer realen Begegnung mit einem hochtalentierten jungen Mädchen diese Geschichte quasi in Anlehnung an wahre Begebenheiten geschrieben hat, ermöglicht sie es dem Leser, tatsächlich ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie es sein muss sich mit einer solchen Begabung in der Welt zurecht zu finden.

Fazit

Eine uneingeschränkte Empfehlung würde ich nur bei einer Fünf-Sterne-Bewertung aussprechen. Solo für Clara hat meiner Meinung nach allerdings einige Schwächen. Und doch lohnt es sich für die richtige Zielgruppe, ein paar schöne Abende mit dem Buch zu verbringen. Besonders empfehle ich, dabei im Hintergrund die Stücke spielen zu lassen, so wie sie im Buch auftauchen; das verleiht dem Erlebnis eine unglaubliche Atmosphäre. Mir ist bewusst, dass es gerade bei Büchern, die auf Tatsachen beruhen, nicht zwangsläufig so sein muss, dass man sich mit dem Protagonisten identifiziert. Dennoch kann ich dem Buch nur dreieinhalb Sterne geben, was neben den inhaltlichen Schwächen hauptsächlich an meinem Ärger darüber liegt, wie unsympathisch Clara mir beim Lesen besonders zum Ende hin wurde.

Was ich der Autorin noch sagen wollte

Aus meiner Sicht hätte Clara etwas mehr Empathie gut getan. Obwohl sie einige Male gegen die Wand gelaufen ist, was ihre Beziehung zu bestimmten Charakteren betrifft, rechtfertigt das aus meiner Sicht nicht ihr rücksichtsloses Verhalten. Gewundert habe ich mich auch über die kurze romantische Eskapade, die trotz des Tagebuchcharakters verblüffend technisch und kurz ausgefallen ist. Ob sich zudem hinter den Anspielungen zum Professor mehr verbirgt, frage ich mich noch heute. Ob es anderen auch so geht?

[Rezension] In die Finsternis von Scott McLeary

In die Finsternis

Titel: In die Finsternis
AutorIn: Scott McLeary
Verlag: epubli GmbH
Erscheinungsdatum: 31. Mai 2015
ISBN: 978-3737542388
Format: eBook (348 Seiten)
Preis: 2,99€

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Leseprobe

Worum geht’s?

Als die Anomalie am Himmel erschien, ahnten die Gambrianer nicht, dass viele von ihnen dem Tod geweiht waren. Aus welcher Welt die Bestie stammte, vermochte niemand zu sagen, doch sobald sie ihren Fuß auf die Planetenoberfläche gesetzt hatte, begann das Sterben. Die Streitkräfte Gambrias erlitten schwerste Verluste, und letztendlich mussten sie erkennen, dass sie niemals zuvor einem Feind wie diesem gegenübergestanden hatten. Erst als die gesamte gambrianische Zivilisation am Rande der Auslöschung stand, gelang es in einer verzweifelten Operation, die Bestie gefangen zu nehmen. Jahrmillionen später – auf der Erde tobt der Erste Weltkrieg – wird eine französische Spezialeinheit in Marsch gesetzt, um das Geheimnis einer deutschen Ausgrabung zu ergründen. Wonach haben die Deutschen gesucht, und warum sind sie so plötzlich verschwunden? (Quelle)

Meine Meinung zum Buch

Scott McLeary ist über rezi-suche.de auf uns aufmerksam geworden und hat gefragt, ob wir nicht Lust hätten, zu seinem Werk “In die Finsternis” eine Rezension zu schreiben. Da Miriam zu dem Zeitpunkt gefühlt schon zu viele Bücher auf dem SUB liegen hatte (was eigentlich immer der Fall ist) und das Thema des Buches mehr zu mir zu passen schien, habe ich es mir gleich gegriffen. Und siehe da: Was für eine interessante Geschichte! Ich liebe Genre-Mixes! Als Beispiele wären da zu nennen: Der dunkle Turm von Stephen King (Western/Horror/Thriller/Romance/Roadtrip/SciFi/Fantasy), die Anime-Serie Cowboy Bebop (Western/SciFi) oder auch die TV-Serie FireFly (Western, SciFi). Hm… hier ist klar ein Muster erkennbar. Und so viel sei gesagt: Einen Western findet man in Scott McLeary’s “In die Finsternis” nicht. Dafür aber eine Menge Zeitsprünge. Und an dieser Stelle möchte ich auch direkt meine erste Kritik äußern:

Zeitsprünge sind cool. Ich steh’ da voll drauf. Aber wenn sie zu verwirren beginnen, dann ist es nur noch ein schmaler Grad zwischen Weiterlesen und Weglegen. Und das kann bei mir – im Gegensatz zu Miriam – schon mal passieren. In diesem Buch war der Grad wirklich schmal. Die Zeitlinie springt im Wesentlichen zwischen einer tiefen Vergangenheit der Erde und der gegenwärtigen Handlung – in diesem Fall während der erste Weltkrieg tobt. Innerhalb dieser Linien wird aber z.T. heftig weitergesprungen und dabei auch ineinander verschachtelt. Für ein so überschaubares Buch mit seinen ca. 350 Seiten ist das aus meiner Sicht zu viel. Die Geschichte ist dafür aber faszinierend. Die Idee, dass es vor Jahrmillionen bereits eine fortschrittliche Zivilisation gab, deren Hinterlassenschaften Auswirkungen auf unsere Zeit haben, ist genial. Nicht neu (ich meine z.B. dass sogar Dean R. Koontz sich dieses Themas bedient hat), aber nichts desto trotz spannend! Noch interessanter sind dabei die Zusammenhänge, die sich erst im Laufe des Buches nach und nach offenbaren.

Mir ist dabei aufgefallen, dass das Buch sich neben dem SciFi-Einschlag phasenweise stark in plastischen Beschreibungen recht brutaler Kriegsszenen zu verlieren droht. Interessanterweise empfand ich beim Lesen gerade diese Szenen als authentisch und mein Lesetempo nahm dabei jedes Mal zu. Ohne mit blumigen Adjektiven zu übertreiben, reißt McLeary einen hier mitten in das Geschehen. Leider gelingt es ihm dabei aber nicht vollendst, die Charaktere auf eine Art zu entwickeln, dass man beginnt, ernsthaft mit ihnen zu leiden. Das mag aber auch daran liegen, dass um die Kriegsszenen herum der SciFi-Anteil aus meiner Sicht zu hohl wirkt. Da fehlt wirklich Inhalt. Die Entwicklung ist mir zu naiv, zu leicht, zu schnell. Die Erklärungen zu platt und in Teilen vollkommen unglaubwürdig. Die Entwicklung steht dabei im völligen Kontrast zu den Schilderungen der Kampfhandlungen.

Nichtsdestotrotz konnte ich den Lesefluss aufrecht erhalten und das Buch in insgesamt gerade mal zwei Tagen durchlesen (was für mich schon ein enormes Tempo ist). Das Ende hat mich wiederum gepackt und ich scheue mich nicht, zuzugeben, dass die Szenen zum Ende des Buches hin mir ein wenig die Augen haben feucht werden lassen. Das hat mich überrascht und zugleich gezeigt, dass Scott McLeary ein Autor ist, den man im Auge behalten sollte. Ich spüre hier viel Potential und würde mich freuen, auch von anderen zu hören, was sie von diesem Buch halten.

Fazit

Drei Sterne wären mir zu wenig, denn in Summe hat mir das Buch viel Spaß gemacht und die Idee und gerade das Setting mitten im ersten Weltkrieg fand ich außergewöhnlich. Leider reicht es aufgrund der oft eher oberflächlichen und z.T. naiven Handlungsstränge nicht ganz für die vier Sterne, weshalb ich guten Gewissens dreieinhalb vergebe.

Was ich dem Autor noch sagen wollte

Es gibt eine SciFi Saga aus Deutschland, die sich auch oft Naivität verwerfen lassen muss: Perry Rhodan. Der Grund dafür, dass der Stil hier eher akzeptiert wird, ist einfach: Zum einen wurden die ersten Romane in den 60’ern des letzten Jahrhunderts geschrieben (da gab es noch keine Kings, Schätzings oder Grishams) und zum anderen gehört es zum Konzept der Serie. “In die Finsternis” (ist übrigens jemandem aufgefallen, dass die englische Übersetzung des Titels verblüffend einem aktuellen Startrek-Titel ähnelt?) sucht seine Identität allerdings in einer komplexen Verstrickung verschiedener Zeitlinien und detailliert ausgearbeiteter Kampfhandlungen, umklammert mit einer spannenden Science Fiction Rahmenhandlung. Es hätte dem Buch aus meiner Sicht gut getan, letzterem mehr Authentizität zu verleihen.

[Rezension] Wie das Licht von einem erloschenen Stern von Nicole Boyle Rødtnes

9783407821041

 

Titel: Wie das Licht von einem erloschenen Stern
AutorIn: Nicole Boyle Rødtnes
ÜbersetzerIn: Gabriele Haefs
Verlag: Beltz & Gelberg
Erscheinungsdatum: 07. März 2016
ISBN: 978-3-407-82104-1
Format: Gebunden (243 Seiten)
Preis: 14,95€

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Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Die 17-jährige Vega leidet unter Aphasie, einer Krankheit, die ihr das Sprachvermögen fast gänzlich geraubt hat. Seit ihrem Unfall, bei dem sie drei Mal gestorben und wiederbelebt wurde, kann Vega nicht mehr sprechen, lesen und schreiben. Die wenigen Wörter, die sie beherrscht, musste sie sich mühsam wieder antrainieren. Vega kommt sich hilflos und innerlich tot vor, denn selbst ihr fester Freund und ihre beste Freundin scheinen nicht mit ihrer Krankheit zurechtzukommen. Sie beginnen sich immer mehr von ihr abzuwenden.
Als Vega bei einem Workshop für Aphasie-Patienten Theo kennenlernt, bemerken beide, dass sie sich auf ihrem Weg zu einem halbwegs normalen Leben gegenseitig unterstützen können. Außerdem ist Theo der Einzige, der Vega nicht für verrückt hält, die felsenfest davon überzeugt ist, dass sie damals nicht nur gestürzt ist, sondern geschupst wurde.

Meine Meinung zum Buch

Er versteht und doch versteht er nicht. Zwischen uns liegt ein Filter, ein Filter aus Wörtern, der den Sinn heraussiebt.

Das Buch ist mir sofort auf Grund seines Covers aufgefallen. Ist es nicht wunderschön? Ein absoluter Hingucker und das sogar mit Bezug zum Buchinhalt. Der Bezug hat sich mir zwar erst recht spät erschlossen, aber er ist definitiv da und das finde ich wunderbar. Ich mag es, wenn Titel, Cover und Inhalt miteinander verwoben sind. Leider ist das bei vielen Büchern häufig nicht der Fall.
Aber nicht nur das Cover, sondern auch der Klappentext haben mein Interesse geweckt. Ein Buch, das die Aufmerksamkeit auf Aphasie lenken möchte. Eine Krankheit von der ich zwar ganz wage bereits etwas gehört hatte, mich aber nie näher mit beschäftigt habe.

Meist kommt Aphasie bei älteren Menschen vor, aber auch junge Menschen bleiben davon nicht verschont. Wie bei Vega sind Unfälle die häufigste Ursache dafür, dass Teile des Gehirns einfach absterben und ein Nichts hinterlassen. Wie jede Krankheit, hat auch die Aphasie viele Gesichter. Im Nachwort schreibt die Autorin, dass sie selber Erfahrungen mit einem Aphasie-Patienten in ihrer Verwandtschaft gemacht hat. Die Geschichte um Vega und Theo basiert allerdings nicht auf wahren Begebenheiten. Die Charaktere sind allesamt fiktiv und so auch ihre Schicksale. Die Autorin hat sich lediglich des Themas und ihren Erfahrungen damit bedient.

Das Buch ist trotz der ernsten Thematik leicht und nicht zu düster. An einigen Stellen hätte ich mir aber etwas mehr Emotionalität gewünscht. Ich hätte gerne viel mehr mit Vega mitgefühlt. So hatte ich das Gefühl nur Zuschauer zu sein und nicht Teil der Geschichte.
Der Leser bekommt sehr viele Einblicke in Vegas Gedankenwelt und kann hautnah miterleben und fühlen, was sie denkt und fühlt. Ein wichtiger Bestandteil dieses Buches. Und doch hat die Autorin es zumindest bei mir nicht komplett geschafft, mich vollständig mitzunehmen.

Das Buch hat mir wirklich gut gefallen, aber mit etwas mehr Tiefe, hätte sie mich ganz abholen können. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig und leicht lesen. Der Schreibstil ist der Zielgruppe angemessen und wird vermutlich keinen überfordern.
Die Charaktere sind ebenfalls gut gezeichnet und besitzen eine gewisse Art von Tiefe, die aber noch mehr hätte herausgearbeitet werden können. Gerade bei Vegas Schwester Alma hätte ich mir das ganz besonders gewünscht.

Um etwas Spannung in das Buch zu bringen, hat die Autorin das Rätsel um Vegas Unfall eingebaut. War es wirklich ein Unfall oder wurde sie geschupst? Das hat Nicole Boyle Rødtnes auch tatsächlich gut gemacht, man darf nur nicht zu viel Spannung erwarten. Wie gesagt, das Buch ist eher ein Ruhiges. Die Aufklärung des Rätsels steht da mehr im Hintergrund.

Fazit

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich habe es gerne gelesen, auch wenn ich mir an einigen Stellen mehr Gefühl und Tiefe gewünscht hätte. Ich halte es auf jeden Fall für ein wichtiges Buch, das die Aufmerksamkeit auf etwas lenkt, das noch sehr unbekannt, aber umso wichtiger ist.
Mir gefällt es gut, dass es auch diese Arten von Jugendbüchern gibt. Welche, die zum Nachdenken anregen und nicht nur mit Alien- oder Vamirromanzen glänzen.

Von mir gibt es gute 4 von 5 Sternen.

 

Vielen Dank an Blogg dein Buch und den Beltz & Gelberg Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

[Aktion Stempeln] März 2014

Von Aisling Breith ins Leben gerufen, von Favola liebevoll weitergeführt.

 

Freitags in der faulen Kobra von Stefan Nink

Es reicht ganz knapp, aber es reicht noch für einen grünen Stempel. Ich kann mich an genug erinnern. Leider kann ich mich auch daran erinnern, dass mir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat, wie ich es mir erhofft hatte. Ich hatte zu dem Zeitpunkt eine schwierige Zeit und mir ein Buch voller Witz erhofft, leider aber nicht bekommen.

 

 

 

Das verbotene Eden – David und Juna von Thomas Thiemeyer

Auch an dieses Buch kann ich mich noch gut erinnern. Es hat mir grundsätzlich ganz gut gefallen, sonst hätte ich die anderen beiden Bände ja nicht gelesen, aber es konnte mich nicht vollständig überzeugen. Mit den Folgebänden hatte ich da mehr Glück. Zum Glück bin ich drangeblieben. Denn die Trilogie war sehr gut.

 

 

 

Wie ihr seht, habe ich im März 2014 nicht wirklich viele Bücher gelesen. Das lag u.a. daran, dass es mir gesundheitlich ziemlich schlecht ging zu der Zeit. Aber immerhin habe ich eine Erinnerungsquote von 100%. Yay. Zwinkerndes Smiley Ist auch nicht so schwer, bei nur zwei Büchern. *lach*

[Rezension] Winter und Schokolade von Kate Defrise

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Titel: Winter und Schokolade
AutorIn: Kate Defrise
ÜbersetzerIn: Julia Walther
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 12. Oktober 2015
ISBN: 978-3-453-41895-0
Format: Taschenbuch (448 Seiten)
Preis: 9,99€

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Leseprobe

 

 

Worum geht’s?

Die Weihnachtszeit ist Familienzeit – auch für die Geschwister Magali, Jaqueline und Colette. Doch als ihr Vater anruft und verkündet, er würde Weihnachten mit allen zusammen im alten Familienhaus feiern wollen, weiß Magali nicht, wie sie das bewerkstelligen soll. Ihr Vater hat sie gebeten die Familie zusammenzubringen. Aber diese wohnt auf verschiedenen Kontinenten; keiner weiß, wo der kleine Bruder abgeblieben ist und sie alle haben seit dem Tod ihrer Mutter nie wieder zusammen Weihnachten gefeiert. Was steckt nur hinter dem Wunsch des Vaters?

Meine Meinung zum Buch

“Winter und Schokolade” gehört leider zu den Büchern, deren Klappentext etwas irreführend ist. In der Headline steht “Drei Schwestern. Ein Weihnachtsessen. Ein tragisches Geheimnis.”. Das stimmt weitestgehend auch, aber bis wir zum Essen und zu dem Geheimnis kommen, vergehen 4/5 des Buches und wir sind fast am Ende angelangt.
Vornehmlich geht es in dem Buch nämlich um die verschiedenen Leben, die die drei Schwestern führen. Kapitelweise wird aus der Perspektive jeweils einer Schwester berichtet, was sie beschäftigt und was in ihrem Leben so passiert.
Das bevorstehende Weihnachtsfest dient als roter Faden und als Verbindung zwischen den einzelnen Geschwistern.

Das Gelesene fand ich durchaus interessant und es hat mir auch gut gefallen, doch der Klappentext hat einfach andere Erwartungen in mir geweckt. Ich dachte das Weihnachtsessen würde recht zu Beginn stattfinden und wir würden uns innerhalb des Buches hauptsächlich um das Geheimnis drehen, aber dem war ganz und gar nicht so.
Ich kann nicht sagen, dass ich enttäuscht bin, ich habe nur etwas anderes erwartet und musste mich während des Lesens darauf einstellen. Dementsprechend lange habe ich auch für das Buch gebraucht.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar. Ich bin locker leicht und flüssig durch das Buch geglitten. Ich brauchte auch keine Einlesephase, sondern habe gleich von Anfang an den Schreibstil genießen können. Kate Defrise schafft es auch ihren Charakteren Leben einzuhauchen und sie nicht oberflächlich wirken zu lassen. Trotzdem habe ich mit keinem Charakter wirklich mitgelitten, dafür konnte ich mich nicht richtig in sie hineinversetzen, geschweige denn mich mit ihnen identifizieren.

Im Buch kommen recht häufig französische Begriffe und auch ganze Sätze vor. Mich hat das nicht sonderlich gestört, auch wenn ich nur Teile davon verstehen konnte. Wer damit allerdings ein Problem hat, sollte auf jeden Fall zunächst einen Blick auf die Leseprobe werfen, um zu schauen, ob er damit auch zurecht kommt.

Im Buch geht es außerdem sehr viel ums Essen und ums Trinken. Dass gerade Magali so einen großen Fokus auf’s Essen und Kochen hat, hat mich nicht sonderlich gestört. Schließlich wird das Buch mit einigen belgischen Rezepten abgerundet, die man nachkochen oder nachbacken kann.
Was mich allerdings gestört hat, war der übermäßige Alkoholkonsum. Ich habe nichts dagegen, wenn Erwachsene Alkohol konsumieren, es ist ja schließlich ihre eigenen Entscheidung. Aber ab einem gewissen Punkt wird es mir einfach zu viel. Fast alle Charaktere in diesem Buch waren permanent am trinken und das nicht gerade wenig. Für mich hatte es schon etwas von Sucht und das hat mir gar nicht gefallen. Besonders nicht, als auch eine Schwangere Alkohol getrunken hat, An der Stelle hätte ich das Buch fast in die Ecke gepfeffert.

Fazit

Ich habe lange Zeit überlegt wie viele Sterne ich dem Buch geben soll und bin zu der Entscheidung gekommen, dass es mir grundsätzlich gut gefallen hat, mich aber eindeutig nicht vom Hocker gerissen hat. Das Buch lebt vom Schreibstil der Autorin und ihrer Fähigkeit die Leben der Geschwister interessant zu erzählen, denn spannend ist das Buch leider gar nicht.
Von daher vergebe ich gute 3,5 von 5 Sternen. Zu 4 Sternen hat es leider nicht mehr ganz gereicht.

[Rezension] Farbenblind von Colby Marshall

 

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Titel: Farbenblind
Autor: Colby Marshall
Übersetzerinnen: Heike Schlatterer
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 9.November 2015
ISBN: 978-3453418363
Format: Klappenbroschur (432 Seiten)
Preis: 9,99€

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Worum geht es?

Klappentext :Dr. Jenna Rameys Gehirn besitzt eine seltene Eigenart in der Wahrnehmung, durch die ihre Eindrücke farblich aufblitzen: Rot kann Zorn bedeuten, Liebe oder Kraft. Doch Jenna ist imstande, diese plötzlichen Assoziationen zu nutzen, um aus Personen und Situationen zu lesen wie niemand sonst. Nun hat das FBI den Massenmörder Isaac Keaton festgenommen und die forensische Psychiaterin zu Hilfe gerufen. Im Verhör erfährt sie, dass er es – ob hinter Gittern oder nicht – in der Hand hat, noch mehr Unschuldigen Leid zuzufügen, und besessen davon ist, auch sie unter Kontrolle zu bringen. Jenna allein kann mit ihrem einzigartigen Feingespür verhindern, dass Keatons Drohungen Wirklichkeit werden … (Quelle)

 

Meine Meinung zum Buch:

Dieser oben stehende Klappentext hat mich sehr angesprochen, weshalb ich mich sehr auf den Thriller “Farbenblind” gefreut habe. Die Autorin war mir bisher kein Begriff, und so bin ich unvorbelastet an die Geschichte herangegangen. Im Bereich Thriller habe ich schon ziemlich viel gelesen und bin daher immer gespannt, neue Autoren und ihre Art zu Schreiben kennenzulernen.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen. Es startet mit einem spannungsreichem Prolog. Die Geschichte beginnt mit einer kurzen Vorstellung der Personen, die wechselnden Erzählperspektiven sind interessant und spannend geschrieben. Ein Serienmörder-Duo finde ich ziemlich interessant, ebenso eine Ermittlerin, die eine seltene Eigenart in der Wahrnehmung hat, durch die ihre Eindrücke farblich aufblitzen, finde ich spannend.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und sind durch den temporeichen Schreibstil zügig zu lesen. Die Geschichte wird in verschiedenen Handlungssträngen erzählt, was mir ziemlich gut gefallen hat und den Spannungsbogen dadurch auch stetig steigern kann. Leider ist die Sache mit den Farben zwischendurch etwas wirr und dadurch habe ich irgendwann Probleme gehabt, der Geschichte zu folgen.

Das Cover ist leider ziemlich unscheinbar und wird in der Thriller-Ecke deshalb wahrscheinlich nicht vielen ins Auge springen. Die Farben sind ziemlich düster und auch die Schrift fällt einem nicht unbedingt auf. Da es in diesem Buch ja um Farben geht, hätte man definitiv noch mehr daraus machen können.

In den Innenseiten des Buches ist eine Auflistung der Protagonisten, das gefällt mir richtig gut. Obwohl die Anzahl überschaubar ist, habe ich gerne nochmal zum Ende geblättert und nachgeschaut.

Colby Marshall hat ihre Protagonisten spannend und vielseitig beschrieben. Ich habe einen guten Eindruck von ihren Persönlichkeiten bekommen können. Mit Dr. Jenna Ramey bin ich aber leider nicht komplett warm geworden und deshalb konnte ich mich nicht so richtig mit ihrer Person anfreunden. Sie ist zwar realistisch beschrieben, aber bei mir sprang irgendwie kein Funke über. Ich glaube, ihre Wahrnehmung mit den Farben hat mich dann doch ein wenig gestört. Schade, denn mit den vielen Überraschungen und Wendungen trifft so ein Thriller normalerweise genau meinen Geschmack. Wahrscheinlich ist “Mädchendurst” von Timo Leibig noch so präsent in meinem Kopf, dass es im Moment schwer ist, in diese Fußstapfen zu treten.

Fazit:

Ein facettenreicher Triller, der mich leider nicht hundertprozentig überzeugen konnte. Deshalb gibt es für “Farbenblind” 3  von 5 Sternen.

[Lese-Rückblick] Februar 2016–ich muss einen Zahn zulegen

Ich habe mehr Zeit als sonst, aber irgendwie lese ich viel weniger als letztes Jahr… Kennt ihr dieses Phänomen auch? Weniger lesen, wenn mehr Zeit da ist? Gefällt mir nicht. Hoffentlich wird der März wieder besser.

Gelesen & Gehört

Gelesene Bücher Februar 2016

  • Masterminds – Im Auge der Macht von Gordon Korman

  • The Perfect von Patricia Schröder

  • Winter und Schokolade von Kate Defrise

Insgesamt gelesene Seiten: 1127
      Ø 39 Seiten pro Tag
Insgesamt gehörte Minuten: 0
      Ø 0 Minuten pro Tag

DIE Statistik

gelesene/gehörte Bücher: 3
abgebrochene Bücher: 0
neue Bücher: 6

  • Reziexemplare: 2
    geschenkt/gewonnen: 0
    ausgeliehen: 2
    gekauft: 2
    ertauscht: 0
Zusammengefasst

Und wieder ein sehr mauer Monat, was die Anzahl der gelesenen Bücher angeht. Was die Qualität angeht, hatte ich zwei Knaller dabei. Masterminds und The Perfect haben mir richtig gut gefallen. Beides sehr unterschiedliche Bücher, aber beide sind wirklich lesenswert. Wenn ihr die Rezensionen zu den Büchern noch nicht kennt, verlinke ich sie euch hier und hier.
Winter und Schokolade hat mich leider etwas länger beschäftigt und ich glaube, ich habe tatsächlich zwei Wochen gebraucht, um dieses Buch zu beenden. Dabei fand ich es gar nicht schlecht. Der Schreibstil ist super und ich habe mich auch beim Lesen nicht gelangweilt, aber so richtig packen wollte es mich nicht. Eine ausführliche Rezension zum Buch wird es in den nächsten Tagen noch geben.

Wie war euer Lesemonat? Wie viele Bücher habt ihr gelesen und waren Highlights dabei?

[tthinkttwice-Rezi] The Perfect von Patricia Schröder

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Titel: The Perfect
Autor: Patricia Schröder
Verlag: Coppenrath Verlag
Erscheinungsdatum: 11. Januar 2016
ISBN: 978-3649667834
Format: Hardcover (416 Seiten)
Preis: 17,95€

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Worum geht’s?

“ADAM C. OULAY sucht DICH! – Teile deine Kreativität, dein Trendgefühl und deinen Geschäftssinn mit mir – und vielleicht sogar noch mehr … BEWIRB DICH JETZT!”

Mit dieser Anzeige macht der neue It-Fashion-Store Oulay’s Werbung für ein ganz besonderes Casting. Der Gewinnerin wird versprochen, als Business-Partnerin bei Oulay’s einzusteigen. Ein Traum, den sich die 18-jährige Leena nur zu gern erfüllen würde, denn nichts liegt ihr mehr als das Designen von Mode.
Die beiden besten Freundinnen Jazz und Leena stehen kurz vor ihrem Abitur als sie die Anzeige entdecken. Jazz’ Pläne für ihre weitere Zukunft sind klar: sie möchte nach Australien reisen und dort ihre Erfahrungen machen. Doch für Leena steht noch alles offen und das Casting verspricht die Erfüllung ihrer Träume zu werden. Zunächst reagiert Jazz sehr verhalten auf die Bitte ihrer besten Freundin, sie zum Casting zu begleiten und sie bei ihren Plänen zu unterstützen. Doch Jazz wäre nicht Jazz, wenn sie Leena nicht unterstützen würde und verschiebt daher kurzerhand ihren Aufenthalt in Australien.
Aus tausenden von Bewerberinnen werden die beiden Freudinnen ausgewählt und finden sich schon bald, von der Außenwelt abgeschottet, in den heiligen Hallen der Oulays wieder. Schnell müssen die beiden feststellen, dass das Casting anders verläuft als sie es sich vorgestellt haben. Der Konkurrenzkampf ist hart und ohne es zu ahnen, schweben die Mädchen schon sehr bald in tödlicher Gefahr.

Meine Meinung zum Buch

Patricia Schröders neuestes Werk ist von der Optik her ein echter Hingucker. Ein weibliches Gesicht auf dem Cover, ein pinkes Lesebändchen und ein perlmuttschimmernder Einband unter dem Schutzumschlag. Man könnte meinen, es würde sich um ein heiteres Jugendbuch für Mädchen handeln, wenn man den Klappentext nicht gelesen und den Inhalt des Buches nicht kennen würde.
In “The Perfect” steckt so viel mehr als ein seichtes Mädchenbuch: Ein Jugendthriller, der mit Spannung, Intrigen und Gefühl glänzen kann.

“The Perfect” ist nicht mein erstes Buch von Patricia Schröder, daher freute es mich umso mehr, dass ich gewohnt leicht und ohne Schwierigkeiten in das Buch einsteigen konnte. Kein langes Einlesen in den Schreibstil, kein holperndes Lesen und auch kein ewig langer Start ins Buch. Gleich zu Beginn wird der Leser durch einen Prolog in Stimmung gebracht und man kann ahnen, was einen erwarten wird – ein Pageturner.
Ich bin geradezu durch das Buch geflogen, da es sich so schön einfach und schnell hat lesen lassen. Wäre ich häufiger zum Lesen gekommen, hätte ich das Buch auch problemlos an einem Wochenende beenden können.
Patrica Schröders Schreibstil ist einem Jugendbuch angemessen, ohne dabei anspruchslos zu wirken. Meiner Meinung nach genau richtig für die anvisierte Zielgruppe der 14-17-Jährigen. Und auch mir, mit meinen knapp über 20 *hust* 30 Jahren haben sowohl Schreibstil als auch Inhalt sehr gut gefallen.

Geschickt lenkt die Autorin den Leser durch das Buch, baut Spannung auf und legt falsche Fährten, die ich beim Lesen des Öfteren mitgenommen habe. So etwas mag ich gerade in Thrillern besonders gerne. Fast nichts ist schlimmer, als wenn ich Vieles schon vorausahnen kann, dann macht das Lesen nämlich nur noch halb so viel Spaß.

Noch vor Lesebeginn hatte ich die leichte Befürchtung, dass der Casting-Prozess zu stark im Fokus der Geschichte stehen würde und es dem Buch so an Tiefe fehlen könnte. Vermutlich habe ich mich unterbewusst von der äußeren Erscheinung des Buches täuschen lassen. Natürlich ist der Casting-Prozess ein wesentlicher Bestandteil des Buches, aber eben nicht nur. Leichte Gesellschaftskritik, ohne erhobenen Zeigefinger – aber mit Message – und zwischenmenschliche Beziehungen, haben in “The Perfect” ebenfalls ihren Platz. An Tiefe mangelt es der Geschichte und den Charakteren zum Glück nicht.

Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und ich konnte mich richtig gut in sie hinein versetzen. Mit Jazz habe ich mich bis zu einem gewissen Punkt auch richtiggehend identifizieren können. Die Freundschaft von Leena und Jazz stand mitunter im Vordergrund, was mich besonders angesprochen hat, da mir im realen Leben Freundschaften sehr wichtig sind und die der beiden Mädchen hat einfach etwas Besonderes.

Der Schluss des Buches kam im Vergleich zum Rest etwas abrupt, war in sich aber schlüssig und hat keine Fragen mehr offen gelassen. Endlich wieder ein gutes Stand-Alone. Danke.

Fazit

Patricia Schröder ist mit “The Perfect” ein vielschichtiges Buch gelungen, das den Leser allerdings nicht überfordert. Es ist spannend und rasant geschrieben, so dass man es kaum noch aus der Hand legen mag. Mir hat es sehr gut gefallen, daher kann ich nur eine Lese- und Kaufempfehlung aussprechen. 4,5 von 5 Sternen für diesen Jugendthriller.

[Rezension] Was fehlt, wenn ich verschwunden bin von Lilly Lindner

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Titel: Was fehlt, wenn ich verschwunden bin
Autor: Lilly Lindner
ÜbersetzerIn: /
Verlag: FISCHER Kinder- und Jugendtaschenbuch
Erscheinungsdatum: 19. Februar 2015
ISBN: 978-3-7335-0093-1
Format: Klappenbroschur (400 Seiten)
Preis: 9,99€

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Worum geht’s?

April kämpft seit langer Zeit gegen die Magersucht. Nun ist sie in eine Klinik gekommen und scheint dort untergetaucht zu sein. Denn ihre kleine Schwester Phoebe erhält bereits seit Wochen keine Antworten auf ihre Briefe, die sie so fleißig schreibt.
Wann kommt April wieder nach Hause? Warum darf Phoebe sie nicht besuchen und warum antwortet ihre Schwester nicht? Phoebe hat gefühlte 1000 Fragen, doch keine Antworten. Ihre Eltern sind hilflos und schweigen lieber als sich mit ihr auseinanderzusetzen.
Doch Phoebe gibt nicht auf und schreibt weiterhin Briefe. Briefe, in eine Stille hinein, die sie langsam zu verstehen beginnt.

Meine Meinung zum Buch

Seitdem ich von dem Buch gehört hatte, wollte ich es lesen, also kam es auf meine Wunschliste. Obwohl ich nahezu nur positive Stimmen zum Buch gehört und gelesen habe, hatte ich zwischenzeitlich gezögert und den Kauf des Buches aufgeschoben. Ich war mir nicht sicher, ob ich der Geschichte emotional Stand halten würde. Doch dann habe ich es in der Bücherei liegen gesehen und es musste einfach mit.
Jetzt bin ich unendlich froh, dass ich mich doch “getraut” habe es zu lesen.

Ein solch wortgewaltiges Buch, das mich emotional so gepackt hat, ist mir selten untergekommen. Lilly Lindner hat mich mit ihrem ersten Jugendroman völlig mitgerissen und überwältigt.
“Was fehlt, wenn ich verschwunden bin” ist ein Briefroman und normalerweise tue ich mich mit dieser Art von Buch etwas schwer. In diesem Fall allerdings gar nicht.

Ich weiß nicht wie Lilly Lindner es bewerkstelligt hat, aber sie schafft es mit ihrem Schreibstil die kleine Phoebe gleichzeitig jung, unschuldig und zerbrechlich auf der einen Seite und erstaunlich erwachsen, weise und stark auf der anderen Seite wirken zu lassen. Von Seite zu Seite und von Brief zu Brief ist Phoebe erwachsener geworden und gleichzeitig Kind geblieben. Lilly Lindner spielt mit Worten, erschafft neue und ist dabei so schön poetisch, dass ich einfach nur begeistert war von dem Schreibstil.

Das gesamte Buch lebt durch diesen Schreibstil. Die Geschichte ist nicht gerade leichte Kost und hat emotional ein wenig von mir gefordert. Meine Augen sind nicht trocken geblieben. Allerdings ist das Buch nicht depressiv oder hinterlässt einen dunklen Nachgeschmack, aber es regt zum Nachdenken an.

Fazit

Ein wortgewaltiges, wunderbares, aber auch trauriges Buch, das ich jedem nur empfehlen kann. Ich bin zuvor noch nie einem Schreibstil wie dem von Lilly Lindner begegnet und kann nun mit Gewissheit sagen, dass “Was fehlt, wenn ich verschwunden bin” definitiv nicht das letzte Buch gewesen ist, das ich von ihr lesen werde.

Von mir gibt es absolut verdiente 5 von 5 Sternen.