©Südpol Verlag
Worum geht’s?
Mimis Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben – das behauptet zumindest Mimis Vater. Doch Mimi möchte nicht so recht daran glauben und “sammelt” daher Vielleicht-Mütter. Frauen, die ihr ähnlich sehen und vom Alter her ihre Mutter sein könnten. Die Erinnerungsfetzen in ihrem Kopf kann sie sich doch auch nicht nur einbilden, oder?
Mimi möchte endlich die Wahrheit erfahren und fasst eine folgenschwere Entscheidung – sie möchte ihren Onkel finden, zu dem sie schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatte.
Meine Meinung zum Buch
Das Cover und der Klappentext zu dem Buch haben mich sofort angesprochen und als ich die Möglichkeit bekam, das Buch in einer Leserunde bei Lovelybooks zu lesen, habe ich die Chance dafür sofort genutzt.
Ich entspreche zwar nicht mehr ganz der anvisierten Zielgruppe, doch das Thema des Buches hat mich gerade als noch recht frische Mutter doch sehr angesprochen und gereizt. Ist Mimis Mutter wirklich verstorben, hat sie sie verlassen oder musste sie aus einem anderen Grund gehen?
Muttersein ist ohne Frage anstrengend und ich wünsche mir manchmal mein “altes Leben” zurück, doch mein Kind dafür verlassen, würde ich nie. Daher wollte ich unbedingt den Grund für die Abwesenheit von Mimis Mutter erfahren.
Ohne Mutter aufwachsen zu müssen ist schon sehr hart, noch viel schlimmer wird es allerdings, wenn man das Gefühl hat, dass das, was einem erzählt wird gar nicht stimmt.
Ich kann Mimis Bedürfnis – ja schon fast Besessenheit – ihre Mutter zu finden bzw. die Wahrheit zu erfahren voll und ganz verstehen.
Lea Dittrich greift mit ihrem Debütroman ein sehr intensives und auch wichtiges Thema auf. Sie scheut nicht davor zurück den (jungen) Leser auch ab und an zu fordern. “Die Dinge, über die wir schweigen” ist ganz klar ein Jugendbuch, doch ein Jugendbuch mit Tiefe und anspruchsvoller Schreibweise. Keinesfalls schwer – doch zum einfach so “weg lesen” , ist es meiner Meinung nach auch nicht geeignet. Es ist ein Buch, mit dem man sich während des Lesens beschäftigt und auch noch danach. Ein Buch, dem man seine volle Aufmerksamkeit schenken muss.
Die Autorin greift vorsichtig und auch mehr am Rande noch weitere Themen auf, als da wären Freundschaft, die erste Liebe und Homosexualität. Diese Themen nehmen nicht viel Raum ein, das ist aber auch ok. Ich persönlich hätte mir ein klein wenig mehr Raum dafür gewünscht – der Grad zwischen “gerade richtig” und “zu viel” ist hier jedoch sehr schmal, daher finde ich, dass Lea Dittrich das schon sehr gut gemeistert hat.
Als Debütroman ist dieses Buch wirklich ein kleines Meisterwerk – ich bin vollkommen begeistert von dem Buch und besonders von dem Ende. Und ich bin mir sicher, dass ihr zweiter Roman sogar noch ein kleines Bisschen besser werden wird.
Fazit
Mit “Die Dinge, über die wir schweigen” ist Lea Dittrich ein ganz besonderes Debüt gelungen. Ein Buch, mit so einer schweren und wichtigen Thematik, das sich aber leicht und einfach lesen lässt, obwohl es einen doch schon fordern kann.
Ich bin einfach nur begeistert von dem Buch und muss ehrlich gestehen, dass bei mir das ein oder andere Mal sogar ein paar Tränchen geflossen sind.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne.
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Titel: Die Dinge, über die wir schweigen
Autorin: Lea Dittrich
Verlag: Südpol Verlag
Erscheinungsdatum: 28. Februar 2018
Format: Hardcover (200 Seiten)
Empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
ISBN: 978-3-943086-56-0
Preis: 14,90€
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