Titel: Der Schattenjäger
Autor: Chris Moriarty
Verlag: Dressler
Erscheinungsdatum: September 2013
Format: Gebunden mit Schutzumschlag (320 Seiten)
ISBN-13: 978-3-7915-1344-7
Preis: 19,95€
Bei “Der Schattenjäger” handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe. Ich setze daher den ersten Band als bekannt voraus, anderenfalls könnten Spoiler enthalten sein.
Worum geht’s?
Für Sascha, Lily und Inquisitor Wolf geht die Arbeit im magischen Melting Pot New York weiter. Die drei werden zu einem Tatort gerufen, der auf den ersten Blick kein Tatort zu sein scheint. Der Klezmerkönig, der berühmteste Schlagermusiker in ganz New York ist tot. Zunächst scheint klar zu sein, dass dieser durch einen Kurzschluss seiner mit elektrischen Lichtern ausgestatteten Jacke gestorben ist, doch Inquisitor Wolf möchte nicht so recht daran glauben.
Zusammen mit seinen beiden Lehrlingen macht er sich auf die Suche nach dem einzigen Zeugen und gleichzeitig Hauptverdächtigen des vermeintlichen Unfalls.
Auf der Suche nach diesem begegnen sie erneut dem Schattenjäger – wer steckt dahinter und wieso ist ausgerechnet Saschas Leben auch in Gefahr?
Meine Meinung
Die Geschichte um Sascha, Lily und Wolf geht weiter und dieses Mal hat sie mir sogar besser gefallen als das letzte Mal.
Während ich mich in Band 1 (“Der Seelenfänger”) noch mit der Eindimensionalität der Charaktere schwer getan habe, schafft es die Autorin dieses Mal die Charaktere lebendiger wirken zu lassen. Ihnen ein wenig mehr Tiefe und Konturen zu geben.
Die Charaktere sind hier im zweiten Band zwar besser ausgearbeitet als im ersten Teil, besitzen allerdings immer noch nicht die Tiefe, die ich mir gewünscht hätte.
Chris Moriarty geizt beispielsweise mit den Informationen über Inquisitor Wolf und streut sie nur häppchenweise ein. Sicherlich macht diese Vorgehensweise Wolf interessanter und als Leser möchte ich unbedingt mehr über ihn erfahren, aber leider führt es auch dazu, dass ich kaum eine Möglichkeit habe mich mit diesem Charakter zu identifizieren, da ich zu wenig über ihn weiß.
Im Vergleich zu Band 1 hat sie allerdings einen großen Sprung nach vorne geschafft, was Charaktere und auch Tempo betrifft.
Insgesamt ist “Der Schattenjäger” rasanter und auch spannender als der erste Band. Fängt das Buch noch sehr gemächlich an, entwickelt es schon bald ein angenehmes Tempo, so dass ich recht schnell mit dem Buch durch war.
Im Vergleich zu anderen Büchern ist “Der Schattenjäger” immer noch langsam und weniger spannend, doch lässt man sich auf die tolle herrschende Atmosphäre und das Drumherum ein, erwartet einen eine interessante und teils kritische Geschichte, die einem gleichzeitig auch Wissen über das Judentum vermittelt.
Der Schreibstil ist angenehm flüssig zu lesen, ist aber alles andere als anspruchslos. Ich persönlich würde auf Grund des Schreibstils (oder vielleicht auch nur der Übersetzung) die empfohlene Altersempfehlung ein wenig nach oben korrigieren. Das ein oder andere (nicht jüdische) Fremdwort hat auch mich Erwachsene kurz nachdenken lassen.
Wie auch im ersten Band gefällt mir die Mischung aus Magie und Historie sehr gut und würde mir sogar noch besser gefallen, würde die Magie noch mehr Raum einnehmen.
So wie sich dieser Band bis zum Ende hin entwickelt hat, hoffe ich im dritten Teil auf mehr Magie und ein paar mehr Antworten.
Mein Fazit
Moriartys Idee ihren Kindern ihre Herkunft in Form einer niedergeschriebenen Geschichte näher zu bringen, gefällt mir immer noch äußerst gut.
Im Vergleich zu Band 1 entwickelt “Der Schattenjäger” mehr Tempo, ist spannender und die Charaktere greifbarer.
Ich bin froh auch den zweiten Band gelesen haben zu dürfen und bin sehr gespannt auf den dritten Teil, der hoffentlich auch noch erscheinen wird.
Da ich immer noch Luft nach oben sehe, vergebe ich gute 4 von 5 Sternen.