Kategorie: Buchrezension

[tthinkttwice-Rezi] Die Doppel-Kekse 2: Chaos hoch zwei mit Papagei von Patricia Schröder


Titel:
Die Doppel-Kekse: Chaos hoch zwei mit Papagei
Autor: Patricia Schröder
Verlag: Planet! im Thienemann-Esslinger Verlag
Erscheinungsdatum: 20. Juni 2017
Format: Hardcover (224 Seiten)
ISBN: 978-3522505130
Preis:  9,99€

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Leseprobe

zur Autorin


Meine Meinung zum Buch

Die Doppel-Kekse sind wieder da! Kinderbücher lese ich (noch) relativ selten, aber wenn alle Kinderbücher wie die Doppel-Kekse wären, würde ich ganz sicher jetzt schon häufiger welche lesen.
Nachdem mir Band 1 schon so gut gefallen hat, war es natürlich klar, dass ich bei Band 2 auch wieder mit dabei sein muss.

Das Cover ist wieder genauso schön gestaltet wie es bereits beim ersten Band der Fall war. So sieht man gleich, dass die Bücher zur einer Reihe gehören, was mir persönlich sehr gut gefällt. Ich habe es gerne einheitlich, besonders bei Büchern. Allerdings besteht auch leichte Verwechslungsgefahr, denn man muss in der Buchhandlung schon genau hingucken, um den richtigen Band zu erwischen. Also im Zweifelsfall einfach beide Bände kaufen. 😉

“Chaos hoch zwei mit Papagei” fängt mit einer kleinen “Wiederholung” in Form einer Liste an, die die Erinnerung an Band 1 prima auffrischt und all denjenigen, die den ersten Band noch nicht gelesen haben, einen einfacheren Einstieg in diese Geschichte ermöglicht.
Ich bin ja großer Fan solcher Stilmittel, wie handgeschriebene Listen/Zeilen und kleine Bildchen in Büchern. Sie lockern das Buch optisch so schön auf.

Patricia Schröders Schreibstil ist gewohnt locker, flüssig und humorvoll, so dass ich das Buch mit vielen Schmunzlern im Gesicht und einigen ausgewachsenen Lachern zügig lesen konnte.
Auch wenn das Buch mich sehr gut unterhalten hat, freut es mich dennoch sehr, dass neben der locker leichten Unterhaltung auch ernstere Themen, wie beispielweise Mobbing oder auch die erste Liebe angesprochen werden. Beim Thema Mobbing hätte ich mir allerdings noch zwei, drei Seiten mehr Inhalt dazu gewünscht, damit es nicht ganz so schnell wieder untergeht.

Trotz dieses kleinen Kritikpunktes hat mir das Buch rundum gefallen. Die Charaktere sind toll authentisch gezeichnet und ich habe mit ihnen sympathisiert oder eben auch nicht. Die Geschichte ist gut durchdacht und schließt den ersten Band wunderbar ab. Doch auch, wenn nun keine Fragen mehr offen bleiben, würde ich mir einen dritten Band der Doppel-Kekse wünschen, um die beiden liebenswerten Zwillinge weiter begleiten zu dürfen.

Fazit

Band 2 der Doppel-Kekse hat mir genauso gut gefallen wie der erste Band, wenn nicht sogar ein kleines bisschen besser. Trotz meines kleinen Kritikpunktes kann ich einfach kein Pünktchen abziehen und empfehle dieses tolle Kinderbuch mit 5 von 5 Sternen gerne allen interessierten Lesern ab 10 Jahren gerne weiter.

[Rezension] Manche Tage muss man einfach zuckern von Tamara Mataya

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Titel: Manche Tage muss man einfach zuckern
Autor: Tamara Mataya
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungsdatum: 10. April 2017
Format: Taschenbuch (353 Seiten)
ISBN: 978-3453421691
Preis:  9,99€
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Leseprobe
 
 

Worum geht es?

Dauersingle Sarah hat die fixe Idee, dass die große Liebe auf der Internetseite »Missed Connections« auf sie wartet. Die Plattform richtet sich an all diejenigen, die ihren Traumpartner schon auf den Straßen von New York gesehen haben, aber nicht mutig genug waren, ihn anzusprechen. Doch Sarahs Mr. Right hat sie wohl noch nicht entdeckt, und so fängt sie eine Affäre mit Jack an, dem attraktiven Bruder ihres Mitbewohners. Er schafft es, ein wenig unverbindlichen Spaß in ihr Leben zu bringen. Doch dann taucht ein anonymer Verehrer auf »Missed Connections« auf …Quelle

Meine Meinung zum Buch:

Bei so einem schönen Buchcover wurde ich einfach schwach und auch der Titel klang so vielversprechend, deshalb musste dieses Buch unbedingt bei mir zu Hause einziehen. Nach vielen Kinderbüchern hatte ich mich riesig auf einen locker-leichten Frauenroman mit ein wenig Herzkitsch gefreut.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir ziemlich schwer gefallen. Die Protagonistin Sarah mochte ich von Anfang nicht so gern und deshalb habe ich mich auch ziemlich schwer getan, an ihrem Leben und ihrer Geschichte teilzuhaben. Die Autorin hat einen für mich viel zu langen Einstieg in die Geschichte gewählt und auf den ersten 50 Seiten einiges von mir abverlangt. Es war mir an vielen Stellen viel zu esoterisch und überzogen.
Immer wieder habe ich das Buch zur Seite gelegt und nach ein paar Tagen Pause wieder angefangen zu lesen. Jedes Mal hatte ich das gleiche Gefühl. Ich habe mich mit Sarah, ihrer Arbeit und ihrem Charakter immer wieder schwer getan. Auch mit den Protagonisten Pete und Jack konnte ich leider nicht richtig warm werden, überhaupt nicht gefallen haben mir Sarahs neue Kollegen. Dies waren alles unsympathische Charaktere und völlig übertrieben beschrieben. In so einer Firma hätte jeder normale Mensch sofort das Handtuch geworfen und wäre mit fliegenden Fahnen aus dem Laden gestürmt. Nicht so Sarah, sie erträgt die Launen und Intrigen ihrer Kollegen und Vorgesetzten. Das habe ich als ziemlich überzogen empfunden.
Auch die Geschichte an sich fand ich nicht besonders kreativ und einfallsreich. Aus dem Thema hätte die Autorin definitiv mehr machen können. Bereits in der Mitte des Buches war die Geschichte für mich vorhersehbar und dies war ein weiterer Dämpfer beim Lesevergnügen. Bis zum Schluss habe ich mir eine Wendung gewünscht, leider blieb dieser Wunsch unerfüllt.
Die Autorin hat diesen Erzählstrang bis zum Ende durchgezogen, ohne hier und dort mal eine kleine Prise Spannung zu streuen.
Auch finde ich, die im Klappentext so groß angekündigte Plattform für Traumpartner “Missed Connections” hat nur eine geringe Beachtung gefunden, dadurch wurde bei mir im Vorwege eine ganz andere Erwartungshaltung geweckt.
Positiv möchte ich mich über den Schreibstil äußern, denn der ist trotz der häufig langatmigen und langweiligen Geschichte trotzdem gut zu lesen. Die Sprache ist einfach und leicht verständlich.

Fazit:

Leider wurde meine Erwartungshaltung nicht erfüllt. Ich habe mich sehr schwer getan, mit den Protagonisten eine Beziehung aufzubauen und konnte bis zum Schluss ihre Handlungen nicht nachvollziehen und mit ihnen deshalb auch nicht sympathisieren. Deshalb gibt es von mir nur knappe drei von fünf Sternen für “Manche Tage muss man einfach zuckern”.

[Rezension] Die Doppel-Kekse Chaos hoch zwei mit Papagei von Patricia Schröder

SK_Doppelkekse2_US.inddTitel: Die Doppel-Kekse: Chaos hoch zwei mit Papagei
Autor: Patricia Schröder
Verlag: Planet! im Thienemann-Esslinger Verlag
Erscheinungsdatum: 20.Juni 2017
Format: Hardcover (224 Seiten)
ISBN: 978-3522505130
Preis:  9,99€
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Zur Autorin

Worum geht es?

Die witzig-turbulente Mädchenbuch-Reihe mit Schwestern-Power
Die Zwillinge Lea und Lucie müssen ihrem Papagei Punkt-um unbedingt das Fluchen abgewöhnen oder er muss ausziehen! Denn Besuch zu bekommen, ist laut ihrer Mutter unmöglich. Vor allem als plötzlich ihre Oma aus Venedig vor der Tür steht, will sie das geflügelte Familienmitglied loswerden. Mindestens genauso turbulent wie zu Hause geht es in Lucies neuer Klasse zu, denn ein paar ihrer Mitschüler halten sich an keinerlei Regeln. Dass deswegen das Schulfest auf der Kippe steht, kann Lucie nicht zulassen!Quelle: amazon

Kindermeinung zum Buch:

Endlich geht es mit den Doppel-Keksen weiter. Auf diese Fortsetzung war ich schon sehr gespannt, denn ich mag die Zwillinge Lea und Lucie sehr. Das Cover gefällt mir sehr gut. Am besten gefällt mir der Papagei Punkt-um, den ich auch gern auf dem Cover des ersten Buches gesehen hätte. Auch die ausgewählten Farben gefallen mir diesmal wieder super. Es passt sehr gut zum ersten Buch und sieht in unserem Buchschrank sehr hübsch aus.
Wie immer haben Mama und ich das Buch zusammen gelesen, es war schön, Lea und Lucie wieder zu begleiten, obwohl mir ihre anfänglichen Streitereien eher weniger gut gefallen haben. Aber dies ist unter Geschwistern ja leider normal, auch hier zu Hause ist es ab und zu so.
Der Schreibstil ist wieder schön flüssig und mit sehr viel Witz an der einen oder anderen Stelle. Die Kapitel habe eine tolle Leselänge und eignen sich zum gemeinsamen abwechselnden Lesen.
Patrica Schröder schreibt wirklich tolle Kinderbücher und deshalb ist sie ja auch meine Lieblingsautorin. Dieses Buch klärt zum Ende dann auch alle offenen Fragen auf. Ich hoffe sehr, dass es noch mehr von den Doppel-Keksen zu lesen gibt, denn ich mag die beiden Mädels sehr gerne.

Meine Meinung zum Buch:

Endlich Sommer und endlich ist die langersehnte Fortsetzung von den Doppel-Keksen auf dem Markt. Auch dieses Buch präsentiert sich wieder mit einem genialen Cover. Neben dem von mir so geliebten weißen Hintergrund sind auch wieder jede Menge wunderschöner Farben verwendet. Die Zwillinge Lea und Lucie sind dort ebenso wie ihr Papagei Punkt-um zu bewundern. Ich bin wieder total begeistert von diesem optischen Highlight.
Nachdem Ben und ich das Buch von Außen und Innen ausgiebig bewundert hatten, ging es dann mit den Zwengelchen gemeinsam in ihr neues Abenteuer. Wie schon beim ersten Buch erwarteten uns auch hier wieder tolle Kapitelanfänge, die hübsch in Szene gesetzt wurden.
Für alle Leser, die von den Doppel-Keksen noch nichts gehört haben, gibt es eine kurze Zusammenfassung des ersten Buches. Das finde ich super und auch wenn ich die Geschichte schon kenne, fand ich den kurzen Rückblick sehr schön.
Auch diesmal schafft es die Autorin, uns durch ihren unverkennbaren, flüssigen und humorvollen Schreibstil gleich auf den ersten Seiten zu fesseln. Sie schafft es auch in diesem Buch, wieder eine reale Familienkulisse zu schaffen, in der nicht immer alles eitel Sonnenschein ist. Ich bin immer wieder begeistert und erstaunt, wie realitätsnah ihre Protagonisten sind. Die Beschreibungen der Jugendlichen und ihrer Klamotten sind so reell, dass man meinen könnte, die Autorin liegt zu Recherchezwecken vor den Pausenhöfen auf der Lauer. Ben konnte den beschrieben Kleidungsstil auch von seiner Schule bestätigen.
Neben jeder Menge Humor kommen aber auch die ernsteren Themen in ihren Büchern nicht zu kurz. Diesmal befasst sich das Buch mit dem Thema Mobbing, was ich für die angesprochene Altersklasse auch ziemlich sinnvoll finde.
Patricia Schröders Geschichten haben einen absoluten Suchtfaktor. Auch diesmal war es uns unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen und so haben wir innerhalb von 1,5 Tagen die 221 Seiten weggelesen. Dies lag nicht nur an der spannenden Geschichte, sondern auch an dem Wechsel der Erzählperspektive. Mal schauten wir Lea und mal Lucie über die Schulter. Auch diesmal haben uns die Mädchen wieder richtig gut gefallen, jede von ihnen ist besonders und hat dadurch unser Herz im Sturm auch in diesem Band wieder erobert.
Das Buch hat ein in sich abgeschlossenes Ende, bei dem es diesmal auch keine offenen Fragen gibt. Ben und mir haben die Doppel-Kekse viele schöne gemeinsame Lesemomente beschert und im nachherein viel über das Gelesene diskutieren lassen.
Wir hoffen und wünschen uns sehr, dass es noch weitere tolle Abenteuer von den Zwillingen geben wird.

Unser Fazit:

Patricia Schröders Bücher sind immer Garanten für wunderschöne Lesemomente. Ihre Geschichten sind für uns immer besonders und einzigartig. Auch der zweite Band der Doppel-Kekse hat uns wieder begeistert. Wir sprechen eine klare Leseempfehlung aus und belohnen auch diese tolle Geschichte mit fünf von fünf Sternen.

[Rezension] Und ewig schläft das Pubertier von Jan Weiler

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Titel: Und ewig schläft das Pubertier
Autor: Jan Weiler
Verlag: Piper
Erscheinungsdatum: 03. Juli 2017
Format: Hardcover (176 Seiten)
ISBN: 978-3492057721
Preis: 14,00€
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Leseprobe
 
 
 

Worum geht es?

Chillen, relaxen, ausruhen: willkommen im Leben des Pubertiers – Jan Weilers neuer Bestseller!
Wenn es erst einmal wach ist, hält es die Welt in Atem: Das Pubertier. Und inzwischen hat sich Nick zu einem Parade-Exemplar entwickelt. Als männliches Pubertier besticht auch er durch faszinierende Einlassungen zu den Themen Mädchen, Umwelt und Politik sowie durch seine anhaltende Begeisterungsfähigkeit für ganz schlechtes Essen und seltsame Musik. Er wächst wie Chinagras und trägt T-Shirts und Frisuren, die uns dringend etwas sagen wollen. Ansonsten allerdings ist die Kommunikation mit dem Pubertier auf ein Mindestmaß reduziert, es spricht wenig, dafür müffelt und chillt es ausgiebig. Und die Liebe spielt in diesem dritten Teil der Pubertier-Saga eine immer größer werdende Rolle sowie auch die Wahl der richtigen Schuhmode. Im Pubertierlabor werden über einen möglichen Zusammenhang beider Phänomene Mutmaßungen angestellt. Gemutmaßt werden darf außerdem über die Frage, wann diese verfluchte Pubertät eigentlich aufhört. Der Erzähler schaut manchmal in den Spiegel und denkt: Eigentlich nie. Quelle: Piper

Meine Meinung zum Buch:

Endlich gibt sich Jan Weiler erneut die Ehre und plaudert aus seinem Familienleben. Neben Tochter Carla befindet sich nun auch Sohn Nick in der Pubertät. Ganz klar: Es gibt aus dem Hause Weiler eine ganze Menge zu berichten. “Und ewig schläft das Pubertier” ist nach “Das Pubertier”(2014) und “Im Reich der Pubertiere” (2016), nun schon sein drittes Buch zu diesem Thema.
Wie bei Jan Weiler gewohnt, habe ich mich schnell in die Geschichte eingefunden. Ich habe mich bereits auf den ersten Seiten wieder köstlich amüsiert und zum Teil Tränen gelacht. Der Schreibstil des Autors ist wie üblich flüssig, locker und sehr humorvoll. Einmal mit dem Lesen angefangen fällt es schwer, das kleine, handliche Büchlein wieder aus der Hand zu legen. Ich habe bereits nach den ersten gelesenen Seiten viele Parallelen zu unserer Familiensituation wieder erkannt. Einige Kapitel habe ich meinem Mann laut vorgelesen und wir haben dann weiter gelacht.
Ich konnte mich gut in die Familiensituation der Weilers hineinversetzen und ich habe mich sehr wohl darin gefühlt, die Familie wieder ein Stück begleiten zu dürfen. Wie schon bei den beiden Vorgängerbüchern sind mir die Kinder Carla und Nick trotz aller Schwierigkeiten total sympathisch. Ein großer und wichtiger Punkt für mich, damit ich mich beim Lesen wohl fühle. Ich finde, dies ist dem Autor in seinem Beschreibungen richtig gut gelungen.
Die Kapitel haben eine wunderbare Leselänge und eigenen sich ideal auch zum gemeinsamen Lesen stressgeplagter Eltern. Wir befinden uns mit unserem Großen noch ganz am Anfang der Pubertät und nach Beendigung des Buches ist mir schon ganz Angst und Bange, was uns noch alles erwarten wird.
Sehr tiefgründig ist diese Geschichte zwar nicht, aber es macht nach einem anstrengenden Tag unheimlich Spaß, bei der Lektüre dieser kurzweiligen Geschichten ein wenig zu entspannen und die Kraftreserven für den nächsten Tag wieder aufzufüllen.
Neben einem tollen rotem Lesebändchen konnten mich auch die genialen farbigen Illustrationen von Till Hafenbrak überzeugen, die die die Beschreibungen des Autors toll in Szene gesetzt haben. Auch die Covergestaltung gefällt mir diesmal wieder besonders gut. Hier wurde sich mal wieder viele Gedanken gemacht und auf farbenfrohe und humorvolle Weise ein toller Blickfang für den Käufer geschaffen.
Auch wenn die Geschichten für mich nicht alle gleich lustig und interessant waren, habe ich das Buch mit einem guten Gefühl beendet. Mit dem Wissen, dass die Zeit, die nun vor uns liegen wird vielleicht doch mit der ein oder anderen Prise an Humor viel besser zu ertragen sein wird.
Den Buchpreis von 14,90 Euro empfinde ich für die 172 Seiten trotz des Lesebändchen und den farbigen Illustrationen zu hoch. Ich hoffe trotzdem, es werden einige Eltern zu diesem Büchlein greifen und mit ihm genauso viel Spaß haben wie ich.

Fazit:

Lesenswertes Buch aus der Feder des Bestseller Autors Jan Weiler. Es baut auf und macht Mut, wenn man als Elternteil nach Wutausbrüchen, zugeschlagenen Zimmertüren und Endlos-Diskussionen einfach mal eine kurze Verschnaufpause benötigt. Ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus und gebe dem Buch knappe vier von fünf Sternen.

[Mittendrin Mittwoch] #10


“Mittendrin Mittwoch” ist eine Aktion von Elizzy, bei der ich euch mein aktuelles Buch und ein paar Zeilen daraus vorstelle. Quasi Momentaufnahmen von Büchern, in denen ich mittendrin stecke. Heute schreibt mal wieder Mephisztoe. Smile

Lieber Cornelius, ich bin erfreut, dir mitteilen zu können, dass wir ihn gefunden haben! Die Spione, die wir ausgesendet hatten, kamen gestern mit der Kunde zurück, dass ein gewisser Karl Frisch die Angriffe auf unser Eigentum befiehlt. Er besitzt Minen in Europa, Afrika, Südamerika, Australien und auch in Asien. Die Golems, die die Spione sehen konnten, gehorchten allerdings nicht seinen Befehlen. Meine Leute hörten seine Arbeiter darüber sprechen, dass diese Ungeheuer etwas besitzen, dass sie ›künstliche Intelligenz‹ nannten. Ich denke, uns steht einiges bevor und hoffe, wir können uns so bald wie möglich treffen.
Viele Grüße, dein Maximilian. (8%)

Vor kurzem hat uns die Anfrage einer jungen Autorin erreicht, die über eine Crowd-Funding Aktion den Druck ihrer Romane finanzieren möchte. Ganz genau geht es um eine Reihe, die voraussichtlich aus vier Bänden bestehen wird: Stadt der Tiefe. Der erste Band mit dem Titel “Der Hüter” hat bereits ein professionell gestaltetes Cover und darüber hinaus das Lektorat passiert. Ich lese zurzeit die Ebook Version, die mir die Autorin – Jasmin Jülicher – zur Verfügung gestellt hat.
Das Genre beschreibt sie selbst als Steampunk (Fantasy) – Krimi. Von daher hat sie bei mir natürlich offene Türen eingerannt. Wie ihr wisst, bin ich seit neuestem ein Fan dieses Subgenres. Smile
Und in der Tat: Genau wie bei “Drudír” beginnt “Der Hüter” direkt mit einem Mord. Was daraufhin allerdings folgt, ist ein Stakkato an Zeitsprüngen, die dem Leser zügig eine recht umfangreiche Vorgeschichte in sehr kurzer Zeit vermitteln soll. Mir war das zu hektisch. Der Steampunk-Aspekt dieses Romans entsteht zum einen durch die Zeitlinie, die sich über die erste industrielle Revolution erstreckt und die Tatsache, dass Maschinenwesen erschaffen werden, die – Golems genannt – den Menschen bei harter Arbeit als Unterstützung dienen sollen, deren Einsatzszenarien sich aber schnell wandeln. Es kommt wie es kommen muss und schon ist die Vorgeschichte um und ein harter Kern der Menschheit hat sich in eine künstlich erschaffene Welt unter Wasser zurückgezogen – um zu überleben.
Ich habe bisher etwas über die Hälfte des Buches gelesen und bin hin- und hergerissen. Oft wirken einzelne Passagen auf mich uninspiriert und teilweise schon fast naiv. Auch kommt es zuweilen vor, dass die Handlung entweder stark gerafft ist oder sich fast schon wie “Abkürzungen” anfühlen. Das lässt sich am ehesten mit Thumbwars vergleichen, der Parodie auf Starwars, in der eine Filmsequenz, bei der Rettung von Prinzessin Leia aus dem Todesstern und die anschließende Flucht über eine halbe Stunde dauert und in Thumbwars gekürzt ist auf einen Satz von Prinzessin Leia: “I escaped somehow. Let’s go.”. In einer Parodie ist das witzig. In “Der Hüter” stört es mich oft.
Während die Handlung somit oft plump auf mich wirkt, gestaltet sich der Krimi-Anteil indes sehr blumig. Und wenn ich blumig sage, meine ich die verbalisierte, sehr explizite Darstellung von Gewaltakten, die es für den Hüter aufzuklären gilt. Was auf der einen Seite ganz interessant ist: Die Handlung spielt im späten 19. Jahrhundert und erlaubt es somit, bekannte Charaktere, die just in dieser Zeit gelebt haben, zusammenzuführen. Ich will an dieser Stelle nicht spoilern, aber ich habe mich mehr als einmal gefragt, ob die Menschen, um die es zuweilen geht, wirklich zur gleichen Zeit gelebt haben – und ja: Haben sie. Das finde ich cool! Gleichzeitig erscheint der rote Faden, der die Geschichte zusammenhält aber auch oft etwas konstruiert.
Kurzum: Das Steampunk Element kommt nicht so authentisch zur Wirkung, wie ich es in Drudír erlebt habe und die Geschichte – trotz dass sie im Kern kaum vorhersehbar ist – wirkt weit weniger komplex. Allerdings fällt es mir auch schwer, nach einem Roman wie “Drudír” nicht automatisch permanent Vergleiche zu ziehen, was dem Buch “Der Hüter” gegenüber sicherlich unfair ist. Von daher ist mir bewusst, dass ich sehr viel kritisiere – dennoch bin ich auf die Auflösung gespannt und habe zugleich das Gefühl, dass der Schreibstil ab circa der Hälfte des Buches sich langsam verändert. Nicht lachen: Es macht den Anschein, als hätte die Autorin ein wenig gebraucht, um sich einzugrooven. Smile
In diesem Sinne: Macht euch doch selbst ein Bild davon. Auf der Crowd-Funding Seite findet ihr dafür eine Leseprobe.
Wie geht euch das mit Romanen, die aus einem ähnlichen (Sub-) Genre stammen und die ihr kurz hintereinander lest? Fällt es euch auch schwer, sie voneinander zu trennen? Ich habe – nachdem ich mit Begeisterung “Der Dunkle Turm” von Stephen King Band 1 – 7 gelesen habe, ein oder zwei Bücher von Frank Schätzing und Romane von u.a. Marc Elsberg gelesen… und dann Band 4.1 aus der Dunklen-Turm-Saga, die im Nachhinein veröffentlicht wurde. Eine Katastrophe. Sprachlich ist King im Vergleich zu den anderen genannten Autoren wie die Titelseite der Bild-Zeitung im Vergleich zum Feuilleton der Zeit… das versaut einem alles. Smile

[Rezension] Waffeln aus dem Ofen von Kay-Henner Menge

Menge_K-HWaffeln-Set_162224Titel: Waffeln aus dem Ofen
Autor: Kay-Henner Menge
Verlag: Südwest Verlag
Erscheinungsdatum: 28. August 2016
Format: Broschur (64 Seiten)
ISBN: 978-3-517-09468-7
Preis: 14,99€

zum Buch

Meine Meinung

Ich bin ein riesiger Waffelfan, doch leider bringe ich viel zu selten die Geduld und die Muße auf das Waffeleisen herauszukramen und mich dann gefühlt stundenlang davor zu stellen, um ein paar Waffeln zu backen.
Daher war ich ganz begeistert, als ich dieses Buch hier entdeckt habe. Ich kannte vorher noch keine Waffeln aus dem Ofen und war sehr gespannt darauf, was mich erwarten würde.
Praktischerweise kommt das Buch gleich mit einer passenden Silikonform für vier Waffeln daher, so dass ich gleich starten konnte.

Das Buch ist in drei Kategorien unterteilt:

  1. Süße Ofenwaffeln
  2. Waffeln mal ganz anders
  3. Herzhafte Ofenwaffeln

Außerdem gibt es noch ein kurze Einleitung, und ein Rezepteregister am Ende.
Die Einleitung sollte man sich auch dringend durchlesen bevor man anfängt zu backen. Hätte ich sie mir gleich zu Beginn durchgelesen und die Tipps befolgt, wären meine ersten Waffeln bestimmt nicht so “zerfleddert” gewesen.

IMG_20170614_142100_959Die im Buch vorgestellten Rezepte sind wirklich sehr vielfältig, außergewöhnlich und in der Regel leicht zu backen. Die Rezepte, die wir ausprobiert haben, waren allesamt sehr lecker.
Wir haben uns an Pizzawaffeln mit Rucola, Erdnussbutterwaffeln mit marinierten Heidelbeer-Bananen und Buchweizenwaffeln mit Heidelbeersahne probiert.IMG_20170606_180053_265

Der Ideenreichtum und die Vielfalt sind wirklich ein großer Pluspunkt. Im Buch finden sich Waffeln für alle. Egal ob mit Fleisch, vegetarisch und sogar vegane Waffeln sind mit dabei. Bei den vegetarischen Waffeln finden sich teilweise auch Tipps, wie diese zu veganen Waffeln umfunktioniert werden können. Wieder ein großer Pluspunkt für mich.

Das Buch ist auch sehr schön gestaltet. Die Fotos sind sehr ansprechend und appetitlich und die Rezepte sind klar strukturiert.
Ich hätte mir in den Rezepten lediglich gewünscht, dass bereits zu Beginn erwähnt wird, dass der Ofen vorgeheizt werden muss und nicht erst dann, wenn die Waffeln schon in den Ofen sollen. Den Fehler macht man zwar nur ein Mal, aber trotzdem ist es ärgerlich.

Leider habe ich noch mehr Kritikpunkte an dem Buch. Fast gleich zu Beginn der Einleitung steht, man könne vier Waffeln in weniger als einer halben Stunde zaubern. Schaue ich mir aber die Zubereitungszeiten der einzelnen Waffelrezepte an, muss ich feststellen, dass es nur ein Rezept gibt, das sich angeblich innerhalb von 30 Minuten machen lässt. Der Rest rangiert von 40 Min. bis zu mehreren Stunden (durch Kühlzeit). Ich selber habe als einigermaßen geübte Bäckerin bei der Zubereitung jedes Mal länger gebraucht, als angegeben wurde.
Also mit mal eben schnell ein paar Waffeln zaubern ist es leider auch bei den Ofenwaffeln nichts. Diese müssen nämlich nach dem Zusammenrühren aller Zutaten noch 10-12 Minuten gebacken werden, dann kurz auskühlen, aus der Form genommen und dann erneut 10-12 Minuten von der anderen Seite gebacken werden. Dabei kann ich maximal 8 Stück gleichzeitig machen.
Die Waffeln sind sehr sättigend, aber eine Großfamilie oder einen Kindergeburtstag kann ich mit einem normalen Waffeleisen schneller satt und zufrieden bekommen.

Fazit

Ein toll aufgebautes Buch mit vielfältigen und sehr leckeren Rezepten. Ich kann es definitiv weiterempfehlen, muss aber sagen, dass man schneller ist, wenn man Waffeln mit dem Waffeleisen macht. Die Waffeln aus dem Ofen sind allerdings wesentlich kreativer.

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

[Rezension] Das Mädchen aus Brooklyn von Guillaume Musso

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Titel: Das Mädchen aus Brooklyn
Autor: Guillaume Musso
Verlag: Pendo
Erscheinungsdatum: 02. Juni 2017
Format: Klappenbroschur (496 Seiten)
ISBN: 978-3-86612-421-9
Preis: 16,99€

zum Buch

Leseprobe

Worum geht’s?

Stell dir vor, ich hätte etwas Schreckliches getan. Würdest du mich trotzdem lieben?

Raphaël ist überglücklich, in wenigen Wochen wird er seine große Liebe Anna heiraten. Aber wieso weigert sie sich beharrlich, ihm von ihrer Vergangenheit zu erzählen? Während eines romantischen Wochenendes an der Côte d’Azur bringt Raphaël sie dazu, ihr Schweigen zu brechen. Was Anna dann offenbart, übersteigt alle seine Befürchtungen. Sie zeigt ihm das Foto dreier Leichen und gesteht: »Das habe ich getan.« Raphaël ist schockiert. Wer ist die Frau, in die er sich verliebt hat? Doch ehe Anna sich ihm erklären kann, verschwindet sie spurlos. Raphaël bittet seinen Freund Marc, einen ehemaligen Polizisten, um Hilfe. Gemeinsam setzen sie alles daran, seine Verlobte wiederzufinden – der Beginn einer dramatischen, atemlosen Suche nach der Wahrheit, die sie bis in die dunklen Straßen von Harlem und Brooklyn führt. (Quelle: Piper)

Meine Meinung zum Buch

“Guillaume Musso”, definitiv kein unbekannter Name. Mir selber ist er schon sehr häufig begegnet. Immer wieder wurde mir gesagt, ich müsse unbedingt mal ein Buch von ihm lesen – er würde so gut schreiben.
Schreiben kann der Mann ganz definitiv; trotzdem konnte mich sein neustes Werk leider nicht vollständig überzeugen.

Raphaël und Anna kennen sich gerade mal sechs Monate und wollen schon heiraten. Die beiden haben ihre große Liebe gefunden, doch eine Sache belastet Raphaël noch sehr. Er weiß nichts über Annas Vergangenheit.
Während eines romantischen Wochenendes bringt Raphaël seine Freundin dazu ihm von ihrer Vergangenheit zu berichten und flüchtet Hals über Kopf, als sie ihm ein Foto von drei verkohlten Leichen zeigt und behauptet, das wäre sie gewesen. Anna hat keine Chance sich zu erklären und als Raphaël wieder klare Gedanken fassen und mit Anna reden möchte, ist diese plötzlich spurlos verschwunden.
Mit seinem Freund Marc, einem ehemaligen Polizisten, macht sich Raphaël auf die Suche nach Anna und stößt dabei auf Geheimnisse, die ganz schönen Wirbel verursachen.

“Das Mädchen aus Brooklyn” ist maßgeblich aus der Perspektive von Raphaël und Marc geschrieben. Raphaël selber erzählt in der Ich-Perspektive und wenn ein Kapitel kommt, in dem Marc im Fokus ist, benutzt Musso die personale Erzählperspektive. So konnte ich als Leserin sehr schnell unterscheiden mit welchem der beiden Männer ich nun unterwegs bin.
Ab und an werden kurze Kapitel aus der Vergangenheit eingestreut, die aus der Sicht einer gänzlich anderen Person geschrieben sind. Das fand ich wirklich klasse, denn so hatte ich da Gefühl live dabei gewesen zu sein und die relevanten Informationen, aus erster Hand zu erhalten.

Mussos Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich konnte das Buch flüssig und zügig lesen, allerdings verloren sich meine Gedanken gerne mal woanders, wenn der Autor wieder ein wenig zu ausschweifend wurde für meinen Geschmack.
Musso hat auch einen Faible für die präzise Benennung aller Straßennamen und Orte an denen sich die Protagonisten befinden. Für Ortskundige bestimmt ein Gewinn, mir war es zu viel. Ich habe die Straßennamen überlesen, d sie für mich nicht interessant waren.

Der Autor ist wirklich geschickt darin verschiedene Stränge, von denen ich nicht mal geahnt habe, dass sie irgendwie zusammengehören, zum Ende hin zusammenzuweben. Er baut Wendungen ein, mit denen ich im Leben nicht gerechnet habe. So bleibt das Buch durchgehend spannend.
Leider hatten mir persönlich die Charaktere zu wenig Tiefe. Marc fand ich am gelungensten gezeichnet, zu den anderen konnte ich kaum eine Bindung aufbauen. Das ist bei mir leider ein recht großer Kritikpunkt, denn nur wenn ich eine Bindung zu den Charakteren aufbauen kann, kann ich auch richtig mit ihnen mitfühlen und emotional werden. So fand ich das Buch zwar trotzdem interessant und spannend, aber wirklich emotional berührt hat es mich kaum. Zudem Musso recht weit am Ende eine Wendung einbaut, die für mich so nicht hätte sein müssen. Mir war es dann doch etwas zu viel des Guten.

Fazit

Auch wenn mich mein erstes Buch von Guillaume Musso nicht vollständig begeistern konnte, wird es bestimmt nicht das letzte Buch von ihm gewesen sein, das ich lesen werde.
Ich mag seine verschlungenen Pfade, die dafür gesorgt haben, dass ich sogar ganz am Ende noch überrascht wurde. Das schaffen nicht viele Autoren.
Leider kann ich bei meinen genannten Kritikpunkten nicht mehr als 3,5 von 5 Sternen geben.

[Hörbuch-Rezension] Landliebe von Jana Lukas

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Titel: Landliebe
Autor: Jana Lukas
Sprecher: Diana Amft
Verlag: Random House Audio
Erscheinungsdatum: 9. Mai 2017
Format: 5 CDs, Gekürzte Lesung, Laufzeit: ca. 5 Std. 31 Min.
ISBN: 978-3837137842
Preis: 10,95€
zum Hörbuch
 
 

Worum geht es?

Tausche High Heels gegen Gummistiefel!

Ellie hat Geldprobleme und nur eine Chance, ihren Kopf aus der finanziellen Schlinge zu ziehen: die Teilnahme an der TV-Show Landliebe. Vier Wochen muss sie, begleitet von Kameras und in ein Dirndl gequetscht, das bayerische Großstadtdummchen mimen. Das Weingut an der Mosel, das als Drehort dient, ist zwar traumhaft schön, doch Winzer Tom entpuppt sich als hinterwäldlerischer Sturkopf. Und er ist gar nicht erfreut, Ellie als Landliebe-Partnerin aufnehmen zu müssen. Doch Ellie hat weder mit Toms Augen gerechnet noch mit seinem Lächeln, das ein Kribbeln in jeden Winkel ihres Körpers jagt …
Diana Amft liest Jana Lukas‘ Debüt mit viel Gefühl und der richtigen Portion Humor.Quelle

Meine Meinung zum Hörbuch:

Den ersten Kontakt mit “Landliebe” habe ich auf der Leipziger Buchmesse im März gehabt. Dort gab es zum Lovelybooks-Treffen einen Karton mit einer Leseprobe und einer Packung mit Blütensalz. Ohne auf den Klappentext zu achten, hat mich das farbenfrohe Cover sofort angesprochen. Dafür schon mal ein großes Lob an die Illustratoren.
Wie alle Messegoodies wanderte die Packung zuerst in einen Karton und lag dort dann ein paar Wochen. Zu einem Badeausflug mit den Jungs wanderte die Leseprobe dann in meine Badetasche. Ich war nach den ersten Seiten sofort Feuer und Flamme und wollte unbedingt die Geschichte weiterlesen. Auf der Homepage von Randomhouse bin ich dann beim Hörbuch hängengeblieben, und als großer Fan von Diana Amft wollte ich dann die Geschichte lieber von ihr vorgelesen bekommen, als sie selbst zu lesen.
Einmal mit dem Hörbuch angefangen, hatte mich die Sucht sofort gepackt, denn die Geschichte ist nicht nur extrem lustig, Diana Amft setzt auch alles perfekt in Szene. Ihre Stimme ist so klar und deutlich und ihr unvergleichlicher Humor kommt bei mir als Leserin sofort an. Ich liebe ihre Rolle bei Doctors Diary und habe sie bildlich vor Augen, während sie die Geschichte liest und sich selber über die lustige Schreibweise amüsiert.
Zugegeben, ich bin schon ein großer Fan dieser “Bauer sucht Frau”-Reihe und ich habe bisher nicht eine Staffel verpasst. Oft frage ich mich, ob es auf den Höfen tatsächlich so schräg zugeht oder ob alles für das Fernsehen nur so in Szene gesetzt wird. Schon nach den ersten gehörten Minuten wird klar, dass dieses Hörbuch ganz klar eine Anlehnung an die bekannte Fernsehserie ist. In diesem Buch geht es also um “Tom, den witzigen Winzer”, der beim Zuhören überhaupt nicht so witzig ist. Tom braucht das Geld und macht deshalb bei dieser Show mit und stimmt den Veränderungen auf seinem Hof zu. Obwohl er als schlecht gelaunter und eigensinniger Mann vorgestellt wird, mag ich ihn bereits von Anfang an. Ich empfinde ihn als sehr ehrlich und zielstrebig, mit einem großen Familiensinn und das gefällt mir sehr gut.
Aber nicht nur Tom konnte mich überzeugen, auch der weibliche Part “Ellie” gefällt mir ebenfalls richtig gut. Auch sie habe ich sofort ins Herz geschlossen. Gespannt habe ich der Stimme von Diana Amft gelauscht und mit den beiden Protagonisten mitgefiebert.
Durch die detailgetreuen und sehr bildhaften Beschreibungen der Autorin habe ich mir von den Protagonisten und der Umgebung ein sehr gutes Bild machen können. In solch einer Umgebung würde ich mich auch sehr wohl fühlen.
Der am Anfang aufgebaute Spannungsbogen zieht sich komplett durch die gesamte Geschichte und wird durch eine ordentliche Prise Humor und Leichtigkeit stetig vorangetrieben. Ich war so in der Geschichte gefangen, so dass ich für zwei Tage hier im Haus alles habe stehen und liegen lassen. Ich konnte mich einfach auf nichts anderes konzentrieren. Obwohl das Ende für mich ein wenig vorhersehbar war, habe ich das Hörbuch mit einem sehr positiven Gefühl beendet.

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Fazit:

Ein wirklich empfehlenswerter Hörgenuss, vorgelesen von einer großartigen Diana Amft. Die Geschichte hat mich komplett begeistert. Für die nächste Fahrt in den Urlaub ist sie deshalb auch unbedingt zu empfehlen. Die Erzählungen sind locker leicht und zum dahinträumen, auch Nicht-BsF-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen. Eine klare Leseempfehlung, die mit fünf von fünf Sternen belohnt wird.
 

[Rezension] Secrets of Amarak: Spione der Unterwelt von T.Spexx

978-3-401-60206-6Titel: Secrets of Amarak: Spione der Unterwelt
Autor: T.Spexx
Verlag: Arena
Erscheinungsdatum: 15. Februar 2017
ISBN: 978-3401602066
Format: Hardcover (240 Seiten)
Preis: 12,99€
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Worum geht es?

Nach über einem Jahr erhält Alexander Mercurius endlich eine Nachricht von seinen verschollenen Eltern. Doch als er den merkwürdigen Briefumschlag erwartungsvoll öffnet, enthält der nur ein leeres Blatt Papier! Alex‘ Freunde Rebecca und Joe sind sich sicher, dass trotzdem mehr dahintersteckt. Vielleicht ist der Brief eine Warnung? Die Suche nach Anhaltspunkten führt die drei in ein dunkles Gängesystem unter der Stadt. Zu spät merken sie, dass ihnen jemand gefolgt ist.Quelle

Meine Meinung zum Buch:

Nach dem Lesen dieses Klappentextes war ich sofort Feuer und Flamme. Das Buch versprach jede Menge Spannung, Grusel, dann Comic-Illustrationen und das alles noch in meiner Lieblingsstadt London. Die Erwartungshaltung war extrem groß und ich war ziemlich gespannt, ob der mir bis dato unbekannte Autor diese erfüllen kann. Bevor es dann mit der Geschichte los ging, wurden ausgiebig die vielen schwarz-weiß Illustrationen bestaunt. Hier hat Moritz von Wolzogen eine herrliche, schaurig-gruselige Atmosphäre erschaffen.
Als ich das Buch in den Händen gehalten hatte, konnte ich dann endlich das tolle Cover bestaunen. Die Kombination aus den Londoner Sehenswürdigkeiten im Licht der untergehenden Sonne und die düstere Unterwelt können mich ebenso begeistern wie die glänzenden und matten Farbakzente, die hier verwendet wurden.
Schon die ersten Seiten des Buches kündigen an, in welche Richtung es geht. Die Geschichte wird aus der Sicht der Geschwister Rebecca und Joe sowie dem Nachbarsjungen Alex erzählt. Besagter Alex ist auf der Suche nach seinen Eltern, die vor einem Jahr spurlos verschwunden sind. Ohne viel Geplänkel und langweilige Einleitungen schafft es der Autor T. Spexx, mich durch seinen spannenden, flüssigen und ausdrucksstarken Schreibstil in den Sog der Geschichte zu ziehen, und die hat es wirklich in sich. Einmal mit dem Buch angefangen, hat es mich auch so schnell nicht mehr losgelassen. Die Beschreibung der Orte sind sehr bildgewaltig und so arbeitete mein Kopfkino durchgängig und ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen.
Die Charaktere des Buches sind detailreich beschrieben und machen auf mich einen teilweise schon sehr erwachsenen Eindruck. Ihre Handlungen und ihre Unerschrockenheit, mit der sie an die an sie gestellten Aufgaben herangehen, finde ich sehr beeindruckend. An manchen Stellen für das Alter vielleicht ein wenig zu überzogen, aber an den meistens nachvollziehbar. Auch die Gegner der Kinder haben mir richtig gut gefallen. Das Zusammenspiel zwischen Gut und Böse hat mir richtig gut gefallen und für perfekte Lesemomente gesorgt.
Die Länge der Kapitel finde ich gut gewählt, sie eignen sich wunderbar zum gemeinsamen Lesen mit Kindern ab 10 Jahren. An dieser Stelle möchte ich gerne darauf hinweisen, das dieses Buch nichts für zartbesaitete Kinder ist. In dieser Geschichte steht eine geniale Mischung aus Grusel- und Spannung an erster Stelle und das ist auch gut so. Der am Anfang aufgebaute Spannungsbogen wird stetig durch neue Rätsel, Verstrickungen und Entdeckungen auf einem sehr hohen Level gehalten. Das hat mich so mitgerissen, dass ich vollkommen in die Geschichte eingetaucht bin und komplett alles um mich herum ausgeblendet habe. Gut gefallen hat mir auch die stetige Weiterentwicklung der Kinder, dies ist mir besonders bei Alex aufgefallen.
Das Buch endet genauso, wie es angefangen hat: rasant und temporeich. Ich hätte gern noch 5o Seiten mehr gelesen und wäre gern noch ein wenig länger in Amarak geblieben. Das Ende ist offen und lässt viel Raum für eigene Spekulationen. Aber sehr lange muss ich auf den zweiten Teil nicht warten, denn am 17. Juli geht es mit “Secrets of Amarak – Die Stadt der Schatten” schon zurück zu den Kindern und auf eine hoffentlich ebenso spannende Reise. Ich freue mich schon riesig darauf.

Fazit:

Ein geniales und gut recherchiertes Kinderbuch, welches mir vor Spannung zeitweise den Atem geraubt hat. Ich habe mich von Anfang bis Ende super unterhalten gefühlt und zu keiner Zeit eine Leseflaute empfunden. Ein großes Lob an den Autoren, der bei diesem Buch einen wirklich fulminanten Start einer neuen Kinderbuchreihe auf den Buchmarkt gebracht hat. Ich spreche sehr gerne eine Leseempfehlung aus und belohne die Geschichte mit fünf von fünf Sternen.

[Rezension] Der Brief on Carolin Hagebölling

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Titel: Der Brief
Autorin: Carolin Hagebölling
Verlag: dtv
Erscheinungsdatum: 09. Juni 2017
ISBN: 978-3-423-26146-3
Format: Klappenbroschur (224 Seiten)
Preis: 14,90€

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Worum geht’s?

Ein raffiniertes Spiel mit Realitäten

Es ist ein Brief, der alles infrage stellt, was sie bisher für real gehalten hatte: Marie, Anfang 30, ist höchst irritiert, als sie die Zeilen ihrer alten Schulfreundin Christine liest. Darin ist von Maries Leben in Paris die Rede, von ihrem Mann Victor, dem erfolgreichen Galeristen – und von ihrer lebensbedrohlichen Krankheit. Tatsächlich erfreut sich Marie bester Gesundheit, arbeitet als Journalistin in Hamburg und führt eine glückliche Beziehung mit Johanna. Aber der mysteriöse Brief lässt ihr keine Ruhe. Kurz entschlossen reist Marie nach Paris. Und findet sich in einem Leben wieder, das ihr seltsam vertraut ist und mit dem sie sich auf unerklärliche Weise verbunden fühlt. (Quelle: dtv)

Meine Meinung zum Buch

Was wäre wenn ihr euch an einer Stelle eures Lebens anders entschieden hättet als ihr es getan habt? Wie sähe euer Leben dann aus?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich Carolin Hagebölling in ihrem Roman “Der Brief”.

Wer hat sich diese Fragen nicht selber schon einmal gestellt? Ich auf jeden Fall schon. Auch habe ich mir ausgemalt, wie eine andere Entscheidung mein Leben hätte aussehen lassen können. Für uns nur Gedankenspiele, denn die Vergangenheit bleibt Vergangenheit. Getroffene Entscheidungen können nicht rückgängig gemacht werden.

Carolin Hagebölling wagt in “Der Brief” das “Was wäre wenn” Spiel und polarisiert ziemlich mit dem Ende ihres Buches.
Ich habe tagelang diese Rezension vor mir hergeschoben, da ich einfach keine Ahnung hatte, wie ich zu diesem Buch etwas schreiben soll ohne zu viel zu verraten, aber genug, um Lust auf das Buch zu machen und keine falschen Erwartungen zu wecken.

Die Protagonistin Marie lebt eigentlich ein ganz normales und gar nicht so aufregendes Leben. Als Journalistin verdient sie in Hamburg ihr Geld und lebt zusammen mit ihrer Freundin Johanna, in die sie sich vor ein paar Jahren verliebt hat.
Eines Tages erhält Marie einen Brief aus Berlin, von ihrer damaligen besten Freundin. Adressiert ist dieser Brief zwar an sie, aber an eine Adresse in Paris. Und das was im Brief steht ergibt keinerlei Sinn für Marie. Ihre damalige Freundin lebt weder in Berlin noch hat Marie eine Beziehung zu einem Victor.
Marie glaubt an einen schlechten Scherz doch der Brief will ihr keine Ruhe geben, also macht sie sich auf den Weg nach Paris, um nach Antworten zu suchen.

Wie bereits gesagt polarisiert zumindest das Ende dieses Buches sehr. Die Einen sind so gar nicht zufrieden mit der Auflösung und die Anderen finden sie ziemlich gut und geschickt gelöst. Ich gehöre zu letzteren. Aber um ehrlich zu sein, auch erst nachdem ich ein wenig darüber nachgedacht habe. Es ist ein Ende zum Nachdenken und sacken lassen, nichts bereits Vorgekautes.

Die Geschichte und das Buch haben mir sehr gut gefallen. Die Schrift ist groß und die Seiten sind nicht zu voll bedruckt. Das führte bei mir dazu, dass ich das Buch sehr schnell durch hatte. Ohne Leserunde hätte ich das Buch innerhalb eines Tages ausgelesen.
Der Schreibstil ist aber auch wirklich gut und flüssig und die Autorin führt ihre Geschichte so, dass man als Leser unbedingt wissen möchte wie es weiter geht. Ein richtiger Pageturner.

Ganz überzeugen konnte mich das Buch allerdings nichts. Dafür waren mir die Charaktere zu blass und dadurch konnte ich nicht richtig mit ihnen mitfühlen. Ich habe den Eindruck, dass die Autorin bewusst auf die Tiefe verzichtet hat, um den Spannungsbogen hoch zu halten, doch das hat bei mir leider zu kleinen Minuspunkten geführt. Spannend war das Buch definitiv, aber ich glaube, dass die nötige Tiefe dem Buch den letzten Schliff gegeben hätte.
Mich hätte das Geschehene emotional viel mehr berührt, wenn ich mich mit den Charakteren hätte identifizieren können. So war es mir ab und an sogar egal, was passiert.

Abschließend möchte ich nur noch sagen, dass ich glaube, dass rein rational denkende Menschen mit dem Buch ihre Schwierigkeiten haben könnten. Betrachtet es mehr als Gedankenexperiment, wenn ihr eher rational seid und für alles eine nachvollziehbare Erklärung braucht.

Fazit

Ein raffiniertes Spiel mit Realitäten” ist das was dieses Buch ausmacht. Die Charaktere sind mir zwar ein wenig zu flach geblieben, aber die Idee und die schriftstellerische Umsetzung haben mir sehr gut gefallen.
Daher vergebe ich 4 von 5 Sternen und spreche eine Leseempfehlung für dieses Buch aus.