Titel: Piniensommer
Autorin: Stefanie Gerstenberger
Verlag: Diana Verlag
Erscheinungsdatum: 22. Mai 2017
ISBN: 978-3453291614
Format: Hardcover (448Seiten)
Preis: 19,99€
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Worum geht es?
Eine sizilianische Liebe voller Sehnsucht und Schmerz
Stella und Nicola fühlen sich seit Kindertagen zueinander hingezogen. Obwohl ihre Familien alles getan haben, um ihre Liebe zu zerstören, ist diese über die Jahre nur noch stärker geworden. Während Stella unbedingt Architektin werden möchte, ist Nicola leidenschaftlicher Apnoetaucher. Tag für Tag steigt er in die gefährlichen Tiefen des blauen Meeres hinab und genießt die Musik der Stille. Die beiden Liebenden träumen von einem selbstbestimmten Leben. Doch dann schlägt das Schicksal völlig unerwartet zu …Quelle
Meine Meinung zum Buch:
Vor mehr als zwei Jahren habe ich mich für “Das Sternenboot” in einer Lovelybooks-Leserunde beworben. Der Klappentext versprach einen schönen und spannenden Roman vor italienischer Kulisse. Niemals hätte ich auch nur ansatzweise geahnt, was mich da auf den mehr als 500 Buchseiten erwarten würde. Bis dato hatte ich keine Ahnung, wer die Autorin ist und ob mir ihre Art zu schreiben gefallen wird. Mittlerweile habe ich das Buch mehrmals gelesen und das Hörbuch ebenfalls mehrfach gehört, was vielleicht erklärt, dass mir die Geschichte von Stella und Nico sehr gefallen hat, ebenso die Art und Weise, wie die Autorin ihre Geschichten in Worte verpackt.
Nun war es endlich soweit: “Piniensommer” hat im Mai das Licht der Buchwelt erblickt und ich habe mich förmlich auf dieses Buch gestürzt. Die Autorin, Stefanie Gerstenberger, schafft auf den ersten Seiten die für mich besonders geliebte Wohlfühlathmosphäre. Sie hat einen sehr ausdrucksstarken Schreibstil, sie verzaubert mich durch ihre lockere, leichte Schreibweise und versprüht jede Menge des unverkennbaren italienischen Flairs. In dieser Ecke Italiens war ich bisher noch nie, habe aber durch die detailgetreuen Beschreibungen eine sehr genaue Vorstellung von dieser Region, ihren Menschen und dem Leben dort bekommen. Die Autorin hat viele Jahre in Italien gelebt und diese Gegend zu lieben gelernt, dies überträgt sie auf mich als ihre Leserin und zieht mich somit begeistert in ihren Bann. Ich möchte sofort meine Koffer packen, dorthin fliegen und mir alles ganz genau anschauen. Um genau an diesem Strand sitzen und aufs Wasser zu schauen. Diese Beschreibungen sind der Autorin grandios gelungen und ich habe mit einem dicken Lächeln auf dem Gesicht und mit großer Spannung Stellas und Nicos erzählten Weg begleitet. Aber nicht nur die Beschreibungen der Umgebung ist großartig, die Charakterisierung der Protagonisten ist ebenfalls toll. Allen voran die bodenständige Stella und der temperamentvolle, gutherzige und wasserliebende Nico. Die beiden scheinen zwar sehr gegensätzlich zu sein, laufen aber zusammen wie ein eingespieltes altes Uhrwerk. Gerade mit den Beschreibungen ihrer Charaktere hat die Autorin viel Fingerspitzengefühl bewiesen und sich lange und sehr intensiv mit der Geschichte beschäftigt und auseinandergesetzt. Es ist ihr gelungen, tolle Figuren schaffen, ohne dabei den Tiefgang in der Geschichte zu vernachlässigen. Besonders Nico hat sich auch hier wieder in mein Herz geschlichen, wie auch schon im ersten Buch ist er der Star dieser Geschichte. Beide Charaktere machen im Lauf der Geschichte eine große Entwicklung durch und wachsen so zu starken Persönlichkeiten heran.
Ich würde allen Lesern unbedingt empfehlen, “Das Sternenboot” vorher zu lesen oder sich das Hörbuch anzuhören. Zwar gibt es im “Piniensommer” immer kleine Rückblicke und Erklärungen zu den einzelnen Charakteren, aber es ersetzt auf keinen Fall die ganze wunderschöne Geschichte des ersten Buches.
Mir war im Vorwege klar, dass die Geschichte tragisch enden wird, aber auf die Achterbahn der Gefühle, die dieses Buch in mir auslösen würde, war ich nicht im geringsten vorbereitet. Während ich mich noch von der locker-leichten Liebesgeschichte und dem italienischen Flair habe treiben lassen und mich entspannt im Strandkorb mit einem Kaffee am Strand von Palermo habe laufen sehen, kamen die Einschläge schlagartig näher und haben mir zeitweise echt die Sprache verschlagen und vor lauter Tränen und dickem Kloß im Hals nicht weiterlesen lassen. Ich war von der Geschichte dermaßen gefesselt, dass ich alles um mich herum komplett ausgeblendet habe . Ich kann mich nicht erinnern, wann mich in den letzten Jahren ein ähnliches Buch so emotional berührt und mitgenommen hat. Den Wechsel der Erzählperspektiven fand ich auch sehr gelungen, so habe ich zwischendurch kurze Pausen zum Durchatmen und Verschnaufen bekommen.
Auch nach Beendigung des Buches, welches ich unfassbarer Weise an einem Nachmittag durchgelesen habe, bin ich immer wieder in Gedanken an den Ort der Geschichte zurückgekehrt, um über die Geschichte von Stella und Nico nachzudenken.
Mittlerweile habe ich auch diese Geschichte mehrmals gelesen und es ist jedes Mal wie bei dem Untergang der Titanic. Obwohl man genau weiß, was passiert, hofft und wünscht man sich, es würde sich diesmal vielleicht doch alles gut ausgehen.
Ich kann mich nur immer wiederholen: Dies ist von Anfang bis Ende eine großartige Geschichte, von der ich mich niemals wieder trennen möchte und sie doch leider irgendwann wieder loslassen muss. An dieser Geschichte ist wirklich alles perfekt, einziger Wermutstropfen ist für mich die Gestaltung des Covers. Hier wurden ohne Frage wunderschöne Hintergrundfarben verwendet mit ansprechender Schrift, die vielleicht auch die Verkaufszahlen ansteigen lassen. Es kommt beim Betrachten sofort eine Urlaubsstimmung auf und Lesern denen das Sternenboot nicht bekannt ist könnten dieses Buch für eine locker-leichte Sommerlektüre halten. Für mich hat die Fortsetzung aber mit dem ersten Buchcover überhaupt nichts gemeinsam, es gibt überhaupt kein Wiedererkennungsmerkmal. Ich hätte mir gewünscht, man hätte das Meer, Schifftaue oder Seekarten mit eingebunden oder zumindest die Farbe des Meeres berücksichtigt und es dem ersten Teil ein wenig angepasst. Ich bin gespannt, ob dies nur meine Empfindung ist oder ob die Verantwortlichen hier ein wenig zu viel die Verkaufszahlen im Hinterkopf hatten, was mir für die Autorin und ihre tolle Geschichte sehr leid tun würde.
Fazit:
Was soll ich sagen, außer das mich dieses Buch begeistert hat wie kaum ein anderes? Niemals hätte ich hinter dem Cover vom Sternenboot eine solche Geschichte und diese unglaubliche Fortsetzung erwartet. Ich bin unendlich glücklich, dass dieses Buch den Weg zu mir gefunden hat. Es ist eine ganz besondere Geschichte, die nun für immer in meinem Herzen wohnen wird. Ich hoffe und wünsche, das Stella und Nicos Geschichte auch den Weg in viele andere Herzen finden wird und möchte es unbedingt empfehlen. Leider kann ich nicht mehr als fünf Sterne vergeben, obwohl es so viel mehr verdient hätte. Für das Ende meines Fazits möchte ich mir nun die Widmung der Autorin aus ihrem Sternenboot leihen.
“Für Enzo. Alle, die mir von dir erzählten, haben dich unglaublich geliebt. Und nun liebe auch ich dich…”