01_Erlko-nig@Fabulus Verlag


Worum geht’s?

Ein Wellness-Hotel in ein abgelegenes Waldgebiet zu setzen — für den Baulöwen Harry Kaiser ist dies Projekt das wichtigste seiner Karriere. Proteste von Naturschützern glaubt er niederbügeln zu können, und würde ihm jemand sagen, dass sein Vorhaben die Heimat eines Elfenvolkes zerstört, würde der Unternehmer dies als spinnert abtun. Eher zufällig gerät Harrys Sohn Finn zwischen die Fronten. Der junge Mann, ein begabter Zeichner, dessen künstlerische Neigungen so gar nicht den Vorstellungen des Vaters von einem Nachfolger entsprechen, hadert mit der familiären Situation, trauert um die tote Mutter, fühlt sich missachtet. Finn lernt die Öko-Aktivistin Tonia kennen und gerät in den Bann der Erlkönigin. (Quelle)


Meine Meinung zum Buch

Ganz ehrlich? Fast hätte ich dieses Buch links liegen gelassen – was hauptsächlich an dem Cover liegt. Ich mag schöne, ästhetische, mal auch verspielte Cover. Das Cover eines Buches ist sein Aushängeschild – erst wenn mich das Cover angesprochen hat, lese ich den Klappentext.
Ein in meinen Augen “hässliches” Cover ist zwar kein Ausschlusskriterium per se, aber meistens komme ich gar nicht mehr zu dem Punkt, das Buch in die Hand zu nehmen und es mir genauer anzuschauen. Glücklicherweise bekam ich zu diesem Buch eine Rezensionsanfrage, so dass ich mir im angehängten PDF direkt den Klappentext durchlesen konnte, ohne mich zu sehr vom Cover beeinflussen zu lassen.

Wie gesagt, fast hätte ich dieses Buch nicht gelesen, einfach, weil mich das Cover irgendwie ängstigt. Ich mag es mir nicht gerne angucken. Die restliche Gestaltung des Buches ist allerdings wieder einmal super – so wie ich es aus dem Fabulus Verlag kenne – ich liebe ja die farbigen Buchschnitte. <3

Letztendlich habe ich dem Rezensionsangebot zugestimmt, weil ich wissen wollte, wie die Autorin die Anlehnung an Goethes Erlkönig umgesetzt hat. Ich finde, sie hat das wirklich gut gemacht. Es ist zeitgemäß und man kann definitiv Ähnlichkeiten finden.

Der 18-jährige Finn liebt es zu zeichnen und möchte den Zwangsurlaub im Niemandsland dafür nutzen seine Bewerbungsmappe für’s Kunststudium fertigzustellen. Etwas, was sein Vater gar nicht gutheißt. Würde es nur nach ihm gehen, würde Finn sein Bauimperium erben – doch Finn hat mit Wirtschaft so gar nichts am Hut.
Seit dem Tod von Finns Mutter hat sich sein Vater – Harry – stark verändert. Nicht nur, dass Finn jetzt eine neue Stiefmutter und einen Stiefbruder hat – nein, sein Vater beachtet ihn kaum noch und wenn, dann kritisiert er nur an ihm herum. Finns Stiefmutter ist mehr mit sich selber als mit ihrer Rolle als Mutter beschäftigt und überlässt Finn die Obhut über ihren Sohn.
Die beiden Stiefgeschwister ziehen los, um zumindest ein bisschen Leben in diesem verschlafenen Ort zu finden. Was Finn aber dann tatsächlich findet, sprengt seine komplette Vorstellungskraft.

Klingt im ersten Moment vielleicht etwas, naja, mau? Mag sein, doch der Inhalt und der Schreibstil konnten mich letztendlich überzeugen.

Carola Wollf schreibt wirklich gut. Ich mag ihren Schreibstil sehr gerne. Er ist angemessen locker und leicht, wie es für ein Jugendbuch auch sein soll. Meiner Meinung nach schafft sie den Spagat zwischen recht altertümlicher und Neuzeitsprache sehr gut. So konnte ich mich richtig gut in die jeweiligen Charaktere versetzen. Ich hätte mir allerdings ein wenig mehr Tiefe für die einzelnen Charaktere gewünscht. Erst zum Schluss hin, wird es etwa tiefer und die Beweggründe der einzelnen Charaktere werden klarer – das hätte ich mir früher gewünscht.

Auch muss ich leider sagen, dass Finn mir zeitweise ein wenig auf den Keks gegangen ist. Meiner Meinung nach hat er sich zu lange (und mit fadenscheinigen Argumenten) gegen die Existenz der Feenwelt gewehrt. Es hatte schon fast was von: Mit dem Zaunpfahl winken reicht nicht mehr, nehmen wir doch lieber gleich den gesamten Zaun. – Und selbst der reichte teilweise nicht mehr. Das hat mich ein kleines Bisschen gestört. Natürlich soll ein Protagonist nicht allesgleich blind schlucken, was ihm aufgetischt wird, doch Finn war mir einen Ticken zu ungläubig und störrisch.

Trotz meiner Kritikpunkte hat mich das Buch gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen. Es war spannend und interessant und Dank meiner Recherchen zu Goethes Erlkönig, konnte ich nun auch eine Wissenslücke schließen.

Fazit

Falls ihr ähnlich tickt wie ich, was Cover angeht, dann lasst euch bitte nicht vom doch recht gruseligen Cover abhalten das Buch doch in die Hand zu nehmen. Die Geschichte ist interessant und spannend und der Schreibstil wirklich schön.
Wegen kleiner Kritikpunkte gibt es von mir 4 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.


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Titel: Der Fluch des Erlkönigs
Reihe: /
Autorin: Carola Wolff
Verlag: Fabulus Verlag
Erscheinungsdatum: 01. März 2018
Format: Hardcover (263 Seiten)
Empfohlenes Alter: ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-944788-60-9
Preis: 16,00€


Weitere Meinungen zum Buch

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1 comment on “[Rezension] Der Fluch des Erlkönigs von Carola Wolff”

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