Ist es euch aufgefallen? Das Wort Rezeptzension ist ein Neologismus. Weder Bing noch Google wissen dazu etwas zu sagen. Natürlich habt ihr es schon gemerkt… es setzt sich zusammen aus Rezept und Rezension. Ich dachte mir: “Was Aer1th kann, kann ich auch”. Nur halt mit Rezepten. Nicht mit Büchern. Smiley

Den Anfang macht ein Rezept, auf das ich durch die Zeitschrift Vegetarisch Fit gestoßen bin. Durch einen Artikel darin wurde ich auf Katharina Hink aufmerksam, die mit ihrem Rezept vom Hersteller Provamel zum Veggie-Star 2011 gekürt wurde.

Hier könnt ihr es nachlesen:

https://vebu.de/lifestyle/essen-a-trinken/rezepte/1016-moehrenpueree-an-nuss-tofu-wuerfeln-mit-frischem-bohnensalat

Das Foto machte einen viel versprechenden Eindruck. Ganz klar haben hier Food-Fotographen das Beste aus dem Gericht herausgeholt, wenn ich auch der Meinung bin, dass bei der Mischung von Kartoffeln und Karotten das Püree auf dem Bild ziemlich blass wirkt. Ansonsten ist es sehr hübsch angerichtet und mit dem Bohnenkraut auch sehr stilvoll dekoriert. Natürlich wurde für das Bild frisches Bohnenkraut benutzt und nicht das, was laut Rezept mit den Bohnen zusammen gekocht wurde.

Sehr gut gefallen hat mir, dass die einzelnen Komponenten dieses Gerichts, Möhrenpüree, Nuss-Tofu-Würfel und Bohnensalat, einzeln beschrieben wurden. Sowohl was die Zutaten als auch die Zubereitungshinweise betrifft. Dadurch fehlt zwar das typische “[…] das Gemüse ca. 10min gar kochen. Währenddessen den Tofu […]” und der Hobbykoch muss das Timing selbst in den  Griff bekommen, aber wer das Rezept einmal ganz durchliest stellt fest: Es ist so einfach, dass es offensichtlich ist, was man wann machen muss. Was zu Beginn allerdings hilfreich gewesen wäre, wäre eine Angabe, für wie viele Personen die Zutaten bemessen sind. Ich vermute, es sind vier (ich habe die Zutaten in etwa auf die Hälfte reduziert und wir sind zu zwei gut satt geworden). Ebenfalls fehlen Nährwertangaben.

Tipps zum Panieren?

Im Rezept heißt es:

Die Tofu-Würfel zuerst in dem Mehlteig und dann in der Nusspanade wenden. In einer Pfanne das Pflanzenöl erhitzen und die Tofu-Würfel darin ausbacken.

Bei der Menge an Würfeln, die ich geschnitten hatte, stellte sich die Frage: Wie ist das gemeint? Bei einem Schnitzel z.B. ist es einfach. Aber hier? Ich habe dann den Maismehlteig mit den Tofu-Würfeln in eine Schüssel gegeben und beides mit einem Löffel vorsichtig vermengt. Ähnlich bin ich mit der Nusspanade verfahren. Dabei stellte sich allerdings heraus, dass der Mehlteig kaum an den Tofuwürfeln haften blieb. Das Problem setzte sich mit der Panade fort und endete in der Pfanne mit einem lustigen Tohuwabohu aus freien Radikalen Nusspanade und Tofuwürfeln. Letzten Endes haben dann aber doch genug Würfel Panade abbekommen.

Update: Auf der VeBu Website gibt es eine bebilderte Anleitung für die Zubereitung dieses Gerichts. Auf den Fotos läßt sich dann auch ersehen, dass der Tofu eher in größere Würfel geschnitten werden sollte und dann tatsächlich einer nach dem anderen paniert wird.

Besser müsste es dennoch funktionieren, wenn die Tofuwürfel zuvor eingemehlt würden. Da sie feucht sind, bliebe das Mehl an ihnen haften, und durch die rauhe Struktur der dann folgenden Mehloberfläche würde auch der Maismehlteig kleben bleiben. Damit gäbe es dann auch keine Probleme mehr mit der Panade und alle wären glücklich.

Gehaltvolle Zutaten und günstigere Alternativen

Während der Bohnensalat für mich ein geschmackliches Highlight war und überraschend gut zu dem Püree und dem Tofu passte, muss auf der anderen Seite wiederum fairerweise darauf hingewiesen werden, dass dieses Gericht nicht gerade günstig ist. Macadamianüsse, Pekannüsse und Cashewkerne gehören nicht unbedingt zu den Standardzutaten, die jeder im Haus hat und strapazieren zugleich doch sehr das Portemonnaie. Während sie zwar auf der einen Seite sehr lecker sind und unglaublich gehaltvoll an Proteinen, Vitaminen und anderen Nährstoffen, wäre ein Hinweis angemessen, wie sie sich auch durch günstigere Alternativen ersetzen ließen (beispielsweise durch Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse).

Insgesamt hat dennoch alles sehr gut funktioniert, wenn ich auch glaube, dass das Rezept nichts für Anfänger ist. Durch die fehlenden Tipps, die erhöhten Anforderungen an das eigene Zeitmanagement und die eher kostspieligen Zutaten gibt es für das Rezept zwar einen Abzug in der B-Note und es bekommt in Summe daher von mir 3,5 von 5 Tofutieren, dennoch kann ich es allein schon aufgrund der leckeren und kreativen Zusammenstellung uneingeschränkt weiterempfehlen!

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